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Sommerküsse voller Sehnsucht

Sommerküsse voller Sehnsucht

Titel: Sommerküsse voller Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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die ganze Woche erstaunlich nett zu ihr gewesen, und sie hätte ihre Entscheidung am liebsten noch einmal überdacht. Aber das durfte sie nicht zulassen. Sie hatte Elsa und Sarah, die ihr moralische Unterstützung gaben, und sie wusste genau, dass Roger und sie zusammen niemals glücklich werden würden.
    »Ich gehe gleich zu einer Freundin«, sagte sie. Sie hockte auf der Bettkante, während er das Frühstück aß, das sie ihm gebracht hatte. »Das heißt, dass ich beim Kricket nicht dabei sein werde. Aber ich bin rechtzeitig zurück, um dir das Abendessen zuzubereiten. Ich hatte an ein Steak mit Pommes frites gedacht.«
    »Super.« Zufrieden schaufelte Roger Eier mit Speck in sich hinein. »Nach dem Spiel brauche ich unbedingt eine anständige Mahlzeit.«
    Bron lächelte, tätschelte seine Füße unter der Decke und verließ das Haus.
    Sie hatte nicht richtig gelogen, sondern einfach nur nicht die ganze Wahrheit gesagt. Denn während Roger beim Kricket war, würde sie ihren restlichen Kram zusammenpacken. Und nach dem Abendessen, der Flasche Wein und dem Eis mit heißer Schokoladensauce würde sie ihm eröffnen, dass sie am Sonntag nicht mit zu seinen Eltern fuhr, sondern auszog.
    Seiner Mutter gegenüber hatte sie allerdings ein schlechtes Gewissen. Bron nahm sich fest vor, sie so schnell wie möglich zu besuchen und ihr alles zu erklären.
    Nachdem sie die Zutaten für Rogers Abschiedsessen und ein paar Vorräte für sich selber eingekauft hatte, fuhr sie wieder nach Hause. Erstaunlicherweise stand sein Auto in der Einfahrt, als sie zurückkam. Roger müsste doch längst beim Kricket sein.
    War das Spiel aus irgendeinem Grund abgesagt worden? Bron konnte sich nicht vorstellen, warum. Der Tag war perfekt: sonnig, aber nicht zu heiß.
    Sie würde ihm einfach erklären, das Fleisch nur kurz in den Kühlschrank legen zu wollen, ehe sie zu ihrer Freundin fuhr. Aber als sie den Schlüssel ins Schlüsselloch steckte, merkte sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Der Duft eines Parfüms hing in der Luft, er war fremd, kam ihr aber trotzdem irgendwie bekannt vor. Dann hörte sie Gelächter von oben. Instinktiv wusste sie, was sie erwarten würde, aber ihre Füße führten sie trotzdem nach oben.
    Sie fand Roger und Sasha zusammen im Bett vor. Sasha saß auf Roger – in der grässlichen Unterwäsche, die Rogers Libido so anheizte.
    Bron wurde übel. Einen Moment lang fürchtete sie tatsächlich, sich übergeben zu müssen. Roger und Sasha sahen sie völlig entsetzt an, dann rutschte Sasha mit einem spitzen Schrei von Rogers Körper.
    »O Gott, Bron! Ich dachte, du wärst den ganzen Tag unterwegs«, keuchte Sasha.
    Bron brach der Schweiß aus, als sie allmählich begriff, was sie da vor sich sah. Auch wenn sie nicht mehr mit Roger zusammen sein wollte, fühlte sie sich schrecklich betrogen. Das war ihr Schlafzimmer, ihre Bettwäsche, ihre Chefin – und ihre Unterwäsche. Sie holte tief Luft, ging zum Kleiderschrank, holte eine Reisetasche heraus und begann alles, was auf ihrem Ankleidetisch stand, hineinzuräumen.
    »Tja, leider bin ich zurückkommen«, antwortete sie, und ihre Stimme klang auf einmal ganz ruhig.
    Roger blinzelte sie an.
    »Oh, Bron.« Sasha hatte sich nun aufgesetzt, das Laken bedeckte ihre üppigen Brüste nur halb. »Mach doch nicht so ein ernstes Gesicht, wir hatten nur ein bisschen Spaß zusammen.«
    Bron hörte auf, die Nagellackfläschchen einzupacken. »Du hast meine Unterwäsche an! Aber mach dir keine Sorgen«, fügte sie hinzu, »ich will sie nicht zurück. Das ist das Letzte, was ich brauche.«
    »Du sagst doch niemandem was, oder?«, fragte Sasha ängstlich.
    Typisch für ihre Chefin, sich darum Sorgen zu machen! Als Bron sie so anschaute, fiel ihr auf, dass sie älter aussah und weniger strahlend als sonst. Ein unerwartetes Gefühl von Mitleid überkam sie. »Im Salon, meinst du? Wahrscheinlich nicht. Ich will Roger ohnehin nicht mehr. Wenn du möchtest, kannst du ihn haben.«
    »Moment mal!« Roger setzte sich empört auf. »Was meinst du damit, du willst mich nicht mehr? Ich wollte dich doch heiraten, Bron!«
    Bron begann, höhnisch zu lachen. Das war alles so albern. Und so durchsichtig. Roger hatte sie zu einer perfekten Ehefrau geformt, zumindest glaubte er das. Aber eine perfekte Ehefrau reichte ihm offenbar nicht. Er wollte auch eine Geliebte – und zwar eine, bei der es sich zufällig um ihre Chefin handelte.
    »Es tut mir leid, dass ich dir das so knallhart sage, aber du hast mich

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