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Sommerküsse voller Sehnsucht

Sommerküsse voller Sehnsucht

Titel: Sommerküsse voller Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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seufzte. Sie hatte ihn nur deshalb um seine Meinung gefragt, weil er ein Mann war. Es war eine absolut blöde Angewohnheit aus ihrer Beziehung mit Roger, die sie dringend ablegen musste.
    »Wie willst du die Torte denn auf die Scheiben und den Ständer kriegen?«, wollte James wissen.
    »Ich schneide jede Schicht halb durch und passe die Hälften an den Ständer an. Dann überziehe ich alles mit Glasur, damit die einzelnen Böden richtig eben und rund sind.«
    »Du wirst eine Menge Torte brauchen. Und auch eine Menge Guss.«
    »Stimmt. Und da die Torte für Carrie ist, habe ich mir überlegt, ganz viele Blüten aus Zuckerguss zu formen und obendrauf ein paar Blüten zu setzen, die ich mit einem winzigen Kristall dekoriere. So wie hier.« Sie zeigte auf die Zeichnung einer vierblättrigen Blüte. »Extravagant, oder?«
    »Beißen sich die Leute daran denn nicht die Zähne aus?«, fragte James.
    Bron lachte. »Aber nein! Die großen Blüten werden natürlich nicht mitgegessen.«
    »Na, dann ist es wirklich extravagant.«
    »Also, als Gärtner kannst du mir doch sicher einen schönen Blumentopf besorgen, oder? Ich würde ihn am liebsten bemalen, damit er schön alt aussieht, doch ich fürchte, dafür habe ich nicht genug Zeit.«
    »Was passiert denn hinterher damit?«
    Bron zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Auf jeden Fall werde ich auch noch ein paar Styroportorten basteln.«
    »Styroportorten? Wozu sind die denn gut? Macht diese Frau vielleicht eine Styropordiät?«
    »Nein.« Bron lachte. »Wir wollen zwei Reihen Deko-Torten haben, die zu der eigentlichen Hochzeitstorte führen. Wie echte Baumreihen. Angeblich gibt es einen perfekten Platz dafür, sodass es fantastisch aussehen wird.«
    »Verstehe. Wie viele Leute kommen denn zur Hochzeit?«
    »Ich weiß es nicht genau. Und ich glaube, Sarah weiß es auch noch nicht. Carrie ist sich selbst noch nicht schlüssig. Ich backe die große Torte für fünfzig Gäste und noch ein paar kleinere für weitere hundert. Das ist zeitlich natürlich alles sehr knapp.« Ihr wurde klar, dass sie Carries Namen nicht hätte erwähnen dürfen, denn der sollte immer noch geheim gehalten werden. Aber dann beruhigte sie sich damit, dass James die einschlägigen Zeitschriften sicher nicht las und den Namen daher bestimmt nicht einordnen konnte. »Du kennst nicht zufällig einen Schmied, oder?«
    »Nein, aber ich kenne einen guten Schweißer. Der kann dir die Scheiben an der Stange befestigen.«
    Bron hätte fast vor Freude in die Hände geklatscht. »Super! Wer ist es?«
    »Ich. Schweißer war mein früherer Beruf, bevor ich Gärtner geworden bin. Glaub es, oder glaub es nicht, ich kann schweißen.«
    Wieder wurde Bron klar, wie unterschiedlich James und Roger waren. Roger wollte zwar ständig alles zu sagen haben, doch er war weder praktisch veranlagt noch hilfsbereit.
    »Das wäre großartig! Kannst du die Teile für mich besorgen?«
    »Du meinst die Stange und die Platten? Die Platten könnte ich dir aus Blech anfertigen, wenn du mir die Maße gibst.«
    »Super. Oh, James, du glaubst gar nicht, wie froh ich bin. Die Technik hat mir echt Kopfzerbrechen bereitet. Jetzt können wir es tatsächlich schaffen.«
    Er lächelte. »Ich war seit Ewigkeiten nicht mehr Teil eines ›Wir‹.«
    Auf einmal lag ein Anflug von Traurigkeit in der Luft, und Bron verspürte das Bedürfnis, ihn zu umarmen. Aber sie wusste, dass das ein Fehler gewesen wäre. Stattdessen sagte sie: »Tja, es läuft im Leben nicht immer so, wie man es gern hätte.«
    Im nächsten Augenblick bereute sie es. Das hatte so zynisch geklungen. Sie hätte ihn doch umarmen sollen, schließlich war er so nett. »Was gibt es bei dir zum Abendessen?«, fragte sie hastig, um das Thema zu wechseln.
    Er zuckte mit den Schultern. »Nichts Besonderes. Ein Omelett wahrscheinlich. Wie immer.«
    »Warum gehen wir nicht einfach zusammen in den Pub? Ich habe auch nichts vor«, meinte sie und hoffte inständig, dass er Ja sagte.
    »Dann hast du also heute Abend kein Date?«
    Einen Moment lang verstand sie nicht, was er meinte. »Nein, warum?«
    »Weil du meist abends weg bist.«
    Sie lachte. Das war ihm also aufgefallen. War das ein gutes Zeichen oder eher nicht? Vermutlich verriet das mehr über das Fernsehprogramm im Sommer als über sie.
    »Oh, ich habe keine Dates. Ich mache abends oft Kundenbesuche. Ich habe ein paar berufstätige Kundinnen und einige mit Kindern, die sich lieber abends die Haare schneiden lassen, wenn der Mann zu Hause

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