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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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schon das Wintermädchen war, hatte Beira nie die Regeln gebrochen. Niemand wusste, warum , aber es gab jede Menge Spekulationen darüber. Jahrhunderte zuvor hatte Beira außergewöhnlich grausame Strafen verhängt, nachdem eine Gruppe von Winterelfen in das Spiel einzugreifen versucht hatte. Niemand mischt sich ein . Aber dass sich keine einzige Elfe im Park aufgehalten hatte … das konnte kein Zufall sein. Entweder hatte Beira es angeordnet oder sie hatte es erlaubt.
    Im Laufen ließ Donia ihren Zauber verblassen, so dass sie für die Sterblichen wieder unsichtbar wurde. Leider konnte sie sich vor den Elfen nicht so leicht verbergen.
    Sie bemühte sich, gelassen zu klingen, aber das funktionierte einfach nie, wenn sie mit Keenan zusammen war, und heute sogar noch weniger als sonst. »Was willst du?«
    »Glücklich sein. Dass Beira Skrupel bekommt. Vergebung.« Er beugte sich zu ihr hin, um sie auf die Wange zu küssen.
    Sie wich ihm aus und trat in eine Pfütze. »Dann kann ich dir nicht helfen.«
    »Nicht mal, was die Vergebung angeht?« Ganz nebenbei und ohne dabei aus dem Tritt zu kommen, wehte er einigen zitternden Crackjunkies eine sanfte Brise zu.
    Sie schwieg und dachte darüber nach, wie viel sie unterschlagen konnte, ohne ihn zu belügen.
    Aber er war wie immer ungeduldig und stellte schon die nächste Frage, bevor sie zu einem Schluss kommen konnte. »Hast du sie gesehen?«
    »Ja.«
    »Mit ihr gesprochen?« Er streckte eine Hand aus, um ihre Tasche zu nehmen, wie immer aufmerksam, selbst jetzt, während seine Augen schimmerten, weil er an sie dachte, an Ashlyn.
    Donia hielt den Riemen ihrer Tasche fest, kam sich dann jedoch albern und kleinmütig vor und reichte sie ihm.
    Sasha rannte in vollem Tempo auf sie zu, sprang über Schutt und Geröll und kam mit steil aufgerichtetem Schwanz neben ihr zum Stehen.
    »Guter Junge.« Sie beugte sich hinunter, um über sein Fell zu streichen – und nachzusehen, ob er Blut an der Schnauze hatte –, dann lief sie weiter die Straße entlang.
    Auf der anderen Straßenseite gingen in diskretem Abstand einige von Keenans Wachen. Sie schlängelten sich um die Menschen herum, drückten sich an die abbröckelnden Fassaden der Häuser und schafften es dennoch irgendwie, dass die Säume ihrer langen Mäntel nicht durch den Dreck auf dem Boden schleiften.
    Mit einem Kopfschütteln wandte sie ihr Gesicht wieder Keenan zu.
    Und er lächelte sie an.
    Für einen Moment vergaß sie alles – seinen Verrat, ihren Argwohn Beira gegenüber, die schmerzende Kälte. Er ist noch immer genauso schön wie damals, als wir uns kennenlernten. Ich sehe blass und furchtbar aus, aber er ist noch immer umwerfend. Sie riss ihre Augen von ihm los und ging schneller.
    Er blieb neben ihr und passte sich ihrem Tempo an. »Donia? Hast du nun oder nicht?«
    »Ich habe mit ihr gesprochen.« Sie dachte erneut daran, was beinahe passiert war, was hätte passieren können, wenn sie nicht dort gewesen wäre. Sie erzählte es ihm nicht. »Sie ist freundlich und gut … Viel zu gut für dich.«
    »Das warst du auch.« Er küsste sie auf die Wange, versengte sie mit seinen Lippen. »Und du bist es immer noch.«
    »Mistkerl.« Sie schubste ihn weg und ignorierte, dass ihre Handflächen von dieser Berührung brannten.
    Er legte eine Hand auf seine Schulter, um das Eis zu schmelzen, das sich dort gebildet hatte, wo sie ihn angefasst hatte. Es knisterte unter seiner Berührung. »Und all das nur weil Beira meinen Vater ermordet hat.«
    Keenan hielt mit Donia Schritt, bis sie an die Mündung einer verbarrikadierten Gasse kamen. Sie sagte nichts, zeigte ihm gegenüber nicht einmal ein Minimum an Höflichkeit. Selbst nach so vielen Jahren tat die Verachtung in ihrem Blick immer noch weh.
    Schließlich stellte er sich ihr in den Weg. »Du hast Beira getroffen.«
    Sie antwortete ihm nicht, aber es war auch keine Frage.
    »Was wollte sie?«, fragte er.
    Sie ging um ihn herum und lief weiter in Richtung des alten Güterbahnhofs. »Nichts, womit ich nicht alleine klarkäme.«
    Sie verbarg etwas. Er sah, wie sie ihre Hände zu Fäusten ballte, wie unregelmäßig sie atmete.
    Er lief ihr nach. »Es ist ganz und gar nicht Beiras Art, einfach nur so vorbeizukommen, um dich zu besuchen. Außerdem hatte ich bislang nicht den Eindruck, dass du gern in ihrer Nähe bist.«
    »Das ist auch nicht viel schlimmer, als mit dir zusammen zu sein, und auch das halte ich ja irgendwie aus.« Sie blieb stehen und lehnte sich an eines

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