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Sommerkussverkauf

Sommerkussverkauf

Titel: Sommerkussverkauf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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tat ihr Möglichstes, um sich auf Olivers kornblumenblaues Lieblingshemd zu konzentrieren.
    »Ich liebe es, wie dein Hintern beim Bügeln wackelt.«
    »Pst.« Estelle biss sich auf die Lippen und lächelte in sich hinein.
    Will stand auf und trat hinter sie, legte die Hände auf ihre Hüften, und sie wiegten sich von einer Seite zur anderen. Er murmelte in ihr Ohr: »Ich dachte schon, Marcella würde nie mehr gehen.«
    »Oliver ist oben«, sagte Estelle, als ob er daran erinnert werden müsste. Oliver führte ein Konferenzgespräch. Anschließend wollte er wieder einmal auf Geschäftsreise, dieses Mal nach Zürich. Um jeden Verdacht auf ein Techtelmechtel zu zerstreuen, musste Will nach London zurückkehren. Sie würde ihn mindestens eine Woche lang nicht sehen, und diese Aussicht schien ihr schon jetzt unerträglich.
    Aber Estelle wusste auch, dass Oliver im Grunde ein guter Mann war, arbeitsam – wenn nicht sogar ein wenig
zu
arbeitsam – und ehrlich. Er verdiente es nicht, dass man ihn betrog.
    »Du riechst umwerfend gut«, flüsterte Will und liebkoste ihren Nacken.
    »Mist«, quietschte Estelle, als der Duft von etwas weitaus weniger Schönem die Luft erfüllte. Sie riss das Bügeleisen hoch und starrte entsetzt auf den braunen, V-förmigen Brandfleck.
    »Hoppla«, meinte Will grinsend.
    »Das ist schlimmer als hoppla. Das ist Olivers Lieblingshemd«, jammerte Estelle. Angesichts der Tatsache, dass Will das Modebewusstsein einer Vogelscheuche hatte, konnte er das nicht einmal annähernd begreifen.
    Das verräterische
Pling
des Telefonanschlusses verriet, dass Oliver sein Gespräch beendet hatte und nach unten kommen würde. Estelle wedelte mit den Armen, um Will von sich zu stoßen und gleichzeitig den Gestank des teuren, verbrannten Hemdes zu verteilen. »O Gott, da kommt er, er wird ausflippen …«
    Als die Küchentür aufflog, surrte bereits Wills Videokamera. Oliver merkte das sofort, tat aber natürlich so, als merke er nichts. »Liebling, bist du fertig mit meinen Hemden?«
    Liebling,
ha
.
    »Ich fürchte, es gab einen kleinen Unfall«, beichtete Estelle.
    Sein Gesicht rötete sich vor Wut. »Nicht das blaue Hemd?«
    »Tut mir leid«, sagte Estelle.
    Anstatt vor Wut zu explodieren, war Oliver gezwungen, den Kopf in gutmütiger Resignation zu schütteln, weil diese Szene letzten Endes vor Millionen Menschen gezeigt werden könnte.
    Hilfreich meinte Estelle: »Du kannst ja die Ärmel umkrempeln.«
    Olivers Augenbrauen hoben sich verächtlich. »Ich bin doch nicht Gordon Brown.«
    Nein, dachte Estelle, Gordon Brown hat Sex mit seiner Frau.
    »Ich muss in zehn Minuten los.« Oliver sammelte die anderen gebügelten und gefalteten Hemden ein und verließ die Küche. »Bevor ich aufbreche, wäre ein Kaffee nett, wenn du denkst, dass du das schaffst, ohne die Bohnen zu verbrennen.«
    »Ignoriere ihn einfach«, murmelte Will, als er die Kamera wieder abgeschaltet hatte.
    »Ich bin noch gut davongekommen. Das habe ich dir zu verdanken.« Estelle lächelte kläglich.
    Will sah sie schelmisch an. »Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mir wünsche, dich jetzt zu küssen.«
    Es war nicht das erste Mal, dass er das sagte, aber es hatte immer noch eine höchst außergewöhnliche Wirkung auf Estelles Knie.
    »Pst.« Sie hastete zur Kaffeemaschine und begann, Bohnen zu mahlen.
    »Weißt du, was ich an dir liebe? Die Tatsache, dass du absolut keine Ahnung hast, wie sexy du bist.« Will folgte ihr, ein verspieltes Lächeln im Gesicht.
    »So, ich bin fertig. Wieso flüstert ihr beiden?« Oliver kam mit seinem Louis-Vuitton-Koffer in die Küche geschossen und sah auf seine Uhr.
    »Darüber, wie gemein du zu mir bist«, sagte Estelle, und er lachte ihr zuliebe.
    »Ich bringe dir aus dem Duty-Free-Shop dieses Parfüm mit, das du so magst, macht das alles wieder gut?« Oliver pflanzte einen flüchtigen Kuss auf ihre Stirn. »Bemüh dich nicht mit dem Kaffee, wir müssen los. Fertig?«, sagte er zu Will, der ihn auf dem Rückweg nach London in Heathrow absetzen wollte.
    »Wegen mir immer.« Will schlenderte gemächlich durch die Küche und sammelte seine Habseligkeiten ein.
    »Fertig?« Oliver hasste es, auch nur eine Sekunde zu verschwenden; er stand bereits ungeduldig an der Tür.
    »Ja. Ich muss nur noch eine Sache erledigen.« Will ging zu Estelle, umarmte sie ungelenk mit einem Arm und küsste sie auf beide Wangen. »Danke, dass Sie mich ertragen haben.«
    »Es war mir ein Vergnügen.« Estelle konnte nicht glauben, wie

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