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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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dich, es für
mich
zu tun, und ich glaube, ich habe es verdient.«
    »Aber …«
    »Ich warte draußen«, sagte Den. »Mach einfach weiter und tue, was du zu tun hast.« Er ging zur Tür und rief über seine Schultern: »Ich komme in zwanzig Minuten zurück.«
    Den verbrachte die zwanzig Minuten auf einer Bank unter dem riesigen Zedernbaum vor dem Pflegeheim. Er sagte sich, dass er nicht unvernünftig handelte. Also schön, Kerr kannte jetzt die Wahrheit, aber das war nicht genug. Und ihre Mutter lag im Sterben, für sie machte es keinen Unterschied mehr. Er hatte es nicht mit Kerr abgesprochen, aber er wusste, dass Kerr es verstehen würde.
    Nach einer halben Stunde ging Den zurück in das Zimmer seiner Mutter. Wenn sie nicht getan hatte, worum er sie gebeten hatte …
    Die Augen seiner Mutter waren stumpf, das Weiß ihrer Augen gelblich, die Schultern eingefallen, resigniert lehnte sie gegen die Kissen. Sie wies auf den Umschlag und bedeutete Den, ihn an sich zu nehmen.
    »Ich lese kurz, was du geschrieben hast.« Er zog das Papier heraus und überflog rasch den Inhalt, dann nickte er zufrieden. »Gut. Siehst du? Ich wusste, dass du es kannst.«
    »Noch ist es nicht passiert«, krächzte Pauline. »Vielleicht wird es nie passieren.«
    »O doch, es wird.« Den schob den überaus wichtigen Brief zurück in den Umschlag. »Nachdem ich von so weit gekommen bin? Keine Sorge, ich sorge schon dafür, dass es passiert.«

56 . Kapitel
    Als das Taxi in Ashcombe einfuhr, griff Den instinktiv nach seiner Sonnenbrille. Er würde nie den Ausdruck auf Marcella Harveys Gesicht vergessen, als sie ihn während der Verhandlung quer durch den Gerichtssaal angestarrt hatte.
    Wer könnte ihr dafür einen Vorwurf machen?
    Es war ein mörderisch heißer Donnerstagnachmittag. Abgesehen von den üblichen Touristen, die über die Main Street schlenderten, war es im Ort ziemlich ruhig. Es war niemand zu sehen, den Den erkannte, aber dennoch schlug ihm das Herz bis zum Hals, als der Taxifahrer die Fahrt verlangsamte.
    »Hier sind wir«, sagte der Fahrer. »Wo soll ich halten?«
    Den nickte zur Einfahrt rechts von ihnen, dann drehte er sich um und sah quer über die Straße zum Snow Cottage. Ob Marcella noch dort wohnte? Kerr hatte erzählt, die Harveys würden immer noch in Ashcombe leben, aber vielleicht waren sie ja in ein anderes Haus umgezogen.
    Im nächsten Augenblick wurde seine Frage beantwortet, als die Haustür aufglitt und ein kleines Mädchen herausgerannt kam, einen weißbraunen Terrier auf den Fersen. Das Mädchen, das um die sieben oder acht Jahre alt sein musste, hatte eine Hautfarbe wie Milchkaffee, riesige dunkle Augen und enggeflochtene Zöpfe. Sie trug blassgrüne Shorts, türkisfarbene Sandalen und ein weites, rotes T-Shirt. Unter den Blicken von Den knallte das Mädchen die Haustür zu, zerrte an der Leine des Tieres und lief mit dem Hund im Schlepptau die Straße hoch.
    Tja, wenigstens das war eine gute Nachricht. Den freute sich, dass Marcella eine eigene Tochter hatte.
    »Also gut.« Den reichte dem Taxifahrer den nunmehr versiegelten Umschlag. »Werfen Sie den hier in den Briefkasten des Hauses da drüben.«
    Der Taxifahrer, der schon alles erlebt hatte, meinte sachlich: »Sie würde Sie mit der Kasserolle erschlagen, wenn Sie das selbst tun, oder?«
    »Das wäre das Mindeste«, gab ihm Den recht.
    Der Taxifahrer nickte wissend. »Unterlassungsverfügung?«
    »Etwas in der Art«, antwortete Den.
    »Das wird mich doch nicht in Schwierigkeiten bringen, oder?«
    »Keine Sorge.« Den lächelte. »Es ist keine Bombe.«
    Während der Taxifahrer die Straße überquerte, merkte Den, dass er beobachtet wurde. Für den Bruchteil einer Sekunde geriet er in Panik, aber es war niemand, den er kannte. Die junge Frau war Ende zwanzig, hatte rötlichbraune Haare und richtige Kurven. Den bewunderte den knackigen Hintern der Frau, die eben aus dem
Fallen Angel
getreten war und ihn von der Tür aus beobachtete.
    Arbeitete sie im Pub?
    Etwas in Dens Magengrube machte
Zong
, und dunkel erinnerte er sich daran, wie es sich anfühlte, wenn er jemanden attraktiv fand. Jedenfalls war es jetzt zu spät. Auf der anderen Seite der Straße hatte der Taxifahrer den Brief in den Haustürbriefschlitz von Snow Cottage geworfen.
    »So, Aufgabe erledigt«, sagte er zu Den. »Wohin jetzt?«
    »Zurück nach Hillview.«
    Als Sophie vom Mini-Supermarkt mit Süßigkeiten zurückkam, lief Bean zwischen ihren Beinen hindurch und stürzte sich auf den

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