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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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war zu zeigen, dass er ein rundum guter Mensch war.
     
    Nuala kuschelte sich ins Bett und dachte beglückt, dass im Gegensatz zu dem, was andere denken mochten, das Leben mit Dexter gar nicht so übel war.
    Es war 16  Uhr an einem Freitagnachmittag, und sie hatten gerade ihre kostbare Freizeit auf die wunderbarste Weise verbracht. Der Pub hatte um 14  Uhr 30 geschlossen und würde erst um 18  Uhr wieder öffnen. Nachdem sie sich mit dem Körper des anderen wieder so richtig vertraut gemacht hatten, war nun ein kleines Nickerchen angesagt, dann vielleicht …
    »Nu, willst du eine Tasse Tee?«
    Na bitte, er war wirklich ganz in Ordnung. Nuala lächelte in sich hinein, räkelte sich und meinte: »Hm, herrlich.«
    »Großartig. Mach mir auch eine Tasse, wenn du schon dabei bist.«
    »Das ist unfair«, stöhnte Nuala, zog die Überdecke mit dem Schottenkaro enger um sich und stupste Dexter mit den Füßen an. »Ich bin schläfrig.«
    Dexter stieß ihr in die Rippen. »Ich auch. Komm schon, du bist dran.«
    »Also schön, aber wir legen erst ein kleines Nickerchen ein«, verhandelte Nuala. »Dann mache ich uns Tee.«
    Dexter zog ihr die Decke vom Körper und rollte sie effizient aus dem Bett. »Nein. Jetzt sofort.«
    »Du bist so gemein.« Grummelnd bedeckte Nuala ihre Nacktheit mit ihrem übergroßen, weißen und weichen Frotteemorgenmantel.
    »Bin ich nicht. Ich helfe dir nur, ein paar Kalorien zu verbrennen.« Mit den Händen hinter dem Kopf lehnte er sich gegen die Kissen und zwinkerte ihr zu.
    Nuala wurde schwach; wenn Dexter glücklich war, war sie auch glücklich. Körperlich mochte er kein perfektes Exemplar sein – sein zerzaustes, braunes Haar wich allmählich zurück und er entwickelte einen Bierbauch –, aber er hatte noch immer dieses undefinierbare Etwas an sich, das sie immer wieder aufs Neue schwach werden ließ. Und ehrlich gesagt, wenn er umwerfend schön gewesen wäre, hätte sie sich überhaupt nie für ihn interessiert.
    Der Morgenmantel, der mehrere Nummern zu groß für sie war, stammte aus einem Hotel. Dexter hatte ihn während eines kostbaren Wochenendes, das sie im letzten Jahr zusammen verbracht hatten, mitgehen lassen. Als er ihn ihr gegeben hatte, war sie entzückt gewesen, aber auch voller Schuldgefühle. Und zu groß war er auch.
    Tee, dachte Nuala auf dem Weg nach unten. Vielleicht auch etwas Toast mit Pastete, wer weiß. Und dann würden sie womöglich noch einmal …
    Aaaah.
    O Gott …
    »Aua!«, schrie Nuala, als sie die Treppe wie ein Kegel hinunterfiel. »Au, au,
aua

    Zwanzig Sekunden später tauchte Dexter am Kopf der Treppe auf.
    »Was soll der Lärm? Verdammt und zugenäht, Nu, was machst du auf dem Boden?«
    »Bin gestürzt.« Nuala stieß die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Bin über den Saum meines Morgenmantels gestolpert. O verdammt, das tut weh, Dexter, das tut richtig
weh

    Nackt lief er die Treppe hinunter und half Nuala, sich aufzusetzen. Er hielt sie in seinen starken Armen und betrachtete ihr Gesicht.
    »Du hast einen Bluterguss. Fühlen sich die Zähne gut an?«
    Vorsichtig überprüfte Nuala es mit ihrer Zunge und nickte.
    »Tja, das ist gut. Du wirst mit diesem Veilchen aussehen wie ein Boxer. Und du hast eine Beule auf der Stirn, aber es blutet nicht. Du wirst überleben«, versicherte er ihr.
    »Meine Schulter …« Nuala schnappte nach Luft, der Schmerz verursachte ihr Schwindelgefühle. Vorsichtig zog Dexter den Morgenmantel über ihre Schulter.
    »Sieht aus, als hättest du dir das Schlüsselbein gebrochen. Was ist mit dem Rest von dir? Rücken? Beine?«
    Nuala wappnete sich und bewegte erst die Beine, dann den Rücken. »Alles in Ordnung.«
    »Gut. Bleib hier. Rühr dich nicht.«
    Einen entsetzlichen Augenblick lang glaubte Nuala, er würde wieder ins Bett gehen. Als er sich erhob, wimmerte sie: »Wohin gehst du?«
    »Ich ziehe mir was an, du Idiot. Dann bringe ich dich in die Notaufnahme.«
     
    Als Nuala aus dem Krankenhausaufzug trat, die linke Schulter fest verschnürt, den Arm in der Schlinge, war es 19  Uhr abends.
    Maddy, die am Empfang gewartet hatte, lief auf sie zu.
    »Du siehst furchtbar aus!«
    »Danke.« Nuala hatte ihr Gesicht bereits im Toilettenspiegel gesehen; im Verlauf der letzten drei Stunden hatte sich ihr Auge dramatisch verfärbt. »Fährst du mich nach Hause?«
    »Nein, ich dachte, du kannst genauso gut trampen. Natürlich fahre ich dich nach Hause!« Maddys Gesichtsausdruck wurde weich, als sie Nuala

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