Sommerküsse voller Sehnsucht
Nachbarin sind, und ein Umzug ist nun einmal ein großer Stress.« Er lächelte. »Sie brauchen mir also nichts zu erklären.«
»Das ist sehr taktvoll von Ihnen, aber vielleicht sollte ich Ihnen fairerweise sagen, dass ich mich gerade von meinem Freund getrennt habe.«
»Gute Entscheidung«, antwortete James. »Sie schienen nicht besonders glücklich zu sein, als wir uns neulich abends begegnet sind. Natürlich geht mich das nichts an, aber …«
»Nein, nein«, erwiderte sie. »Ich habe mich tatsächlich kurz danach entschieden, ihn zu verlassen. Dann habe ich gehört, dass das Cottage neben Ihnen frei ist, und Mrs. Lennox-Featherstone gefragt, ob ich dort einziehen kann.« Das klang alles sehr sachlich und nüchtern. Am besten sagte sie jetzt nichts mehr.
»War er sehr getroffen? Ihr Freund, meine ich. Ich bin nicht neugierig, doch Sie waren vorhin ziemlich aufgelöst und … Sie brauchen mir natürlich keine Antwort zu geben, wenn Sie nicht möchten«, fügte er hastig hinzu.
Der Brandy wirkte allmählich, und Bron begann zu kichern. »Ja, er war ziemlich aufgelöst. Vor allem, weil ich die Möbel mitgenommen habe.«
»Tatsächlich?« James sah sie überrascht an.
»Natürlich nur die Sachen, die mir gehören.«
»Das ist schließlich Ihr gutes Recht.«
»Finde ich auch. Außerdem war ich ziemlich sauer.«
»Warum denn?«
»Weil ich ihn mit meiner Chefin im Bett erwischt habe.« Bron runzelte die Stirn. »Gott, ich muss am Montag ja wieder arbeiten. Wie unangenehm! Ich weiß, ehrlich gesagt, noch nicht, ob ich das mache.«
James sah sie nachdenklich an. »Wenn Sie Ihren Job lieben, dann …«
»Nicht besonders«, antwortete Bron. »Ich habe meine Chefin in meinem eigenen Guckloch-BH gesehen. Sie können sich sicher vorstellen, dass der Anblick nicht sonderlich schön für mich war.«
»Das glaube ich Ihnen aufs Wort.«
»Er war ein Geschenk von Roger. Eines dieser Geschenke für Frauen, die eigentlich eher ein Geschenk für den Mann sind.«
James hob abwehrend die Hände. »Sie glauben mir das jetzt wahrscheinlich nicht, aber ich schwöre, ich habe noch nie so was gekauft.«
»Doch, ich glaube Ihnen.« Bron war jetzt ziemlich verlegen, sie hatte schon viel zu viel Persönliches erzählt. »Ich weiß immer noch nicht, ob ich weiter bei meiner Chefin arbeite.«
»Es könnte ziemlich peinlich werden. Hatten Sie ein enges Verhältnis zu ihr?«
Bron kicherte. »Nicht wirklich. Sie hat mich eigentlich nie gemocht. Ich sollte immer nur Haare waschen und kehren.« Sie sah James an. »Dabei bin ich eine sehr gute Friseurin.«
»Das kann ich mir gut vorstellen«, meinte er. »Es klingt vielleicht ziemlich abgedroschen, aber warum rufen Sie nicht eine Freundin an?«
»Das werde ich. Später. Im Moment bin ich viel zu erschöpft, um zu reden.« Bron trank ihren Brandy aus. »Männer! Wer braucht die schon?«
Sein Mundwinkel zuckte amüsiert »Er war doch nur ein Beispiel. Wir sind nicht alle so.«
Bron seufzte. »Ich weiß, aber ich werde trotzdem eine Zeit lang brauchen, ehe ich wieder einem vertraue.«
Eine Weile war es still. »Ihr Tee.« James rückte den kleinen Hocker näher zu ihr heran. »Möchten Sie einen Keks dazu?«
»Nein, danke. Ich sollte mich jetzt wirklich nebenan einrichten.«
»Trinken Sie doch erst in Ruhe Ihren Tee. Ich gehe dann mit Ihnen rüber und überzeuge mich, dass alles in Ordnung ist.« Er sah sie nachdenklich an. »Es ist schön, wieder einen Nachbarn zu haben.«
Bron stand auf. »Dann lassen Sie uns mal hinübergehen.«
James nahm den Schlüssel und trug die Bettwäsche, während Bron ihren Koffer nach nebenan trug.
Das kleine Cottage roch ein bisschen seltsam, als sie hereinkamen.
»Alan, der Mann, der es vorher bewohnt hat, war Künstler. Vielleicht hat er ja ab und zu einen Joint geraucht«, vermutete James.
Bron lächelte. »Das erklärt alles.« Sie fragte nicht, ob James ab und zu einen Joint mit dem Künstler zusammen geraucht hatte. Aber er beantwortete die Frage auch so.
»Ich mag das nicht, wenn ich im Kopf so durcheinander werde«, sagte er. »Zigaretten sind schon schlimm genug. Ich muss dringend mit dem Rauchen aufhören.« Er grinste. »Keine Angst, Sie sind nicht neben einer Haschischhöhle eingezogen.«
Sie lachte. »Das kann ich mir auch nicht vorstellen.«
»Was halten Sie davon, wenn ich uns was zum Abendessen richte, sobald Sie alles eingeräumt haben?«
»Ich habe eigentlich etwas zu essen mitgebracht …« Bron stockte. Verdammt, die
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