Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
von Wills Schenkeln entlang.
    »Du bist eine verruchte, schamlose Frau.« Will schüttelte den Kopf. »Ich werde verführt. Nehmen wir einen Nachtisch?«
    Ausnahmsweise übte Tiramisu keine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus. Mit wackelnden Zehen murmelte Estelle: »Weißt du, ich glaube, ich würde lieber nach Hause gehen.«
    »Und Kissen zählen?« Will verschwendete keine Zeit, sondern signalisierte dem Kellner, ihnen die Rechnung zu bringen.
    Estelle nahm glücklich ihre Handtasche. »Ja, etwas in der Art.«
    Estelle genoss das Gefühl von Wills Arm, der um ihre Schultern lag, als sie das Restaurant verließen. In ihrem ganzen Leben hatte Oliver nie in der Öffentlichkeit den Arm um sie gelegt; das war eine viel zu lässige Geste für ihn. Spontan drehte sie sich um und küsste Will zärtlich.
    In diesem Moment blitze es aus einer Kamera in der Nähe auf. Tja, das war London, ständig schossen irgendwelche Touristen Fotos …
    »Was zur Hölle …?« Will riss den Kopf hoch und starrte ungläubig den Mann an, der wie aus dem Nichts auf dem Gehweg vor ihnen aufgetaucht war.
Flash, flash, flash
machte die Kamera. Erschüttert klammerte sich Estelle an Wills Arm. Ihr erster Gedanke war, dass Oliver einen Privatdetektiv angeheuert hatte, der sie aufspüren und ausspionieren sollte, aber woher konnte er wissen, wo sie zu finden war? Wie konnte das irgendwer wissen?
    »Was soll das?« Will war ebenso aus der Fassung wie Estelle.
    »Sie sind Will Gifford, nicht wahr? Und das ist Estelle Taylor-Trent«, sagte der Fotograf grinsend. »Nette Wendung, dreht einen Dokumentarfilm über ein hohes Tier aus der Wirtschaft und brennt dann mit dessen Ehefrau durch.«
    Im nächsten Augenblick war er schon verschwunden, hatte sich in der Menschenmenge auf dem Gehweg in Luft aufgelöst.
    »Scheiße. Scheiße«, tobte Will.
    Estelle, die erschüttert war, aber blitzschnell nachdachte, sagte: »Ist schon gut. Es ist ja nicht so, als ob du mich Oliver gestohlen hättest. Er hat eine Geliebte und ein Kind.«
    Aus irgendeinem Grund tröstete das Will nicht. »Wie konnte das nur passieren?«
    Estelle atmete aus, ziemlich sicher, dass sie die Antwort kannte. »Ich vergaß, es dir zu sagen. Heute Morgen kam ein Band für dich an. Es wurde von jemand geliefert, der im Schneideraum arbeitet. Groß und hager, Mitte Zwanzig, lustige Zähne …«
    »Garth«, sagte Will finster.
    »Jedenfalls hat er mich erkannt. Ich war noch im Morgenmantel.« Estelle forschte in Wills Gesicht. »Könnte das die Erklärung sein?«
    »O ja.« Er nickte. »Das ist definitiv die Erklärung.«
    »Aber es ist egal«, beharrte Estelle. »Was soll’s, wenn Oliver es herausfindet? Es ist nicht das Ende der Welt.«
    »Natürlich nicht«, meinte Will nach langer Pause. »Es wird meiner Karriere nicht zuträglich sein, aber was soll’s.« Mit dem jämmerlichen Versuch eines Lächelns nahm er ihre Hand. »Lass uns nach Hause gehen. Warst du schon jemals auf den Titelblättern der Klatschpresse?«
    Ein elektrischer Schlag fuhr durch Estelles Körper.
    »O Gott, meinst du, dass es so kommen wird?«
    »Hihi, ich heiße Will Gifford, nicht Jude Law«, neckte Will sie.
    Estelle drückte seine Hand. Sie fühlte sich lächerlich glücklich. »Ich bin froh, dass du nicht Jude Law bist.«
     
    Sie kamen nicht auf die Titelseiten. Will fand das Foto am nächsten Morgen schließlich im
Islington and Barnsbury Observer
.
    »Das ist schon in Ordnung.« Estelle lugte über seine Schulter, um den dazugehörigen Artikel zu lesen. »Keiner, den ich kenne, wird das sehen.«
    »Solange es nicht von einem anderen Blatt übernommen wird. Dieser verdammte Garth.« Will schüttelte den Kopf. »Er ist ein echtes Plappermaul. Vermutlich findet er das komisch. Ich bin sicher, er hat in seiner Stammkneipe ausgiebig darüber berichtet. Das Gerücht hat sich verbreitet, und irgendein übereifriger junger Journalist hat davon erfahren … diesen Leuten kommt nie der Gedanke, dass so etwas Konsequenzen haben könnte.«
    »He.« Estelle nahm ihm die Zeitung aus der Hand und stieß ihn zurück auf das Bett. »Konsequenzen machen mir keine Angst.«
    »Mein Gott, wie ich dich liebe«, seufzte Will, als sie sich mit gespreizten Beinen auf ihn setzte und ihr Morgenmantel fast bis zur Taille aufglitt.
    Estelles Herz begann zu klopfen. Er
liebt
mich!
    »Ich wette, das sagst du zu allen Frauen.«
    Will fuhr mit dem Zeigefinger sanft von ihrem Hals bis zu ihrem Brustansatz.
    »Das habe ich mein ganzes

Weitere Kostenlose Bücher