Sommerküsse voller Sehnsucht
grinste.
»Nicht, dass man es schon sähe«, ergänzte die Frau, als ihr klar wurde, welche Schlüsse man aus ihrer Bemerkung ziehen konnte.
Lachend entblößte Bron ihren flachen Bauch.
»Tja, wenn Sie in einem Oberteil herumlaufen, das Ihre hübsche Figur versteckt, können Sie nichts anderes erwarten«, meinte die Frau ein bisschen verlegen.
Bron lachte. »Ich bin nicht schwanger. Aber ich habe gekündigt. Und nun erlaubt Sasha mir freundlicherweise, ihren Computer zu benutzen. Ich habe nämlich auch meinen Freund … und den gemeinsamen Rechner verlassen.« Bron warf einen bedeutungsvollen Blick in Sashas Richtung.
»Geh durch, du weißt ja, wo der Computer steht«, knurrte Sasha. »Aber beeil dich, ich muss auch noch ein paar Dinge nachschauen.«
Bron lächelte ihre ehemaligen Kundinnen an. »Ich habe mich übrigens selbstständig gemacht. Sie können jederzeit Kontakt zu mir aufnehmen.« Sie kramte Visitenkarten aus ihrer Handtasche. »Hier ist meine Handynummer.«
Sasha warf ihr einen bösen Blick zu.
Schnell fand Bron das gesuchte Rezept und druckte es aus. Das Gericht war einfach und schnell zuzubereiten – und ganz ohne Hühnchen. Als der Drucker anfing zu rattern, kam Sasha herein.
»Du machst hoffentlich nichts Unerlaubtes.« Sie warf einen misstrauischen Blick auf den Rechner. »Zum Beispiel meine Kundendaten stehlen.«
Bron wusste genau, dass Sasha ihre Kundendaten nicht im Computer gespeichert hatte, so etwas konnte sie gar nicht.
»Nein, ich drucke mir nur ein Rezept aus«, antwortete sie ruhig.
»Es war nicht richtig von dir, meinen Kundinnen deine Visitenkarte zu geben.«
»Es war nicht richtig von dir, meinem Freund deine …«
»Ist ja schon gut«, schnappte Sasha, ehe Bron den Satz zu Ende gesprochen hatte. »Es tut mir leid.«
Bron zuckte bloß mit den Schultern. Das klang so wie damals, wenn Sasha ihr zusätzliche Termine in der Mittagspause aufs Auge gedrückt hatte. Mit anderen Worten: Es kümmerte sie nicht im Mindesten. Bron zog das bedruckte Blatt heraus.
»Es wäre schön, wenn du jetzt verschwinden würdest«, meinte Sasha. »Ich werde dafür sorgen, dass du deine Kochbücher bekommst.«
»Danke, das wäre sehr nett«, rief Bron und verschwand mit einem letzten Winken in Richtung ihrer ehemaligen Kundinnen durch die Tür.
Als sie schließlich ihr Menü geplant, sich die Hände gewaschen und ein großes Handtuch um die Hüften gebunden hatte, stellte Bron fest, dass die Küche in dem kleinen Cottage nicht für aufwändiges Kochen, geschweige denn für Haute Cuisine geschaffen war. Bisher hatte sie hauptsächlich von gekochten Eiern, einem Stück Hähnchenbrust oder einem Fischfilet gelebt, alles andere war schwierig zuzubereiten.
Es fing damit an, dass es nur eine einzige Arbeitsfläche gab, die groß genug war, um einen Teig auszurollen: der Fußboden. Sie hatte vor, zum Dessert einen Apfelstrudel auf den Tisch zu bringen, denn den liebten alle Männer.
Nachdenklich biss Bron sich auf die Lippen und überlegte, wie sie das Problem lösen könnte. Vielleicht indem sie den Boden sorgfältig reinigte und mit einer Folie auslegte? Nein, eine Folie würde viel zu leicht verrutschen. Wie wäre es mit einem Handtuch? Es würde dem Teig eine interessante Struktur geben. Aber womit sollte sie ihn ausrollen? Eine Nudelrolle war nirgends zu finden.
Okay, dann würde es statt Apfelstrudel eben einen Apfelcrumble geben. Roger hätte sich darüber beklagt, doch James war sicher leichter zufriedenzustellen.
Während sie Butter, Mehl und Zucker verknetete, überlegte sie, dass ihr diese Arbeit richtig Spaß machte. Deshalb hatte sie auch so große Lust, die Hochzeitstorte für Carrie zu backen. Hoffentlich konnte sie die Küche von Pats Freundin benutzen!
Spontan entfachte sie ein Feuer im Kamin. Nicht weil es so schrecklich kalt war, sondern weil es angefangen hatte zu regnen und weil es im Cottage ein bisschen dunkel wurde. Mit dem Feuer und ein paar Kerzen würde es viel gemütlicher wirken.
Nachdem Bron das erledigt hatte, stellte sie ein paar Teller vor den Kamin, um sie zu wärmen. Vermutlich war sie die einzige Frau unter dreißig, die Wert auf angewärmte Teller legte. Lächelnd widmete sie sich wieder ihrem Schweinefilet. Hoffentlich war James pünktlich! Sie wollte schließlich nicht, dass das Fleisch trocken wurde.
Er kam pünktlich – mit einem Strauß Blumen, den er offenbar frisch im Garten gepflückt hatte.
»Die sind ja wunderschön!«, rief Bron. »Was sind
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