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Sommerglück

Sommerglück

Titel: Sommerglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Ich nehme an, sie fühlt sich besser, wenn sie etwas tun kann, aber es wird bald dunkel.«
    »Also los, holen wir sie zurück«, sagte Bay und stand auf.
    »Was hast du da?«
    »Danny Connolly.«
    »Was?«, fragte Tara, erschrocken bei dem Klang des Namens aus vergangenen Zeiten.
    Sie spürte, dass die Briefe Bay halfen, ihre Fassung zu bewahren.
    »Ich habe unsere alten Briefe aufgehoben. Und ich habe heute einen davon auf Seans Boot entdeckt.«
    »Das ist nicht dein Ernst – was hätte er damit anfangen sollen?«
    »Keine Ahnung, aber ich habe außerdem ein Fax von Danny gefunden. Anscheinend hat sich Sean mit ihm in Verbindung gesetzt, um ein Boot bauen zu lassen. Vermutlich ist Danny Bootsbauer geworden.«
    »Das würde zu ihm passen.« Tara nickte. »Und Sinn machen.«
    »Das scheint alles so weit hergeholt. Dass sich Sean an Danny wendet. Was mag er sich davon versprochen haben, diesen Teil der Vergangenheit wieder auszugraben, bei all den Problemen in unserer Ehe?«
    »Ich würde sagen, Sean denkt nicht nach. Weil er im Vergleich zu Danny Connolly mit Sicherheit schlecht abschneiden würde – zumindest verglichen mit dem Danny, den wir kannten. Dieser Danny würde ihn hassen für das, was er dir angetan hat. Wirst du ihn anrufen?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht«, sagte Bay. »Aber lieber nicht. Ich habe keine Lust, nach all den Jahren aus heiterem Himmel aufzutauchen und zu sagen: ›Oh, ich habe gehört, dass mein Mann ein Boot bei dir kaufen möchte, und, bevor ich es vergesse, er ist verschwunden.‹«
    Sie holte tief Luft, wie wenn sie fortfahren wollte, als unten der Türklopfer ertönte. Wortlos ließ sie den Brief aufs Bett fallen, und Tara warf einen flüchtigen Blick darauf. Dan Connolly – der attraktivste Bursche, der in der Sommerfrische von Hubbard’s Point jemals den Hammer geschwungen hatte.
    Ein Mann, dem es gelungen wäre, Bays Seele zu berühren. Nicht wie Sean McCabe, der es nur geschafft hatte, ihr das Herz zu brechen.
     
    Draußen dämmerte es, und Glühwürmchen blinkten in den Rosenbüschen, als Bay die Tür öffnete. Billy und Pegeen waren bereits im Haus, und sie hielt nach Annie Ausschau; aber es war Mark Boland, der auf dem Treppenabsatz stand. Hochgewachsen, dunkelblauer Anzug, rote Krawatte und Brille mit Goldrand. Bay rang sich zur Begrüßung ein Lächeln ab, aber sie sah seine düstere Miene – und einen noch finstereren Ausdruck auf den Gesichtern der beiden Fremden in dunklen Anzügen, die ihn flankierten, und der anderen Männer, die mit ihnen gekommen waren. Als sie Officer Perry und Officer Dayton am anderen Ende der Auffahrt aus ihren Streifenwagen steigen sah, war ihr nicht mehr nach Lächeln zumute.
    »Hallo, Mark.«
    »Bay, wir müssen Sean finden«, sagte er.
    »Ich weiß – wir machen uns alle Sorgen.«
    »Sorgen ist eine glatte Untertreibung.«
    »Ich bin Special Agent Joe Holmes«, sagte einer der beiden Männer; er trat vor, um Bay die Hand zu reichen und ihr in die Augen zu blicken, als wären sie die einzig Anwesenden. »Vom FBI . Das ist mein Kollege Andrew Crane.«
    » FBI ?« Bay fiel wieder ein, was Annie gehört und hinterher gefragt hatte:
die Feds
.
    »Uns wäre sehr geholfen, wenn Sie uns sagen könnten, wo er steckt.« Marks Gesicht war feuerrot, und dicke Schweißperlen standen auf seiner Stirn, am Haaransatz, der sich zu lichten begann. »Er –«
    »Das ist ein Durchsuchungsbefehl,« unterbrach ihn Joe Holmes und reichte Bay ein Blatt Papier. Sie starrte es an, während mehrere Männer die Stufen hinaufeilten, Tara und sie umrundeten und das Haus betraten.
    »Zeig mal.« Tara nahm ihrer Freundin das Blatt aus der Hand, und Bay las die mit Schreibmaschine eingesetzten Worte »… Daten, Akten, Dokumente, Material«.
    Bay bemerkte die Verärgerung in Joe Holmes’ Augen, als Tara die Initiative ergriff.
    »Und Sie sind?«, fragte er.
    »Ich bin Mrs.McCabes
consiglière«,
erwiderte Tara mit gefährlich blitzenden Augen. »Nur zu Ihrer Information.«
    Die FBI -Agenten Holmes und Crane eilten an ihnen vorbei. Bay konnte die Schritte auf ihren Fußböden hören, hörte, wie sie einen Raum nach dem anderen durchmaßen. Sie lief in die Küche. »Kinder!«, rief sie, einer Panik nahe. »Kommt her!«
    Billy und Pegeen rannten durch die Diele, blickten ihre Mutter an.
    »Billy.« Bay klopfte auf ihre Taschen, um zu sehen, ob Geld darinsteckte. Ihre Hände zitterten so heftig, dass sie ihr kaum gehorchten. Sie zog einen Zehn-Dollar-Schein

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