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Sommerglück

Sommerglück

Titel: Sommerglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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erzählen Sie mir nicht, was Ihnen im Kopf herumgeht?«, fragte er langsam.
    Dan schüttelte den Kopf, dann schlug er die Hände vor die Stirn. Joe wartete, ließ ihm Zeit. Er wusste, dass Dan etwas bedrückte, was er lange Zeit verschwiegen hatte. Dieses Wissen zehrte an ihm: Joe kannte die Anzeichen.
    »Ich bin froh, dass Sie da sind«, sagte Dan schließlich. »Ich wollte mich ohnehin mit Ihnen in Verbindung setzen. Ich habe Ihnen etwas zu sagen. Es geht um Sean McCabe und das Treuhandvermögen meiner Tochter … den Eliza Day Trust.«
     
    In sein Büro zurückgekehrt, rief Holmes seinen Vorgesetzten Nick Nicholson an, um zu berichten, er habe nun die Bestätigung, dass McCabe den Eliza Day Trust benutzen wollte, um dort das unterschlagene Geld zu »parken«.
    »War Dan Connolly beteiligt?«, fragte sein Chef.
    »Nein. Da bin ich mir sicher. Aber es gibt seltsame Zufälle – ich habe Connolly aufgesucht, um ihm Fragen zum Tod seiner Frau zu stellen, und am Ende liefert er uns Antworten im Fall McCabe.«
    »Ihnen war ja schon aufgefallen, dass es Unregelmäßigkeiten bei der Verwaltung des Trusts gab.«
    »Ja. Von denen Connolly nichts ahnte. Diese Machenschaften fanden vor dem Tod seiner Frau statt. Er kümmerte sich nicht um Finanzangelegenheiten.«
    »Warum sollte McCabe mit einem Mal Connollys Mithilfe brauchen, wenn er sein Geld ohnehin schon im Eliza Day Trust parkte?«
    »McCabe witterte seine Chance, als er herausfand, dass Connollys Firma in Schwierigkeiten steckte.«
    »Schwierigkeiten?«, wiederholte Nick skeptisch.
    »Ich weiß, ich weiß.« Normalerweise brachte das alle Alarmglocken zum Läuten und legte den Gedanken an finanzielle Fehlgriffe nahe, aber sein Instinkt sagte ihm, dass es in diesem Fall anders war. »Ich könnte mich natürlich täuschen, aber ich glaube, McCabe und sein unbekannter Komplize wollten Connolly nur im eigenen Saft schmoren lassen.«
    »Schmoren lassen?«
    »Ja. Bis er reif war. Nach dem Tod seiner Frau hatte er Probleme, sein Leben auf die Reihe zu kriegen. Seine Firma, seine Tochter … alles drohte ihm zu entgleiten, und er musste kämpfen, um es wieder in den Griff zu bekommen.
    Wie auch immer, ich habe da eine Theorie. McCabe hatte den Trust schon früher benutzt; er brauchte grünes Licht von Connolly, um richtig zulangen zu können – nicht nur Geld zu parken. Falls Dan Connolly pleite oder in einer ausweglosen finanziellen Lage gewesen wäre, hätte Sean als Retter in der Not dagestanden, der ihm Mittel zuschanzte, während er den Rahm für sich selbst abschöpfte.«
    »Sean versuchte also, einen weiteren Komplizen zu gewinnen.«
    »Ja.«
    »Nach bewährtem Muster. Weil er die Sache von Anfang an nicht allein durchgezogen hat.«
    »Richtig«, bekräftigte Joe. »McCabe hatte Wechsel und Zahlungsanweisungen gefälscht; die kleineren Beträge wurden gleich auf seinem Konto bei Anchor verbucht. Das große Geld parkte er auf großen Konten, wie dem Eliza Day Trust.«
    Joe überflog die Depotbescheinigungen für den Trust, die er auf seinem Schreibtisch ausgebreitet hatte. »Zum Schluss wurden die Mittel auf Offshore-Konten im Ausland verschoben. Ich vermute, dass er die anderen Trusts für die gleichen Zwecke benutzt hat – als Treuhänder war er bevollmächtigt, Schecks auszuschreiben und bei Bedarf Geld abzuheben.«
    »Er hat sich vermutlich Leute als Opfer ausgesucht, die gerade einen Verlust erlitten hatten, einen Todesfall beispielsweise – Leute wie Connolly, die kein Interesse an den finanziellen Einzelheiten hatten.«
    »Richtig. Doch dann wird es interessant. Ungefähr einen Monat vor seinem Tod beginnt McCabe, das Geld zurückzuzahlen. Kleinere Summen, und auch nur in wenigen Fällen – aber wenn ich weitergrabe, findet sich bestimmt ein Muster.«
    »Wollen Sie behaupten, er hätte plötzlich Gewissensbisse gehabt? So etwas kommt selten vor – wie lange hatte er seine Kunden schon mit Erfolg um ihr Geld erleichtert? Und mit einem Mal beschließt er, wieder ehrbar zu werden?«
    Was ist passiert
, dachte Joe und starrte die Auszüge an.
Was könnte den Sinneswandel ausgelöst haben?
    »Ich schaue mir gerade seine erste größere Rückzahlung an: 62000 Dollar, vor eineinhalb Jahren, an den Eliza Day Trust.« Joe ließ nachdenklich den Finger an der Spalte mit den Zahlen entlanggleiten.
    »Das war vor Mrs.Connollys Tod.«
    »Sie
wusste
davon, hundertprozentig«, sagte Joe, während er noch einmal die Unterlagen durchblätterte.
    »War sie die

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