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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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hatten das Dorf hinter sich gelassen und waren auf die Ashcombe Lane gebogen, die hügelige, kurvenreiche Straße, die nach Bath führte. Nicht, dass sie so weit laufen wollten, aber wenigstens war die Landschaft spektakulär und es war mal etwas anderes als die endlosen Runden durch Ashcombe.
    »Es ist nicht mehr weit.« Kate strich sich die Haare aus dem Gesicht, als sie den Hügelkamm erreichten und der Waldrand vor ihnen in Sicht kam. »Norris, du bist echt hoffnungslos. Wir sind noch keine zwei Meilen gelaufen.«
    Als sie die Auffahrt zu Hillview erreichten, hatte Norris genug. Kate blieb stehen, und Norris ließ sich mit einem erleichterten Aufgrunzen ins Gras fallen. Die Straße lag in beide Richtungen verlassen da. Die Sonne brannte gnadenlos herab. Die Zunge von Norris hing seitlich aus seinem Maul, sehr attraktiv.
    »Zwei Meilen«, lobte Kate. »Gut gemacht. Eines Tages wirst du mehr Muskeln haben als Schwarzenegger.«
    Sie drehte sich um und betrachtete erneut das Schild, das halb vom Efeu verdeckt wurde. Sie hatte das nicht absichtlich geplant, nicht
wirklich
absichtlich. Und was war schon dabei, wenn sie an der Haustür von Pauline McKinnon klopfte und um eine Schüssel Wasser für Norris bat? Sie könnte sich mit Mrs. McKinnon unterhalten und sich beiläufig erkundigen, was Kerr dieser Tage so machte. Vielleicht würde sie etwas Neues erfahren.
    Norris stöhnte, als sie versuchte, ihn auf die Beine zu ziehen. Kate beugte sich vor, nahm ihn in die Arme und schritt die holperige, unkrautüberwucherte Auffahrt hinauf.
    Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie um die letzte Kurve kam und den Wagen sah, der im Kies parkte. Ein funkelnder, mitternachtsblauer Mercedes – zweifelsohne derselbe, der letztens auf der Gypsy Lane an ihr vorbeigefahren war. Großer Gott, Kerr musste gerade
hier
sein, im Haus, auf Besuch bei seiner Mutter …
    Das Adrenalin schoss durch ihren Körper, ob es am Schrecken oder an der Vorfreude lag, vermochte sie nicht zu sagen. Kate drückte Norris unbeholfen fester an sich und befreite eine Hand gerade so weit, dass sie sich mit den Fingern hektisch durch die Haare fahren und die Schweißperlen von der Oberlippe wischen konnte. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet, aber war es tatsächlich so schlimm? Vielleicht führte das Schicksal sie an diesem Tag zusammen, vielleicht war es Bestimmung, dass sie sich wiedersahen. Und wenn Kerr sie betrachtete, würden ihm ihre Narben nicht einmal auffallen …
    Na schön, diese Phantasievorstellung ging womöglich zu weit, nicht einmal Stevie Wonder konnten ihre Narben entgehen, aber Kerr würde sie sehen und sie sofort auf magische Weise abtun, denn nur auf
sie
kam es an, auf ihre Persönlichkeit.
    Scheiße, Scheiße, Scheiße. Kate blieb abrupt stehen. Nachdem sie weitere zwanzig Meter die Auffahrt hinaufgegangen war, konnte sie jetzt einen zweiten Wagen sehen, der hinter dem Mercedes von Kerr stand. Ein silberner Saab.
    Ein silberner Saab, ein silberner Saab – die Rädchen in Kates Hirn klickten. Sie hatte ihn schon früher gesehen, auf der Main Street vor … mein Gott, vor Jake Harveys Werkstatt. Aber das ergab keinen Sinn. Warum sollte der Wagen jetzt hier stehen? Entweder war Pauline McKinnon soeben gestorben und Jake nahm ihre Maße für einen seiner vorbestellten Särge oder Jake und Kerr waren schwul und führten eine heimliche homosexuelle Affäre.
    Kate schlich die Auffahrt hinauf und begab sich zu den hohen Terrassenfenstern des Wohnzimmers. Ihr Puls raste, ihr Herz pochte gegen ihre Rippen.
    Kate atmete flach, als sie endlich die Wohnzimmerfenster erreichte. Sie ging in einem ungepflegten Blumenbeet halb in die Knie und lugte hinein.
    Was sie sah, ließ sie ungläubig aufstöhnen.
    Das Wohnzimmer war leer, aber das Haus war schmal und viel länger als es breit war, mit klarer Sicht durch die beiden Fenster in den vorderen und hinteren Teil des Hauses, bis zum Garten.
    Und dort stand Kerr. Aber nicht mit Jake Harvey, sondern mit Maddy.
    Mit Maddy, so viel stand fest. Kate fühlte sich, als hätte sie einen Schlag in die Magengrube bekommen. Ihr wurde klar, dass sie hier ein Paar sah, das ohne Frage ein
Paar
war.
    Maddy trug einen rosa Bikini. Sie saß auf einem blau-grün-gestreiften Strandtuch und lächelte über etwas, das Kerr sagte, während er ihr Sonnencreme auf den Rücken massierte. Plötzlich drehte sie sich um, griff nach der Evian-Flasche neben sich und spritzte Kerr voll. Er packte sie, drückte sie nach unten

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