Sommerküsse voller Sehnsucht
Vorstellungen, an denen man sich perfekt orientieren konnte.«
»Ruf sie an, sobald wir zurück sind«, riet Elsa. »Ich habe ihre Nummer. Sie freut sich bestimmt über eine Mieterin.«
Danach hatten sie einen wunderbaren Abend, und alle waren glücklich und zufrieden. Bron rief Roger an, der überraschend entspannt klang, was sie wiederum sehr beruhigte. Sarah gelang es, die Gedanken an Hugo und seine gazellenartige Freundin zu verdrängen. Elsa, die glücklich war, die Lösung für Bron gefunden zu haben, zeigte einen überraschenden Sinn für Humor, und die Ober, die froh waren, dass die Frauen wieder Spaß hatten, verteilten großzügig Grappa auf Kosten des Hauses.
»Wie wär’s mit einem Dessert?«, fragte irgendjemand schließlich.
»Wieso nicht?«, antwortete Bron. »Schließlich muss keine von uns in der nächsten Zeit in ein Brautkleid passen.«
»Aber in ein Ballkleid«, meinte Elsa, nachdem der Ober ihre Bestellungen aufgenommen hatte.
»Tatsächlich? Erzähl mal!«, riefen die anderen.
Als es Zeit wurde, nach Hause zu gehen, zog Bron sich kurzerhand die Schuhe aus und lief barfuß zurück zum Hotel, gestützt von den anderen, die bequemere Schuhe trugen.
Sarah seufzte. »Das war der schönste Abend, den ich seit Langem hatte. Wozu brauchen wir Männer?«
Die beiden anderen gaben keine Antwort.
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Kapitel 17
Bron fand die Vorstellung, allein zu leben, zwar beängstigend, aber nachdem ihre Entscheidung einmal getroffen war, war sie fest entschlossen, nicht wieder in den Trott zurückzufallen, der sie so lange bei Roger gehalten hatte.
Also rief sie am nächsten Tag in der Mittagspause bei Mrs. Lennox-Featherstone an. Zu ihrer Erleichterung wusste Ashlyns Mutter sofort, wer sie war.
»Bron? Die Stylistin, nicht? Schön, von Ihnen zu hören. Was kann ich für Sie tun?«
»Erinnern Sie sich noch an Elsa, die Schneiderin?«
»Ja, das nette junge Mädchen, das sich immer so unvorteilhaft schwarz kleidet.«
»Genau.« Bron lächelte. »Sie hat mir erzählt, Sie hätten ein Cottage zu vermieten.«
»Und ob ich das habe! Es steht im Moment leer, soll jedoch komplett renoviert und dann ab Herbst neu vermietet werden. Bis dahin können Sie es gern haben.« Sie zögerte. »Keine schlechte Vorstellung, eine gute Friseurin gleich in der Nähe zu haben.«
Bron lachte und versicherte Vanessa, ihr zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung zu stehen. Die Miete war recht niedrig, das war das das Mindeste, was sie tun konnte.
»Aber ich kann es Ihnen leider erst am Wochenende zeigen. Ich hoffe, Sie haben es nicht allzu eilig.«
Eigentlich hatte Bron gehofft, das Cottage früher besichtigen und vielleicht sogar schon dort einziehen zu können. »Nun …«, begann sie.
»Ich bin diese Woche jeden Abend unterwegs. Aber wenn Sie möchten, können Sie sich den Schlüssel am Samstag ab acht Uhr abholen.«
Nach dem Telefonat mit Mrs. Lennox-Featherstone rief Bron bei Elsa an, um ihr von dem Gespräch zu berichten. »Schade, ich wäre gern eher eingezogen, doch damit muss ich wohl leben.«
»Aber du musst ja eh noch alle deine Sachen packen, oder? Wenn du hier was abstellen möchtest, sag mir nur Bescheid.«
»Das ist nett von dir, Elsa. Ich versuche, alles in meinem Auto zu verstauen, doch wenn mir das nicht gelingt, melde ich mich. Ich will Roger erst etwas sagen, wenn ich ganz sicher bin. Wer weiß, vielleicht ist das Cottage ja unbewohnbar.«
»Also, ich finde dich auf jeden Fall ganz schön mutig«, meinte Elsa. »Du weißt ja, dass Sarah und ich immer für dich da sind, wenn du uns brauchst.«
Bron war gerührt. Sarah und Elsa gaben ihr jede nur mögliche Unterstützung. »Danke. Aber ich fühle mich gar nicht mutig, sondern habe eher ein schlechtes Gewissen. Roger hasst Veränderungen. Auch wenn ich nicht glaube, dass er mich noch liebt – er wird nicht glücklich darüber sein, dass ich ihn verlasse.«
Die restliche Woche plante sie ihren Auszug. Roger gegenüber behauptete sie, sie würde ausmisten, und packte ihre Klamotten in große Taschen. Vieles, was sie angeschafft hatte und mitnehmen wollte, konnte sie allerdings erst einpacken, wenn sie ihm die Wahrheit gesagt hatte. Er war zwar kein besonders sensibler Mann, aber selbst er würde stutzig werden, wenn sie anfing, Spiegel abzunehmen und Regale auseinanderzuschrauben.
Am Samstagmorgen war Bron sehr nervös und sich ihrer Sache plötzlich gar nicht mehr so sicher. Roger war
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