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Sommerküsse voller Sehnsucht

Sommerküsse voller Sehnsucht

Titel: Sommerküsse voller Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sie keine jungfräuliche Braut ist.«
    »Bekommt sie einen Jungen oder ein Mädchen?«
    »Das weiß sie noch nicht. Wenigstens hat sie eine solide Beziehung zu einem anständigen Mann. Die beiden sind seit über einem Jahr zusammen.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das reicht.« Nachdenklich nahm Bron sich ein Stück Brot.
    »Nein? Wie lange bist du denn schon mit Roger zusammen?« Sarah glaubte, einen frustrierten Unterton in Brons Stimme gehört zu haben. Aber sie wusste nicht, ob die Freundin darüber reden wollte.
    »Ein paar Jahre.«
    »Also«, meinte Elsa. »In was für einem Kleid würdest du heiraten, Bron?«
    »Keine Ahnung. Darüber habe ich noch nie nachgedacht.«
    Sarah, für die das Thema ›Hochzeitskleider‹ beendet war, hatte plötzlich eine ganz neue Idee. »Ich überlege gerade, ob ich meine Dienstleistungen erweitern und zusätzlich Junggesellinnenabschiedsfeiern organisieren soll. Ich bin mir bloß nicht sicher, ob ich mich mit all diesen Utensilien belasten will – Cowboyhüte, Spitzenschürzchen und so weiter.«
    »Du könntest besonders edle Junggesellinnenabschiedsfeiern anbieten«, schlug Elsa vor. »Wellnesstage oder vielleicht sogar Koch- oder Töpferkurse.«
    »So nach dem Motto ›Töpfern Sie sich Ihr eigenes Essservice‹?«, grinste Sarah.
    »Das wäre doch praktisch«, meinte Elsa lachend. »Ah, da kommt die Vorspeise. Ich bin froh, dass wir uns eine teilen. Sie ist ja riesig!«
    »Sollen wir noch mehr Wein bestellen?«, schlug Bron vor.
    Nachdem sie die Wein-Bestellung aufgegeben hatten, fragte Sarah: »Also, Bron, wenn du noch nicht über ein Hochzeitskleid nachgedacht hast, hast du dir dann wenigstens Gedanken über deinen Junggesellinnenabschied gemacht?«
    »Und würdest du uns dazu einladen?«, fragte Elsa. »Alle meine alten Schulfreundinnen leben nämlich entweder im Ausland oder mit Männern zusammen, die aus moralischen Gründen nicht heiraten wollen. Eigentlich so wie ich, wenn ich es mir so überlege.«
    »Auf mich trifft der Spruch ›Immer Brautjungfer, niemals Braut‹ zu. Jetzt war ich ja eine. Eine Brautjungfer, meine ich.«
    Sarah lachte. »Das kann sich plötzlich ganz schnell ändern.«
    Elsa schüttelte energisch den Kopf. »Nicht in absehbarer Zukunft. Ich finde, wir sollten über Brons Junggesellinnenabschied nachdenken. Sie hat immerhin schon einen Mann.«
    »Ich werde Roger nie heiraten«, versicherte Bron.
    Der Satz ließ alle verstummen. Dann unterbrach Elsa die Stille.
    »Nein?« Sie sah Bron an. »Das musst du natürlich auch nicht. Aber vielleicht änderst du deine Meinung ja noch.«
    »Oder bist du wie Sarah aus moralischen Gründen gegen Hochzeit und Ehe?«, fragte Elsa. Sie hatte das Gefühl, dass Bron etwas auf dem Herzen hatte, was sie aber nicht so richtig preisgeben wollte.
    Bron schüttelte den Kopf. »Nein, nicht generell. Ich bin nur gegen eine Hochzeit mit Roger.«
    Der Klang von Mandolinen und italienischen Tenören, die gedämpften Stimmen der anderen Restaurantgäste und das Klappern des Bestecks machten die nachfolgende Stille noch bedeutsamer.
    »Warum?«, flüsterte Elsa.
    »Weil …«
    Während Bron überlegte, wie sie das, was sie nun schon seit Monaten unbewusst empfand, in Worte fassen sollte, wurde der Hauptgang serviert. Wenn sich die Ober wunderten, warum die anfangs so ausgelassenen jungen Frauen plötzlich wohl so wortkarg und kurz angebunden waren, ließen sie sich nichts anmerken. Aber die Atmosphäre hatte sich völlig verändert.
    Bron ignorierte ihr Huhn à la Milanese und nahm ihr Glas in die Hand. »Wir kommen einfach nicht mehr miteinander klar. Ich werde nie die Frau sein, die er sich wünscht, auch wenn ich mir noch so viel Mühe gebe. Ich bin mir nicht sicher, ob wir zusammenbleiben sollen.«
    »Wie meinst du das?« Sarah legte ihre Hand auf Brons Arm.
    »Ich habe immer geglaubt, es könnte funktionieren, wenn ich mich genügend anstrenge, so zu sein, wie er mich gern hätte. Aber ich schaffe es nicht. Er verachtet mich. Mich und meinen Job.« Bron seufzte.
    »Oh, das tut mir so leid.« Elsa tätschelte Brons anderen Arm. »Wir … ich … ich meine, wir wissen, dass er es nicht gern sieht, dass du bei Hochzeiten jobbst und abends allein ausgehst, doch mir war nicht klar, dass es so schlimm ist.«
    »Ist es aber.« Jetzt, nachdem sie es sich selbst eingestanden und laut ausgesprochen hatte, spürte Bron, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie trank noch einen Schluck Wein und versuchte, die Verzweiflung zu

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