Sommerküsse voller Sehnsucht
für den nächsten Tag Leute zum Essen eingeladen hatte. Das hat mir natürlich sehr geschmeichelt. Ich hoffe nur, dass sie anschließend nicht betrunken waren, es war nämlich eine Menge Sherry drin. Aber lass uns von was anderem reden.« Sie sah Elsa von der Seite an. »Willst du ernsthaft behaupten, dass du Laurence seit deiner Tanzstunde nicht mehr gesehen hast?«
»So ist es. Dafür freue ich mich jetzt umso mehr, ihn wiederzutreffen. Er war ein bisschen … ich weiß auch nicht … komisch nach der Stunde. Dabei habe ich anschließend perfekt getanzt. Ich habe zu Hause noch ein paarmal geübt.«
»Das musst du mir unbedingt zeigen!«, rief Bron aufgeregt. »Aber erst wenn ich mit deiner Frisur fertig bin und dich geschminkt habe.«
»Laurence und ich sollten eigentlich zusammen üben, doch er war viel unterwegs. Offenbar ist er häufig auf Geschäftsreise. Jetzt bin ich natürlich ein bisschen nervös, weil es beim letzten Mal mit uns beiden gar nicht geklappt hat.«
»Unsinn«, widersprach Bron. »Es wird schon gut gehen.«
»So«, meinte Bron eine halbe Stunde später. »Dann lass dich mal anschauen!«
Elsa stellte sich vor den Spiegel, der in ihrem Atelier an der Wand hing. Wie viele Bräute hatten sich darin schon bewundert! Nur sie selbst hatte sich bisher hier noch nie angeschaut. Bron stellte sich hinter sie, mit einer Dose Haarlack, für den Fall, dass sich eine Strähne selbstständig machen sollte. Sie waren beide zufrieden mit der Arbeit.
Auch das Kleid war traumhaft geworden. Elsa hatte eine Menge Zeit investieren können, da Carrie immer noch keine Entscheidung getroffen hatte. Die kleinen Puffärmel, die hohe Taille und der tiefe Ausschnitt verwandelten sie in eine Titelfigur eines Georgette-Heyer-Romans. Der Überrock öffnete sich über einem weichen Petticoat aus zartem Gelb. Bron sagte sie nichts davon, aber bevor sie angefangen hatte zu nähen, hatte sie die Töne noch einmal mit den Farbmustern abgestimmt, die die Farbberaterin ihr mitgegeben hatte.
Ihre Ringellocken-Frisur, die Bron mit unzähligen Klämmerchen festgesteckt und mit kleinen Blüten geschmückt hatte, passte perfekt zum Stil des Kleides. Dazu trug sie Handschuhe bis zu den Ellbogen und ein leichtes Cape über der Schulter.
»Oh, Elsa!« Bron fiel ihr um den Hals. »Du siehst fantastisch aus! Ehrlich! Schau dich nur an! Ich muss unbedingt ein Foto von dir machen. Bleib so stehen.« Bron rannte los, um ihren Fotoapparat zu holen. Anschließend machte sie mehrere Aufnahmen, während Elsa jedes Detail ihres Kleides kritisch im Spiegel überprüfte.
Erst als Bron ihr die Bilder zeigte, war sie auch überzeugt. »Meine Güte, ich sehe ja wirklich gut aus. Vielleicht sollte ich die Haare immer so tragen. Das ist ein ganz neuer Look für mich.« Sie lachte. »Ich darf nur nicht in die Nähe eines Magnets kommen, sonst fallen bestimmt alle Nadeln raus.«
»Dummerchen«, antwortete Bron. »Du siehst mit deiner normalen Alltagsfrisur auch hübsch aus. Das hier ist natürlich was ganz Besonderes. Ich finde, du schaust aus wie ein Gemälde.«
Elsa musste ihr recht geben. Was Laurence wohl dazu sagen würde? Hoffentlich war er ähnlich beeindruckt.
Sie streckte einen Fuß aus und begutachtete ihre Schuhe. »Gut, dass diese Slipper im Moment so modern sind. Die hier waren richtig preiswert.«
»Das heißt, es wäre nicht tragisch, wenn du auf dem Ball einen verlieren würdest«, meinte Bron.
Beide kicherten.
»Ich glaube nicht, dass ein Märchenprinz eingeladen ist.«
»Ist Laurence denn nicht dein Märchenprinz?«
Elsa schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich meine, ich mag ihn, und wir verstehen uns auch gut, aber vielleicht braucht er nur eine, die ihn zu diesem Ball begleitet. Sonst hätte er sich doch bestimmt häufiger gemeldet, oder? Er hat mich nur noch ein einziges Mal angerufen, um mir zu sagen, wann er mich abholt.«
Bron zuckte mit den Schultern. »Vielleicht passiert ja heute Abend was.«
Elsa spürte, dass sie rot wurde. Sie hatte in letzter Zeit häufig an Laurence gedacht und sich ausgemalt, wie es wohl sein würde, mal so richtig mit ihm auszugehen. »Ja, vielleicht.« Sie sah Bron an. »Ich bin jedenfalls ziemlich nervös.«
»Das ist gut. Die Vorfreude auf eine Party ist oft das Schönste. Jetzt lass uns das Endergebnis noch mal anschauen.« Vorsichtig drehte Bron Elsas Kopf hin und her und inspizierte jede einzelne Locke.
»Was ist denn eigentlich mit dir und James?«
»Na ja, bei den
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