Sommerküsse voller Sehnsucht
brachte die anderen zum Kichern. In diesem Augenblick fuhr die Limousine rechts ran und hielt.
»Hey! Du musst Lilys große Schwester sein!«
Das Mädchen, das sie auf dem Gehweg vor der Bar empfing, trug weiße Ledershorts, hohe weiße Lackstiefel, eine Fransenlederjacke und einen weißen Cowboyhut. Lily und ihre anderen Freundinnen waren genauso gekleidet, außerdem hatte Lily verschiedene neckische Sexspielzeuge um den Hals hängen.
Sarah bemühte sich zu lächeln. »Richtig«, antwortete sie.
»Lily sagt, du könntest eine ziemliche Spielverderberin sein. Aber auf ihrem Junggesellinnenabend bist du das nicht, oder?«
»Natürlich nicht!«
Eingehend betrachtete Lily ihre sorgfältig manikürten Fingernägel. Sie hatte die Shorts eng über den Bauch gezogen und sah ziemlich verwegen aus, fand Sarah.
»Na ja, ich bin jedenfalls heute für alles verantwortlich«, sagte Lilys Hauptbrautjungfer. Sie hieß Charlene. »Und wir werden uns prächtig amüsieren, stimmt’s, Mädels?«
Alle applaudierten – Elsa und Bron sehr leise. Sarah merkte, dass sie sich genau wie sie selbst ganz weit weg wünschten.
»Also, womit fangen wir an?«, fragte Sarah und tat enthusiastisch. »Ich gebe die erste Runde aus. In welche Bar gehen wir?«
»Lasst uns den ersten Drink gleich hier zu uns nehmen«, schlug Bron vor.
»Nicht so hastig«, widersprach Charlene. »Wir können nicht einfach trinken, wenn uns danach ist. Erst kommen die Spiele an die Reihe. Viele Spiele, um genau zu sein.«
»Ach, komm schon, Charlene«, rief eine andere von Lilys Freundinnen. »Du kannst nicht verlangen, dass wir alberne Spielchen spielen, ohne vorher ein oder zwei Gläser Wein getrunken zu haben. Das geht nicht.«
Sarah biss sich auf die Zunge, um nicht schon wieder darauf hinzuweisen, dass Lily schwanger war und nichts trinken durfte.
»Wir gehen in einen Club«, erklärte Charlene. »Es ist alles vorbereitet. Wir müssen nur noch an den Türstehern vorbei.« Sie warf einen abschätzigen Blick auf Sarah, Bron und Elsa. Offenbar fand sie, dass die drei für eine Junggesellinnenabschiedsparty entweder falsch gekleidet oder zu alt und unattraktiv waren.
Es dauerte tatsächlich eine Weile, ehe die Türsteher ihnen Zugang gewährten. Sarah wurde besonders lange aufgehalten, doch am Ende hatte auch sie sich durchgekämpft. Aber jeder Gedanke an einen Abend mit nichtalkoholischen Cocktails und Mineralwasser war dahin. Sie brauchte unbedingt einen Drink, um das alles durchzustehen.
Als sie endlich mit den Getränken an den Tisch kam, stellte sie fest, dass Lilys Freundinnen bereits gut abgefüllt waren. »Prost, Mädels.« Sie reichte Bron und Elsa ihre Gläser. »Wir sollten uns auch betrinken. Das ist die einzige Chance, den Abend zu überleben.«
»Also los«, rief Charlene voller Tatendrang. »Ich erkläre jetzt die Aufgaben, die Lily erfüllen muss.«
Alle horchten auf. »Also, als Erstes steht hier auf meiner Liste …« Charlene vergewisserte sich, dass auch ja alle zuhörten. »Sie muss einen schnuckeligen Typen küssen.«
»Na, das kann ja heiter werden«, flüsterte Bron Sarah zu.
»Und ich meine damit einen echten Kuss, nicht nur einen auf die Wange«, beharrte Charlene. »Dann muss sie drei Kleidungsstücke von drei verschiedenen Männern einsammeln und sich massieren lassen. Die Schulter reicht, wir wollen nicht, dass sich jemand auszieht.«
»Das überrascht mich«, murmelte Bron. Es war alles so albern.
»Und ganz zum Schluss muss sie auf die Bühne und an der Stange tanzen.«
»Aber sie ist schwanger!«, protestierte Sarah. »Sie sollte so etwas nicht tun.« Im nächsten Moment wünschte sie, sie hätte den Mund gehalten.
»Ach, und was die Drinks angeht …«, fuhr Charlene fort, ohne auf Sarahs Bemerkung einzugehen. Wieder vergewisserte sie sich, dass alle zuhörten. »Wir nehmen in der ersten halben Stunde unser Glas beim Trinken mit der rechten Hand und in der zweiten halben Stunde mit der linken. Wer einen Fehler macht, zahlt ein paar Pfund in die Mitte. Davon bestellen wir dann die nächste Runde.«
»Das klingt aber kompliziert«, meinte Elsa.
»Umso besser.« Charlene grinste. »Dann kriegen wir auch viel Geld zusammen.«
»Also gut«, antwortete Elsa und hoffte, nicht noch zum Geldautomaten laufen zu müssen.
»Später kommt noch ein Stripper«, fuhr Charlene fort. »Ein echter Stripper.« Sie sah Sarah, Elsa und Bron an. »Ich hoffe, ihr seid nicht prüde.«
»Quatsch!«, rief Bron mit oscarreifem
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