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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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ist ein Eiersandwich mit Salat. Ich habe kein Eiersandwich mit Salat bestellt.«
    »Ja, Pech, keiner von uns hat das bekommen, was er bestellt hat.« Saras Tonfall war so spitz wie ihre Faith-Stilettos.
    Sie bekamen jetzt ihr Essen vom Happy Hamper, und das war keine sehr glückliche Wahl. Kerr wusste, dass seine gesamte Belegschaft ihm die Schuld gab und zunehmend an Meuterei dachte. »Die Sache ist die, Kerr, wir haben nichts falsch gemacht. Ich weiß nicht, was zwischen dir und Maddy vorgefallen ist, aber der Rest von uns mag sie sehr und ihre Sandwiches mochten wir noch mehr, und wir sehen wirklich nicht ein, warum wir leiden müssen, nur weil ihr beide irgendeinen dummen, kleinen Streit habt.«
    Ein dummer, kleiner Streit. Wenn das doch nur alles wäre.
    »Und ich will dir noch etwas sagen«, fuhr Sara anklagend fort, »die Buchhalter im ersten Stock sind auch nicht besonders glücklich darüber.«
    Kerr seufzte. »Die Sache ist die, es gibt nichts …«
    »… was du dagegen tun kannst. Ja, ja, das sagst du so, aber wir sind diejenigen, die es ausbaden müssen, und die Schuld liegt allein bei dir.« Sara bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick. »Darum möchten wir dir nachdrücklich ans Herz legen, dass
du
die Sache regelst.«
    Sara knallte die Tür zu und stürmte zurück an den Empfang. Kerr wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Bildschirm zu. Er tippte die Worte Den McKinnon ein.
    Dieses Mal wies die Suchmaschine nur ein einziges Ergebnis auf. Kerr klickte auf die Seite; sie gehörte zu einem Rugbyclub im australischen Sydney.
    Kein Foto. Keine weiteren Hinweise. Hatte sein Bruder in der Schule gern Rugby gespielt? Kerr konnte sich nicht erinnern.
    Es war weit hergeholt und ziemlich fadenscheinig, aber er konnte es wenigstens versuchen. Kerr schrieb eine Mail an den Schriftführer des Vereins:
    Sehr geehrter Herr Pearson,
    Sie haben einen Den McKinnon in Ihrem Rugbyteam, der möglicherweise mein seit langem verschollener Bruder ist. Könnten Sie ihm bitte diese Nachricht weiterleiten? Ich muss dringend Kontakt zu meinem Bruder aufnehmen, und das so schnell wie möglich. Meine Adresse, E-Mail und Telefonnummer lauten …
    Vielen Dank im Voraus.
    Kerr McKinnon
    »Okay«, rief Sara plötzlich von der Tür, »ich hab’s.«
    Kerr seufzte laut. »Was hast du?«
    »Der kleine Zeitungskiosk an der Ecke Taper Street und Marlborough Hill, wo ich jeden Morgen meine Zeitung kaufe. Der Typ, der den Kiosk führt, ist sehr freundlich und echt nett.«
    »Ja und?«
    »Ich könnte ihn doch fragen, ob Peach Tree unsere Bestellungen jeden Morgen in seinem Kiosk deponieren darf«, fuhr Sara mit übertriebener Geduld fort.
    Kerr zwang sich, ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken. »Würde das nicht ein wenig seltsam klingen?«
    »Natürlich wird es
seltsam
klingen. Wir müssen ihm einfach die Wahrheit sagen«, erklärte Sara achselzuckend. »Dass du das Herz der Delikatessenlieferantin gebrochen hast und sie sich deshalb weigert, uns noch weiter unsere Sandwiches zu bringen.«
    »Ich habe ihr nicht das Herz gebrochen.« Kerr stellte sich vor, wie sein Bruder den Kopf schüttelte und brummte: »Warum sollte ich ausgerechnet jetzt mit diesem Arschloch reden, wo ich ihn doch seit Jahren nicht mehr gesehen habe?«
    Sara sah ihn milde ironisch an. »Natürlich hast du das nicht getan. Jedenfalls, ich glaube, der Kioskbesitzer wird mitmachen. Wir müssten ihn natürlich dafür bezahlen, aber das kannst du ja übernehmen. Soll ich gleich zu ihm laufen und ihn fragen oder …«
    Kerrs Handy klingelte. Er nahm es in die Hand, sah auf die unendlich lange Vorwahl auf dem Display und spürte, wie sein Herz schneller schlug.
    »Hallo?«
    »Kerr?«
    Es war Den. Sehr merkwürdig. Nach so langer Zeit seine Stimme wieder zu hören.
    »Ja, hallo, wie geht’s dir?« Kerr schnürte sich der Hals zu. Das war sein Bruder. Und der Grund, warum er und Maddy nicht zusammen sein konnten.
    Er winkte Sara aus dem Büro.
    »Mir geht’s gut.« Den klang misstrauisch. »Jed vom Rugbyclub hat mich gerade angerufen und mir deine Nachricht mitgeteilt. Worum geht’s?«
    »Es geht um Mutter.« Mein Gott, das klang so kalt, so formell, aber Pauline hatte nie gewollt, dass ihre Söhne sie Mum nannten. »Sie liegt im Sterben.«
    Pause. Dann sagte Den in zehntausend Meilen Entfernung: »Und?«
    »Sie will dich sehen.«
    »Ach ja? Und was soll das bringen?«
    »Sie will dich unbedingt noch einmal sehen, bevor sie stirbt«, insistierte Kerr. »Und sie hat nicht

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