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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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ziemlich viele ältere, verheiratete Frauen, deren Ellbogen Spitznamen haben!«
    Will saß in der Falle. »Ja und? Das verstößt nicht gegen das Gesetz.«
    »Gestern hast du eine Tüte mit Reisebroschüren mitgebracht«, sagte Estelle zitternd. »Wir haben den halben Abend über einen gemeinsamen Urlaub geredet. Du hast gesagt, dass du die Karibik liebst, erinnerst du dich? Und dass du noch nie zuvor dort gewesen bist.«
    Wills Gesichtsausdruck nach zu schließen wusste er, was nun folgen würde. »Also schön, vielleicht war ich schon einmal dort. Ein einziges Mal.« Schmollend fügte er hinzu: »Aber das waren wirklich keine Ferien, das kann ich dir versichern. Moira klammerte sich die ganze Zeit über wie ein Blutegel an mich.«
    »Wahrscheinlich dachte sie, sie habe jedes Recht, sich an dich zu klammern, angesichts der Tatsache, dass sie für die ganze Reise bezahlt hatte«, sagte Estelle. »Erkläre mir eines, ist das eine abgekartete Sache? Tust du das, um deinen Dokumentarfilmen etwas Würze zu verleihen und sie für die Zuschauer interessanter zu machen?«
    »Nein!«
    Estelle hatte sich das bereits gedacht. Schließlich hatte sich Magnus Jonsson vom Film zurückgezogen; der Dokumentarstreifen über ihn war niemals fertiggestellt worden.
    Will versuchte es ein letztes Mal. »So ist es nicht. Ich würde nie mit jemandem schlafen, außer mir liegt wirklich viel an der Person. Auf das Geld kommt es nicht an.«
    »Netter Versuch«, meinte Estelle. »Sehr überzeugend. »Aber ich werde dir trotzdem keinen brandneuen BMW kaufen.«
    Seine Augen flackerten schuldbewusst, und sie wusste, dass alles vorüber war.
    »Wohin gehst du?«, fragte Will, als sie an ihm vorbeistapfte.
    Estelle betrachtete sich in dem Spiegel, der im Flur hing – jener Spiegel, den sie gestern gekauft und aufgehängt hatte, um den schmalen Flur aufzuhellen. Sie sah genauso aus, wie sie sich fühlte; wie eine törichte fünfundvierzigjährige Frau, die es hätte besser wissen sollen.
    »Ich packe«, sagte sie zu Will. »Weiter weiß ich noch nicht.«

44 . Kapitel
    »Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun kann«, sagte Kate. »Ich weiß nicht einmal, was ich denken soll. Ich möchte nur … o Gott, ich weiß nicht … einfach nur aufgeben.«
    »Es ist, als sei die ganze Welt verrückt geworden«, warf Nuala hilfreich ein. Mit der Zange manövrierte sie ein süßes Stück mit Kirschfüllung aus der Vitrine in eine Papiertüte. »Es ist, als ob man aufwacht und aus dem Fenster schaut und sieht, dass das Gras plötzlich lila ist.«
    Maddy, die sich gerade mit den Bestellungen des Morgens auf den Weg machen wollte, fragte: »Hast du heute Morgen mit Estelle gesprochen?«
    »Als ob Weißschwanzgnuherden die Main Street heruntergaloppierten«, fuhr Nuala fort.
    »Sie hat sich nicht gemeldet.« Kate schüttelte hilflos den Kopf. »Es ist einfach unglaublich. Meine Mutter ist mit einem Lustknaben davongelaufen, der nur auf ihr Geld aus ist. Mein Vater ist im Krankenhaus bei seiner Ex-Geliebten, mit der er einen Sohn hat. Ich habe einen Halbbruder, von dem ich nie etwas wusste, und er weiß nicht einmal, wer sein Vater ist, weil er im Koma liegt.«
    »Als ob Orang-Utans in Bäumen schwingen und das Tadsch Mahal dort steht, wo früher das Kriegerdenkmal stand«, sagte Nuala. »Als ob fliegende Untertassen durch die Luft surren.«
    »Ignoriere sie einfach«, riet Maddy.
    »Tut mir leid, das macht dann achtzig Pence.« Nuala reichte Kate die Tüte. »Aber wäre es nicht merkwürdig, wenn das alles tatsächlich passieren würde?«
    Maddy rollte verzweifelt mit den Augen. »Und ich muss mit ihr die Wohnung teilen«, sagte sie zu Kate.
    »Was ist mit Sophie?« Kate wusste ebenso wie der Rest des Ortes, dass Sophie eine Reihe von Antibiotika als Vorsichtsmaßnahme verschrieben bekommen hatte. »Geht es ihr gut?«
    Maddy lächelte, gerührt von Kates Sorge. »Es geht ihr blendend.«
    Nachdem Kate gegangen war, tauchte Marcella auf. Sie hatte um zehn Uhr einen Termin bei einem Frauenarzt im Krankenhaus und wollte mit Maddy nach Bath fahren.
    »Hast du alles?«, fragte Marcella, als Maddy die Kühlboxen in den Wagen lud, zusammen mit einer Tasche, in der sich frische Kleidung zum Wechseln für Juliet befand.
    »Ich habe alles, hast du alles?«
    Selbstgefällig hob Marcella ihre rosa Bambustasche hoch. »Pränatale Notizen, Ersatzunterhose, Pipi-Probe. Was braucht eine Frau noch mehr?«
    Die Tasche war enorm schwer. Maddy öffnete sie und inspizierte den Inhalt.

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