Sommerkussverkauf
sich den Brief und schob ihn wieder in ihre Hosentasche. »Ich hasse es, wenn du recht hast!«
»Also schön, du hast meine Erlaubnis, dich mit ihm zu treffen. Und trag einen sexy Fummel.«
»Wir werden nur
reden
.«
»Grundgütiger, bist du des Wahnsinns? Wenn er so umwerfend ist, wie du sagst, und das Treffen mit ihm so riskant ist, warum solltest du dich dann aufs Reden beschränken?« Nuala hob ungläubig die Augenbrauen. »Wenn Marcella sowieso ausflippt, dann solltest du ihr wenigstens einen guten Grund zum Ausflippen geben.«
»Die Zeit ist um«, bellte Dexter wie ein Drillsergeant von der Hintertür des Pub.
»Ehrlich, er ist so ein Diktator«, grummelte Nuala, aber sie war bereits auf den Beinen und sammelte die leeren Gläser ein.
Maddy fragte sich, warum sie Rat bei jemandem suchte, dessen Traummann Dexter Nevin war. »Werdet ihr beide am Ende noch heiraten? Was meinst du?«
»Himmel, nein.« Nuala schüttelte heftig den Kopf. »Nie im Leben.«
Tja, wenigstens dafür konnte man dankbar sein.
»Ich habe ihn gefragt«, fuhr Nuala fort und blies sich eine blonde Locke aus den Augen, »und er hat nein gesagt.«
»Was bist du, ein Dreifingerfaultier?«, dröhnte Dexter. »Setz dich gefälligst in Bewegung, Frau, hier drin verdursten die Kunden!«
Maddy wünschte, sie hätte Sophies Kartoffelflinte mitgebracht. Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Wäre es nicht netter, wenn du einen Freund hättest, der nicht ständig so furchtbar zu dir ist?«
»Dexter ist nicht furchtbar«, meinte Nuala liebevoll. »Das ist einfach seine Art. Er macht nur Spaß.«
12 . Kapitel
»Mittagessen? Nach 14 Uhr gibt es bei uns nichts mehr zu essen.« Dexter wies mit dem Finger auf die Uhr an der Wand.
Sture Pub-Wirte schüchterten Oliver Taylor-Trent nicht ein.
»Wem sagen Sie das«, meinte er vergnügt. »Meine Frau hat unser Essen anbrennen lassen. Wir sind am Verhungern. Ich habe meinem Gast von Ihrer fabelhaften Bouillabaisse erzählt – er ist übrigens Dokumentarfilmer. Will, darf ich Ihnen Dexter Nevin vorstellen. Dexter, das ist Will Gifford.«
»Mein Gott, Sie müssen aber wirklich hungrig sein.« Dexters dunkle Augen funkelten boshaft.
»Hungriger als Sie sich vorstellen können. Kochen war nie die starke Seite meiner Frau. Wir nehmen übrigens auch eine Flasche Laurent Perrier. Ach, hätten Sie etwas dagegen, wenn Will hier im Pub dreht?«
»Fürs Fernsehen? Wann?
Jetzt?
« Dexter wirkte bestürzt.
»Nicht jetzt.« Will breitete die Arme aufmunternd aus. »Sehen Sie, keine Kamera. Aber in den nächsten Tagen. Die Sache ist die, ich drehe einen Film über Oliver«, erklärte er, »und Ashcombe ist ein großartiger Ort. Ich möchte den Pub ungern außen vor lassen. Das wäre auch eine gute Werbung für Sie«, fügte er mit gewinnendem Lächeln hinzu, »aber keine Angst. Sagen Sie einfach nein, wenn Sie nicht wollen.«
»Zwei Mal Bouillabaisse?«, sagte Dexter, der nicht dumm war.
»Ich denke, wir sehen uns erst einmal die Speisekarte an«, erwiderte Oliver zufrieden. »Und wir sind zu dritt. Meine Tochter wartet draußen.«
Sehen und gesehen werden, so lautete das Motto von Oliver. Auch wenn der
Fallen Angel
einen sehr guten Restaurantbereich und einen entzückenden Garten hinter dem Haus besaß, hatte er darauf bestanden, dass sie an einem der Tische vor dem Pub Platz nahmen. Kate wartete unsicher darauf, dass ihr Vater und Will Gifford wieder auftauchten. Sie bemerkte, wie einer der Ortsbewohner sich im Vorbeischlendern umdrehte, um sie anzustarren.
»Was für eine Type, dieser Wirt«, verkündete Will, setzte sich neben sie und reichte ihr die Speisekarte.
Kate warf einen Blick darauf und hoffte, dass die Passanten sie nicht für ein Paar hielten. Zumindest sollte das Jake Harvey in seiner Werkstatt auf der anderen Seite der Straße nicht denken.
»Ihr Vater kommt gleich mit einer Flasche Champagner. Wie schön es sein muss, reich zu sein«, staunte Will. »Entschuldigen Sie bitte, aber geht es dem Hund gut?«
Norris schnorchelte und grunzte zu ihren Füßen. Kate zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, so atmet er immer.«
»Vielleicht hat er Durst. Ich frage nach einer Schüssel Wasser und bestelle gleich das Essen.« Will faltete seine langen Beine auseinander. »Bin gleich zurück. Sie wissen nicht zufällig, wie die hübsche Kellnerin heißt, oder? Die kurvenreiche Rothaarige mit den süßen Grübchen?«
Also ehrlich, was war nur mit den Männern los?
»Ich bin erst diese Woche
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