Sommerkussverkauf
du nicht die Art von Frau bist, die losläuft und sexy neue Unterwäsche kauft, wenn sie einen Mann kennenlernt.«
»Das wird so nicht funktionieren«, erklärte Maddy. »Ich soll dich doch abschrecken.«
»Tut mir leid, das gelingt dir nicht.« Kerrs Augen funkelten. »Du hast diesbezüglich total versagt.«
»Aber ich habe mir einen sexy BH und passende Höschen gekauft! Erst heute Morgen! Sie liegen zu Hause, und ich wollte sie heute Abend tragen, aber Bean hat sie unter dem Sofa gefunden und dann hat Marcella sie gesehen und hat mich aufgezogen, von wegen ich hätte einen neuen Freund und …« Maddy geriet ins Plappern.
»Netter Versuch.« Kerr hob ihr Gesicht, sah ihr in die Augen und strich den gerissenen Träger über ihre Schulter. »Eigentlich sogar ein sehr guter Versuch. Aber mich legst du nicht rein.«
15 . Kapitel
»Also gut, ich will, dass du etwas weißt. Normalerweise bin ich nicht die Art Frau, die mit einem Mann gleich beim ersten Date ins Bett geht«, sagte Maddy eine Stunde später.
»Nein?« Kerr grinste auf sie hinunter. »Dafür hast du das aber sehr gut gemacht.«
»Ich will nur nicht, dass du mich für eine lockere Biene hältst. Das bin ich nämlich nicht.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch ihr völlig verwuscheltes Haar. »Aber das hier ist etwas anderes, weil wir uns nur umso mehr begehrt hätten, wenn wir es aufgeschoben hätten. Indem wir miteinander geschlafen haben, ist diese ganze atemlose Vorfreude aus dem Weg, und deshalb war es genau das Richtige. Findest du nicht auch?«
»Aber ja, absolut. Du langweilst mich jetzt schon. Jede Sekunde rolle ich mich auf die Seite, schlafe ein und schnarche wie ein Seelöwenbulle«, erwiderte Kerr. »Das ist dann dein Zeichen, mich wachzurütteln und mit weinerlicher Stimme zu sagen: ›Warum kuscheln wir nicht? Warum können wir nicht einfach hier liegen und über uns reden?‹ Dann gebe ich dir mein Telefon in die Hand und fordere dich auf, dir ein Taxi zu rufen. Zehn Minuten später weckst du mich wieder, indem du beim Gehen die Wohnungstür zuknallst, und wenn ich morgen früh aufstehe, finde ich Beleidigungen mit Lippenstift auf meinen Badezimmerspiegel geschrieben.«
»Meine Güte, du bist wirklich fies«, staunte Maddy tief beeindruckt. »Und wer zahlt für mein Taxi?«
»Was bin ich, ein wandelnder Geldautomat?«
Dummerweise stieß nichts, was er sagte, sie ab. Verzweifelt fragte sie: »Schnarchst du?«
»Wie ein Traktor. Bleib da und finde es heraus.«
»Ich werde nicht bleiben. Ich kann nicht.« Maddy wusste, dass sie sich nicht aufraffen würde, zu Marcellas Grillfest zu gehen, dass sie nicht einfach auftauchen konnte, als sei nichts geschehen. Aber sie konnte auch nicht hierbleiben. Jake, dem nichts entging, war jetzt schon misstrauisch. Als er ihren neuen BH und die Höschen gesehen hatte, hatte er sie mit einem Blick bedacht, der Bände sprach.
Es war so unfair. Wenn es um das andere Geschlecht ging, war Jake kein Heiliger; wenn Maddy für jede Frau, mit der er geschlafen hatte, ein Paar Schuhe bekommen würde, wäre sie Imelda Marcos und Tara Palmer-Tomkinson in einem. Aber wenn sie an der Reihe war, etwas Spaß zu haben, drohte er mit seiner Missbilligung, nur aufgrund der Tatsache, mit wem Kerr verwandt war.
»Bist du sicher, dass ich deine Meinung nicht noch ändern kann?« Kerrs Hand verschwand unter der zerknitterten Decke, glitt über ihre Hüfte.
Maddy schüttelte den Kopf. Warum musste alles so schwierig sein?
»Ich muss zurück.«
»Aber nicht sofort.«
O Gott, das war nicht nur schwierig, das war komplett unmöglich. Aber er hatte recht, es war erst halb zehn. Maddy gab sich einer neuen Welle der Lust hin, lächelte und schob ihr Bein zwischen seine.
Nein, nicht sofort.
Der Garten von Marcella und Vince wies alle Anzeichen des Morgens nach einer wirklich erfolgreichen Party auf. Weggeworfene Dosen und Flaschen auf dem Rasen und in den Blumenbeeten, im Sonnenlicht funkelnde Plastikgläser und Wurstreste, die hilfreicherweise von Bean verschlungen wurden.
Vince reinigte gerade den verkrusteten Grill. Als er Maddy sah, winkte er und rief: »Du kommst zu spät. Du hast alles verpasst!«
»Guten Morgen, mein Schatz!« Marcella trug einen scharlachroten Morgenmantel aus Satin und eine Sonnenbrille. Sie füllte eine schwarze Mülltüte mit leeren Bierdosen. Die Party mochte bis fünf Uhr früh gegangen sein, aber Marcella und Vince standen trotzdem um acht Uhr auf, um aufzuräumen.
»Dann war es
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