Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
Hose zierte ein brauner Fleck in der Größe einer gebackenen Kartoffel, komplett mit Spritzmuster und Schlieren. Wie gelähmt starrte Kate ungläubig darauf. Das hatte natürlich nicht dann geschehen können, wenn sie ihre üblichen Jeans trug, nicht wahr? Nein, natürlich nicht, so funktionierte es im Leben nicht. Es musste ausgerechnet an dem Tag passieren, an dem sie ihre brandneue, cremefarbene Leinenhose von John Galliano trug.
    Kates Kopf fühlte sich an, als würde er gleich explodieren, so viel Anstrengung kostete es sie, nicht zu schreien und Schimpfworte zu brüllen.
    »Da hatten wir wohl einen kleinen Unfall, wie?« Dexter Nevin, der aus dem Pub trat, betrachtete Kates Hose mit kaum verhohlener Freude.
    »Sie ist von Galliano.« Kate spuckte die Worte durch zusammengebissene Zähne aus. »Ich habe sie bei
Bloomingdale
gekauft.«
    »Ach so.« Dexter zuckte unbekümmert mit den Schultern. »Ich selber kaufe ja eher bei
Next

    »Sie hat ein Vermögen gekostet!«
    »Ich hab’ gesagt, dass es mir l-leid tut.« Tiff wandte sich ängstlich an Dexter. »Es war ein Versehen, ich schwör’s.«
    »O bitte.« Bevor der Junge dicke Tränen vergoss, drückte ihm Kate die Münzen in die Hand. »Pass nächstes Mal einfach besser auf, okay?«
    »Ich dachte beinahe, Sie wollten ihn treten«, sagte Dexter, als Tiff in einer Staubwolke verschwunden war.
    »Glauben Sie nicht, ich sei nicht versucht gewesen.« Kate zog eine Grimasse. »Aber Sie hätten dann nur den Kinderschutzbund verständigt.«
    »Wenn Sie reinkommen, gebe ich Ihnen ein Tuch.«
    »O ja, das wird helfen.« Kate seufzte. »Ein schönes, schmieriges Geschirrtuch, das macht alles besser. Hör auf, es ist nichts mehr da«, schimpfte sie mit Norris, der gierig die letzten Überreste der Waffel geräuschvoll in sich aufsaugte.
    »Man weiß ja nie, vielleicht finden wir noch irgendwo ein sauberes Tuch«, meinte Dexter nachsichtig. »Sie dürfen ihn auch mit hineinnehmen. Wir sind ein hundefreundlicher Pub.«
    »Was Sie nicht sagen. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie zu irgendwas freundlich sind.«
    Er lachte über den aufsässigen Gesichtsausdruck von Kate. »Tiere sind in Ordnung, nur mit Menschen habe ich ein Problem. Kommen Sie jetzt oder nicht?«
    Kate zögerte einen Moment, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Ich gehe besser nach Hause. Die Hose muss in die Reinigung.«
    »Gern geschehen«, rief Dexter ihr nach, als sie in Richtung Gypsy Lane ging.
    Kate drehte sich um, legte die Hand über die Augen und brüllte:
»Was?«
    »Tut mir leid.« Dexter grinste sie frech an. »Ich dachte, Sie hätten danke gesagt.«

20 . Kapitel
    Als Kate nach Dauncey House kam, fand sie ihre Eltern im Garten vor dem Pool sitzen. Estelle trug einen schwarzen String-Bikini, der auf grausame Weise ihre hervorquellende Körpermitte betonte, und versuchte tapfer, den Gewinner des letztjährigen Booker-Literaturpreises zu lesen.
    Sie sah auf, froh, von ihrer Lektüre abgelenkt zu werden. »O Schatz, was ist passiert?«
    »Die Hose ist im Eimer, das ist passiert.« Während Kate ihrer Mutter den Schaden an der Hose zeigte, schwang sich Oliver herum, und sie merkte, dass er telefonierte.
    »Ja, ja, das ist Kate, die da eben gekommen ist.« Er schwieg, dann lächelte er Kate an und sagte: »Will lässt dich grüßen.«
    Kate war nicht in der Stimmung, nichtssagende Höflichkeiten auszutauschen. »Es ist Schokoladeneis, das geht doch nie wieder raus. Und das ist meine beste Hose.«
    »O Schatz, das weißt du doch nicht. Vielleicht können wir sie in Ariel einweichen«, schlug Estelle vor. »Wie ist das passiert?«
    »Dieses verdammte Kind aus dem Delikatessenladen ist gegen mich gestolpert. Ich hätte es erwürgen können.«
    »Tiff Price?«, sagte Estelle. »Juliets kleiner Junge? Er ist ein ganz Süßer. Ich bin sicher, er hat es nicht absichtlich getan.«
    Na, dann war es ja gut.
    »Meine Hose ist
ruiniert
.« Kates Stimme überschlug sich vor Verzweiflung. »Sie hat 600  Dollar gekostet!«
    »Kate«, schalt Oliver, »du reagierst hysterisch. Er ist mit dir zusammengestoßen, es war ein Unfall. Mein Gott, man könnte fast denken, du hast eine Messerattacke überlebt.«
    Kate erinnerte sich lebhaft, wie sie einmal als Kind versehentlich Coca-Cola über einige Geschäftsunterlagen gegossen und Oliver sie wütend angebrüllt hatte, bis sie in Tränen ausgebrochen war. Und nun gab er sich ultra-vernünftig, nur weil Will am anderen Ende der Leitung zuhörte und Oliver fest entschlossen

Weitere Kostenlose Bücher