Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
Spaghettiträgern und umwerfende, lila Pumps mit passender lila Handtasche. Es war schwer, jemand zu hassen, dessen Accessoires man begehrte, stellte Maddy fest. Jedenfalls musste sie sie vielleicht gar nicht hassen. Kerr war weit und breit nicht zu sehen; die Frau schien mit ihrer dickeren, blonderen Freundin zusammen zu sein – o und jetzt schien sie sich auf den Weg zur Damentoilette zu machen. Phantastisch.
    Als die Brünette ans Waschbecken trat, trug Maddy gerade Rouge auf. Sie lächelte die Brünette in dem Spiegel zwischen ihnen freundlich an, und die Brünette lächelte freundlich zurück.
    »Viel los heute«, sagte Maddy, um das Gespräch in Gang zu bringen.
    »Äh, ja.« Die Brünette betätigte den Flüssigseifenspender und fing an, sich die Hände zu waschen.
    »Und ziemlich heiß!« Maddy strahlte und fächelte sich energisch Luft zu. »Aber die Musik ist gut.«
    »Absolut.« Die Frau war am Waschbecken fertig, schüttelte ihre Hände aus und ging zum Heißlufttrockner.
    Hm, nicht gerade eine Plaudertasche. Verzweifelt rief Maddy: »Ich liebe Ihre Schuhe. Sie sind unglaublich!«
    »Äh, danke.«
    »Wo haben Sie sie gekauft?«
    Die Brünette runzelte die Stirn. »Mein Gott, ich kann mich nicht erinnern. Wahrscheinlich bei Faith.«
    »Tja, sie sind toll.« Das war eindeutig die richtige Vorgehensweise. Man konnte nicht an eine völlig Fremde herantreten und ihr ziemlich persönliche Fragen stellen, das galt als impertinent, darum hatte Maddy beschlossen, es auf subtile Weise zu versuchen und die Freundin der Brünetten zu werden. »Ich habe letztes Jahr Wahnsinnsstiefel bei Faith gekauft«, meinte Maddy heiter. »Grauer Jeansstoff mit silbernen Nieten. Können Sie sich an die erinnern?«
    Die Brünette runzelte die Stirn. »Mich erinnern? Tut mir leid, kenne ich Sie?«
    »O nein, ich dachte nur, Sie erinnern sich vielleicht, die Stiefel im Laden gesehen zu haben.« Maddy ergriff die Gelegenheit, legte den Lippenstift, den sie gerade auftrug, zur Seite und streckte die Hand aus. »Wie unhöflich von mir, mich nicht vorzustellen. Ich heiße Maddy.«
    »Ah ja.« Nach kurzem Zögern schüttelte ihr die Brünette die Hand. »Äh, Annalise.«
    Annalise. Maddy stellte sich vor, wie Kerr ihn aussprach, und musste sich zu einem Lächeln zwingen. Konnte sie sich irgendwie nach Annalises Freund erkundigen, ohne allzu aufdringlich zu erscheinen?
    »Na gut, tschüs.« Annalise schnappte sich hastig ihre Tasche, eilte zur Tür und verschwand.

53 . Kapitel
    »Hallo«, rief Dave. »Ich habe mich schon gefragt, wo du bleibst.«
    »Gut.« Es fiel schwer, sich auf Dave zu konzentrieren, wenn sie nur an Annalise denken konnte, die sich gerade in weniger als drei Metern Entfernung in die Schlange vor der Bar eingereiht hatte.
    »Ich habe dir ein Glas Wein geholt«, meinte Dave eifrig und winkte damit vor Maddys Gesicht. »Du musst dich nicht anstellen.«
    »Das ist sehr nett von dir.« Maddy schaute angemessen dankbar. »Ich spendiere dir auch einen Drink, versprochen, aber könntest du mir einen riesigen Gefallen tun und mich fünf Minuten allein lassen? Es ist so, dass es jemand gibt, mit dem ich unbedingt reden möchte.«
    Daves Schneidezähne schienen vor Enttäuschung zu zittern. Er hob resigniert die Hände hoch. »Na schön, ich weiß, wann ich unerwünscht bin.«
    Maddy fühlte sich schrecklich, aber nicht
so
schrecklich. »Du
bist
erwünscht …«
    »Aber erst, wenn der besser aussehende Kerl dich abblitzen lässt.« Dave seufzte. »Keine Sorge, daran bin ich schon lange gewöhnt.«
    Ehrlich, das Leben wäre so viel einfacher, wenn sie sich nur in einen netten Mann verlieben könnte, der wie Dave aussah …
    »Nochmal hallo!« Maddy hatte sich hindurchgekämpft und strahlte Annalise an, die neben ihrer blonden Freundin stand.
    »Oh, hallo.« Dieses Mal wurden Annalises Schultern sichtbar steif und ihr Ton war misstrauisch.
    Maddy machte unverdrossen weiter: »Nett hier, nicht wahr? Seid ihr öfter da?«
    Nun versuchte Annalise deutlich, sich zurückzuziehen. »Ich finde, wir brauchen eigentlich keinen Drink. Vielleicht rufe ich meinen
Freund
an und bitte ihn, uns hier abzuholen.«
    Maddy erstarrte; warum hatte sie das Wort
Freund
absichtlich so betont? Wusste sie es? Warum tauschten sie und ihre Freundin bedeutungsschwangere Blicke? Um Himmels willen, es war ja nicht so, als ob sie eine verrückte Axtmörderin war – warum konnte sie Annalise nicht ein paar einfache Fragen stellen und herausfinden, was sie

Weitere Kostenlose Bücher