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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Situation gehabt, doch nie auch nur einen Augenblick geglaubt, dass es tatsächlich passieren würde.
    »Ich sollte das nicht sagen«, Wills Mund streifte über ihr Ohr, »aber du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich vermisst habe.«
    Estelles Magen vollführte einen Pfannkuchensalto. Selbst wenn sie es versucht hätte, hätte sie sich zu keinem unpassenderen Mann hingezogen fühlen können. Erstens war Will Gifford achtunddreißig, wohingegen sie fünfundvierzig war, und wenn man nicht gerade umwerfend toll aussah, bedeuteten sieben Jahre eine Menge. Zweitens war Will hier, weil er einen Dokumentarfilm über ihren Ehemann drehte, und das war kaum ideal. Außerdem hatte sie sich seit ihrem achtzehnten Geburtstag mit keinem anderen Mann eingelassen als mit ihrem Ehemann. Um Himmels willen, wenn jemand in diesem Haus zu Will passte, dann sollte das Kate sein.
    Aber Estelles verworrene Gedankengänge wurden von Wills Mund abgelenkt, der ihren fand, und sie gab sich der reinen, gedankenlosen Freude seines Kusses hin. Wann hatte Oliver sie das letzte Mal gegen den Kühlschrank gepresst und stürmisch geküsst? Fest entschlossen, sich nicht schuldig zu fühlen, rief Estelle sich in Erinnerung, dass das Einzige, was Oliver dieser Tage noch in Erregung versetzte, Profitspannen und Businesspläne waren. Wenn sie sich pink angemalt hätte, wie die Financial Times, dann hätte sie vielleicht eine Chance gehabt.
    »Wir sollten das nicht tun.« Zu spät meldete sich ihr Gewissen. »Was ist mit Oliver?«
    »Kein Problem, er ist noch in London. Ich habe mit ihm gesprochen, bevor er in sein Meeting ging. Vor 18  Uhr kommt er nicht nach Hause.«
    »Das habe ich nicht gemeint«, keuchte Estelle, weil Will immer noch ihr Gesicht streichelte. »Ich meinte, er ist mein
Ehemann

    »Ehrlich? Der, der dich vernachlässigt?« Will hob die Augenbrauen. »Der, der dich nicht verdient?
Der
Ehemann?«
    »Er hat einfach nur viel zu tun. Er vernachlässigt mich nicht absichtlich.«
    »Dann willst du also, dass ich aufhöre? Du möchtest, dass ich dir nicht mehr nahe komme?«
    Zitternd flüsterte Estelle: »Nein. Ich … habe das nur nicht erwartet. Es kommt alles ein wenig … äh … plötzlich.«
    »Nett plötzlich oder schlimm plötzlich?«, fragte Will.
    Estelle lächelte. »Nett plötzlich. Aber auch Furcht einflößend plötzlich. Kate kann jede Minute zurückkommen.« Das stimmte, aber ihr war auch der Gedanke gekommen, dass sie ihre Beine seit fünf Tagen nicht enthaart hatte; schlimmer noch, sie trug Unterhosen aus einem seltsamen Stretch-Material mit wabenartigem Muster, die, wenn man sie auszog, ein unschönes Wabenmuster auf dem Hintern hinterließen.
    »Ich habe mehr an dich gedacht, als du dir vorstellen kannst«, murmelte Will. »Ehrlich, so etwas ist mir noch nie zuvor passiert.«
    »Solltest du jetzt nicht irgendetwas arbeiten?« Estelle sah zum Küchentisch, auf dem sich die Taschen mit seiner Videokamera und der Filmausrüstung stapelten.
    »Nur ein paar Hintergrundaufnahmen, keine Eile.« Er schwieg. »Ich weiß übrigens, was du denkst.«
    »W-was?«
    »Du machst dir Sorgen um deinen Körper. Das solltest du nicht.« Will lächelte. »Wenn ich auf eine zwanzigjährige Gespenstheuschrecke aus wäre, hätte ich die letzte Woche nicht damit verbracht, dauernd an dich zu denken.« Er verstummte, strich ihr sanft die Haare von den Schläfen und ließ sie durch seine Finger gleiten.
    »Oh.« Estelle atmete heftig, als sich sein warmer Mund auf ihre Lippen legte und sein Körper sich gegen ihren presste. Es war wunderbar. Sie hatte ehrlich gedacht, wenn man vierzig wurde, gehörten all die Leidenschaft und Aufregung der Vergangenheit an.
    »Oh!« schrie Estelle auf, diesmal atemlos, als sich die Küchentür knarzend öffnete. Sie sprang so schnell von Will weg, dass sie mit dem Kopf heftig gegen den Eichenwandschrank prallte.
    »Ist schon gut.« Will lächelte, als Norris in die Küche watschelte.
    »Ich dachte, es sei Kate. Oder Oliver. Mein Gott, was, wenn er es gewesen wäre?« In einem Gefühl aus Angst und Begehren rieb sich Estelle den Hinterkopf.
    »Du Arme, lass mich das ansehen. Die Gesundheitsbehörde warnt: Ehebruch kann Ihre Gesundheit ernsthaft gefährden.« Zärtlich tastete Will die kleine Beule ab.
    Ehebruch. Estelles Mund wurde beim Klang des Wortes trocken. Wie könnte sie dieses Risiko jemals eingehen?
    »Will, ich fühle mich geschmeichelt, aber ich kann nicht.« Als die Worte aus ihrem Mund kamen, wusste sie

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