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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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als Jake Sophie ins Bett getragen hatte. »Das muss alles sehr merkwürdig für sie sein. Ich fasse es immer noch nicht – ausgerechnet Juliet und Oliver. Unglaublich, dass sie sich nie verraten haben.«
    »Im Grunde ist es gut, dass Estelle weggegangen ist. Sonst wüsste man nicht, auf wessen Seite man stehen sollte: auf ihrer oder der von Juliet.« Nuala trank ihre Cola leer und sah Maddy sehnsüchtig an. »Bin ich jetzt an der Reihe?«
    »Nein.«
    »Ach komm schon, sei nicht so gemein. Lass mich mal.«
    »Hör zu, ich bin Fachfrau. Ich weiß, wie man damit umgeht. Du würdest nur herausfallen und dir auch noch das andere Schlüsselbein brechen«, sagte Maddy und schützte ihre Augen mit der Hand vor der untergehenden Sonne. Sie sah, wie Jake aus dem Haus kam.
    »Maddy lässt mich nicht in die Hängematte«, rief Nuala. »Sag ihr, wie egoistisch sie ist.«
    »Was ist los?« Maddy wusste sofort, dass etwas nicht stimmte.
    »Ich habe gerade die Intensivstation angerufen. Sie haben mich mit Juliet sprechen lassen.« Jake zitterte, während er sich bemühte, seine Stimme unter Kontrolle zu halten.
    Ängstlich fragte Maddy: »Und?«
    »Tiff geht es schlechter. Die Ärzte haben Juliet mitgeteilt, dass er die Nacht womöglich nicht überleben wird.«
     
    »Ich muss nach Ashcombe«, sagte Will. »Das verstehst du doch, oder?«
    »Heute?«
    »Das ist mein Job. Ich bin Dokumentarfilmer. Diese Sache nicht in den Film aufzunehmen, wäre so, als würde man einen Film über Hitler drehen und den Krieg nicht erwähnen.«
    Estelle nickte. Natürlich musste er gehen.
    »Du bist erstaunlich.« Will streichelte ihre Wange.
    »Du sagst ihm aber nicht, dass ich hier bin, oder?«
    »Natürlich nicht.« Er schnitt eine Grimasse. »Sehe ich so blöd aus?«
    »Und auch kein Wort zu Kate«, insistierte Estelle. »Ich will nicht, dass es irgendjemand erfährt.«
    »He, keine Panik. Wir stehen auf derselben Seite, vergiss das nicht. Ich komme heute Abend zurück.« Will hielt ihr einen Schlüssel hin. »Das hier ist mein Ersatzschlüssel. Kommst du ohne mich zurecht?«
    Die Erinnerung an die herrlichen Augenblicke der letzten Nacht stürmte auf Estelle ein – Will, der ihr zugeflüstert hatte, wie schön sie sei, und dass sie für ihn nicht den Bauch einzuziehen brauche. Voller Liebe und Dankbarkeit beschloss Estelle, dass sie den Tag damit verbringen würde, seine Wohnung zu reinigen, Ordnung in das Chaos zu bringen und seine Teebecher diskret zu bleichen.
    »Mir geht’s gut.« Sie nahm den Schlüssel und richtete sich für einen Kuss auf.
    »Typisch«, sagte Will gutmütig. »All diese Wochen konnte ich es kaum erwarten, nach Ashcombe zu fahren, und jetzt will ich nichts anderes, als rasch wieder hierherzukommen und bei dir zu sein.« Er schwieg kurz. »Wie wirst du dich fühlen, falls Oliver wegen deines Auszugs verstört sein sollte? Wirst du dann zu ihm zurückkehren?«
    »Ich habe meine Entscheidung getroffen.« Estelle zählte an den Fingern ab. »Erstens kann mich nichts dazu bringen, wieder zu ihm zurückzukehren. Zweitens wird er nicht verstört sein, das ist einfach nicht Olivers Art. Und drittens bezweifele ich, dass ihm überhaupt aufgefallen ist, dass ich fort bin.«
    Mittags sah die Wohnung schon viel besser aus, und Estelle fühlte sich wie Wonderwoman. Ironischerweise hatte sie in Ashcombe Marcella dafür bezahlt, ihr einen Großteil der Hausarbeit abzunehmen, und hier hatte sie einen Riesenspaß, die Arbeit selbst zu erledigen.
    Selbstgefällig betrachtete Estelle die gesaugten Teppiche, die staubgewischten Oberflächen und die ordentlichen Zeitungsstapel im Wohnzimmer. In der Küche waren die Becher mittlerweile erfreulich fleckenfrei, und die Arbeitsflächen glänzten. Der Schlüssel war gnadenloses Entrümpeln. Jetzt, da sie den ganzen überflüssigen Müll weggeworfen hatte, konnte sie sich daranmachen, die Wohnung auch in anderer Hinsicht zu verbessern …
    Dingdong
machte es an der Tür. Estelle erstarrte. Will hatte nichts davon gesagt, dass es an der Tür klingeln würde. Was sollte sie jetzt tun?
    Während sie noch darüber nachdachte, klingelte es erneut. Vorsichtig ging sie zum Fenster und sah hinaus.
    Der schlaksige Junge unten auf dem Gehweg trug einen Fahrradhelm und hielt ein Paket in der Hand. Na also, sogar sie konnte mit der Anlieferung eines Pakets fertig werden. Estelle fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und lief nach unten an die Haustür.
    Der Junge wirkte deutlich verblüfft, als er Estelle

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