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Sommerküsse voller Sehnsucht

Sommerküsse voller Sehnsucht

Titel: Sommerküsse voller Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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davonfuhr, mit Bettwäsche, aber ohne Schlüssel.
    Es gab zwei Cottages, die nebeneinanderstanden. Bron wusste sofort, welches ihres war, denn neben dem anderen parkte ein lehmbespritzter Volvo. Das musste der Wagen dieses James sein, bei dem sie sich den Schlüssel abholen sollte. Bron war froh, dass er zu Hause war.
    Sie stieg aus, lief die paar Schritte bis zur Tür und klopfte an. Nervös trat sie von einem Bein aufs andere. Was sollte sie bloß sagen? ›Hi, ich bin Bron, Ihre neue Nachbarin. Kann ich bitte den Schlüssel zu meinem Haus haben?‹
    Sie hatte gar keine Chance, irgendwas zu sagen. In dem Augenblick, als die Tür aufging, kam ein großer Hund aus der Tür geschossen, umkreiste Bron aufgeregt und lief dann ins Haus zurück. Bis James ihn zurückgerufen und sie sich von diesem Schreck erholt hatte, waren ihre Worte überflüssig geworden. Sie kannte ihn. Natürlich! Warum war sie nicht eher darauf gekommen! Es war der Gärtner, den sie hinter dem Clubhaus am Fluss getroffen hatte.
    »Sie sind es!« Er lächelte. »Wie nett!«
    Bron schaute in sein sympathisches Gesicht, und ihr sank der Mut. Sie war vor und nach der grässlichen Szene mit Roger so mutig und tapfer gewesen, aber jetzt hatte sie plötzlich das Gefühl, jeden Moment in Tränen auszubrechen. Vermutlich hätte sie sich sicherer gefühlt, wenn er ein Fremder gewesen wäre.
    Sie brachte kein Wort heraus, sondern starrte ihn nur an und lächelte zaghaft.
    »Kommen Sie rein«, meinte er. »Sie sehen aus, als könnten Sie einen Tee vertragen.«
    Ich muss ja ganz grauenvoll aussehen, dachte Bron, während sie an ihm vorbei ins Haus ging. Das war nun schon die zweite Person innerhalb von zehn Minuten, die das gesagt hatte.
    Sie fand sich in einem Wohnzimmer wieder. Es war sehr klein und hatte zwei große Fenster. Unter einem der Fenster stand ein Sofa, unter dem anderen ein Tisch. An der dritten Wand befand sich ein Kamin, und in einer Ecke, halb versteckt, eine Treppe. Durch die Tür konnte Bron im hinteren Teil des Hauses eine Küche sehen.
    Der Hund umkreiste sie wieder und stieß sie dabei mit der Schnauze an.
    »Sitz!«, befahl James. »Das ist Brodie. Sie ist Rettungshündin. Ich habe sie noch nicht sehr lange. Sie ist immer ziemlich aufgeregt, wenn jemand zu Besuch kommt. Sie heißen Bron, stimmt’s?«
    Bron nickte.
    »Kommen Sie, nehmen Sie Platz. Ich setze nur schnell Wasser auf. Es sei denn, Sie hätten lieber was Stärkeres.« Er sah sie stirnrunzelnd an. »Irgendwo müsste ich noch einen Brandy haben, den ich mal zum Kochen gebraucht habe.«
    Bron saß am Rand des Sofas, in dem man versinken konnte, wenn man nicht vorsichtig war. Vielleicht war ein Brandy gar keine schlechte Idee.
    Brodie schien Brons Bedürfnis nach Trost zu spüren. Sie kam zu ihr, setzte sich auf die Hinterbeine und hob den Kopf, damit Bron ihre Brust kraulen konnte. Bron tat es bereitwillig, das weiche Fell beruhigte sie. Es war eine Form der Kommunikation, bei der man nicht reden musste.
    Bron rutschte auf dem Sofa zurück, bis sie sich anlehnen konnte. Sofort sprang der Hund neben sie und legte den Kopf auf ihren Schoß. Sie wusste nicht, ob sie ihn auffordern sollte, vom Sofa zu gehen.
    »Oh, Brodie!«, rief James vorwurfsvoll, als er mit einem Tablett hereinkam. »Geh sofort da runter! Bron ist ja gleich ganz voller Haare!«
    Bron schüttelte den Kopf, um ihm zu signalisieren, dass sie das nicht störte. Er schien es zu verstehen.
    »Ich bringe ihr gerade bei, die Leute nicht zu belästigen, weil viele das nicht mögen. Ich hoffe, dass Sie sie aufgefordert haben, sich zu Ihnen zu setzen.«
    Sie versuchte, sein Lächeln zu erwidern.
    James stellte das Tablett auf den Tisch und reichte Bron ein Glas mit einer dunklen Flüssigkeit. »Hier. Ich besorge Ihnen etwas, wo Sie Ihre Teetasse abstellen können. Nehmen Sie Zucker?«
    Bron schüttelte wieder den Kopf.
    »Das ist gut, ich habe nämlich keinen.« Er zog einen dreibeinigen Schemel unter dem Tisch hervor und stellte ihn neben Bron. »Hier.« Er stellte den Teebecher darauf. »Haben Sie alles, was Sie brauchen?«
    Bron nickte. Hoffentlich fand sie bald die Sprache wieder. Sie trank einen Schluck Brandy, der sie sofort wärmte und etwas beruhigte.
    »Fühlen Sie sich jetzt besser?« James sah sie freundlich an.
    Sie nickte. Dann wurde ihr klar, dass sie ihm eine Erklärung schuldete, wieso sie um vier Uhr nachmittags Brandy brauchte. »Sie fragen sich bestimmt, wieso …?«
    »Ich weiß, dass Sie meine neue

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