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Sommerkuesse

Titel: Sommerkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Ryan
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den Ball zu ihm rüber.
    »Ach weißt du«, sagt er und lässt ihn laut auf und ab hüpfen. »Ich hab gestern Abend versucht, mir die Pulsadern aufzuschneiden, aber das ist gar nicht so einfach mit einem Plastiklöffel.«
    »Ha, ha, ha. Und wie geht’s wirklich?«
    Er wirft mir den Ball zu. Aber er rutscht mir aus den Händen und ich muss ihm hinterherrennen.
    »Du fängst wie ein Mädchen«, sagt Isaac.
    »Und du antwortest wie ein Junge.«
    »Mir geht’s ganz gut.« Und nach einer Weile sagt er noch in leierndem Tonfall: »Danke der Nachfrage!«
    Dazu kann ich nur resigniert den Kopf schütteln.
    Als Nächstes taucht Battle auf. Wie auf Kommando schlägt mein Herz schneller. Ich frage mich, ob Verliebtheit so eine Art Aerobic-Effekt hat.
    Sie sieht schlecht gelaunt aus – oder ist sie bloß müde? Schwer zu sagen. Hat Katrina womöglich gestern noch mit ihr über mich geredet? Dabei dachte ich eigentlich, sie wäre gleich nach mir gegangen.
    »Ich schlage vor, wir spielen Jungs gegen Mädchen«, sagt Battle. »Okay?«
    »Ich glaub, ich spinne!«, ruft Isaac. »Bist du mit einem Rasenmäher zusammengestoßen?«
    Ach ja, das hatte ich total vergessen – außer Katrina und mir weiß ja noch niemand was von ihren Haaren. Beziehungsweise von ihren nicht mehr vorhandenen Haaren.
    »Gefällt’s dir?« Battle dreht eine Pirouette, damit Isaac sehen kann, dass auf ihrem Kopf wirklich kein einziges Härchen mehr sprießt.

    »Da ist ja nichts mehr, was mir gefallen könnte! Wieso hast du das denn gemacht?« Isaac starrt sie entgeistert an.
    Battle zuckt die Achseln.
    »O Mann.« Er schüttelt den Kopf. »Verstehe einer die Frauen.«
    »Wahnsinn!«, ruft Kevin. »Geil! Darf ich mal fühlen?«
    Ich habe ihn und Katrina gar nicht kommen gesehen.
    Battle erlaubt es ihm lächelnd.
    »Hey«, sagt er nach einer Weile. »So ohne Haare holst du dir aber den fetten Sonnenbrand, wenn du dich nicht einschmierst. Ich hab Sonnencreme mit. Willst du?« Er fischt aus einer der tausend Taschen seiner Shorts eine Tube und drückt sie ihr in die Hand. »Oder soll ich?«, bietet er ihr an.
    Ich merke, wie ich den Atem anhalte.
    Battle schüttelt den Kopf und cremt sich selbst ein. »Danke.« Dann gibt sie Kevin die Tube zurück.
    Ich atme leise wieder aus und hoffe, dass niemand was mitgekriegt hat. »Noch jemand gefällig?«, fragt Kevin in die Runde. Ach, jetzt ist er wohl unser persönlicher Gesundheitsminister. Schütze uns vor den bösen ultravioletten Strahlen, o du weiser Mann.
    »Danke, ich leg’s drauf an, eine Haut wie eine alte Schuhsohle zu kriegen«, sagt Isaac.
    »Sehr nett, ich brauch auch keine«, zwinge ich mich, höflich zu sagen.
    »Ich aber! Meinem empfindlichen Teint tut die Sonne gar nicht gut. Ach so, und was das Spiel angeht: Ich schlage vor, ich übernehme den Cheerleader-Part, okay?« Katrina schnappt sich die fast leere Tube und verreibt den letzten Rest Sonnencreme großzügig auf Gesicht und Armen. »Da muss
ich viel auf und ab hüpfen. Das reicht mir an sportlicher Betätigung.«
    »Ich glaube nicht, dass die Spielleiter damit einverstanden sind«, sagt Isaac.
    »Was muss man überhaupt machen?«, frage ich. »Ist schon eine Weile her, seit ich das letzte Mal gezwungen wurde, Volleyball zu spielen. Ich weiß nur noch, dass eine Mannschaft den Ball über ein Netz wirft und die andere ihn anzunehmen versucht – das ist auch schon alles.«
    »Gibt’s bei Volleyball eigentlich auch so was wie ›Love‹?«, will Battle wissen. Sie fährt sich gedankenverloren über den kahlen Schädel, als hätte sie so ihre Zweifel, ob er überhaupt zu ihrem restlichen Körper gehört.
    »Hä? Wie bitte?«, fragt Isaac verwirrt.
    »Na ›Love‹ wie beim Tennis! Da heißt ›Love‹ doch ›null‹«, erklärt sie.
    »Das fand ich immer schon total hart«, mische ich mich ein. »Warum mussten sie das unbedingt ›Love‹ nennen?«
    »Weil sie Realisten sind«, sagt Isaac. »Die wissen eben, was Liebe wert ist.« Er sieht mich vielsagend an.
    Und in diesem Moment bin ich plötzlich davon überzeugt, dass Isaac es weiß. Ich habe keine Ahnung, wodurch er es gemerkt hat, bin mir aber sicher.
    »Ach so, na dann ist alles klar«, sage ich und versuche, mir nicht anmerken zu lassen, wie geschockt ich bin. Heißt das, alle wissen Bescheid? Kevin etwa auch? O Gott, hoffentlich nicht!
    »Also, hopp. Weiber bitte auf diese Seite. Isaac, los – wir nehmen die andere. Zuerst müssen wir um den Aufschlag spielen«, sagt Kevin.

    »Kannst

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