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Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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darüber nachdachte, was bei dem Überfall alles hätte passieren können, dann flippte sie womöglich noch selbst aus. Sie wollte nicht mehr nachdenken, nicht darüber, was hätte passieren können, und auch nicht darüber, warum sie sie überfallen hatten.
    Schließlich löste sie sich ein wenig von Seth und berichtete ihm von den Elfen in der Bibliothek, die sie umkreist und über ihn gesprochen hatten. »Was hältst du davon?«, fragte sie ihn anschließend.
    Er wickelte eine lange Haarsträhne von ihr um seinen Finger und schaute sie an. »Von Zungenringen?«
    »Von dem, was die Elfenmädchen gesagt haben«, korrigierte sie ihn errötend. Sie rutschte nach vorn, so als wollte sie von der Anrichte springen. »Sie scheinen zu wissen, was los ist, vielleicht könntest du nachschauen, ob es irgendetwas über Elfengruppen gibt, die so sind wie Rianne? Du weißt schon, Elfenmädchen, die absolut oberflächlich sind und äh, Seth …«
    »Mmm?« Anstatt nach hinten zu treten, um ihr Platz zu machen, war Seth einen Schritt nach vorn gegangen und drückte nun leicht gegen ihre Knie.
    »Du musst weggehen, damit ich von dem Ding hier runterkomme.« Sie klang atemlos, überhaupt nicht wie sie selbst, und es fühlte sich gut an – weitaus besser als die Sorgen, die sie wegzuschieben versuchte, viel besser als an die schlimmen Dinge zu denken, die ihr erspart geblieben waren, oder an die Elfe, die sie gerettet hatte, oder daran, dass sie auf Seth aufmerksam geworden waren.
    Seth ignorierte ihren Kommentar und blieb weiter regungslos stehen.
    Sie bewegte sich nicht und schob ihn auch nicht weg. Sie hätte es tun können. Doch stattdessen fragte sie noch einmal: »Was hältst du davon?«
    Er zog eine Augenbraue hoch und starrte sie an. »Piercings kann man nie genug haben.«
    Sie öffnete ihre Knie, so dass sie seinen Oberkörper auf beiden Seiten einschlossen, und dachte an Dinge, an die sie eigentlich nicht hätte denken sollen, nicht hätte denken dürfen  – zumindest nicht in Bezug auf ihn. »Das …«
    »Was?« Er bewegte sich nicht von der Stelle, schloss nicht die Lücke zwischen ihnen. Er neckte sie, flirtete mit ihr, aber er bedrängte sie nicht. Es war ihre Entscheidung. Und da sonst so vieles nicht in ihrer Hand lag, fühlte sich das großartig an.
    »Das hab ich nicht gemeint.« Sie errötete schon wieder. Es kam ihr unklug vor, auf sein Flirten einzugehen. Sie konnte doch nicht zulassen, dass zwischen ihnen alles durcheinandergeriet. Ein One-Night-Stand, und ihre Freundschaft wäre ruiniert. Sicher war sie jetzt nur aufgewühlt wegen der schrecklichen Dinge, die sie an diesem Tag erlebt hatte.
    Sie rutschte nach hinten. »Versprich mir, dass du es mir erzählst, wenn hier in meiner Abwesenheit irgendetwas passiert.«
    Er trat einen Schritt zurück, um ihr Platz zu machen.
    Sie glitt hinunter. Ihre Beine fühlten sich ganz wacklig an. »Es gefällt mir nicht, dass die Elfen sich so für dich interessieren.«
    Er kochte Tee und kramte eine Packung Kekse hervor. Dann setzte er seine Brille auf und zog einen Stapel Fotokopien und Bücher hervor.
    Sie nahm ihre Tasse und folgte ihm zum Sofa, froh, sich wieder auf sicherem Gelände zu bewegen.
    Sein Knie stieß an ihr Bein, während er die Zettel sortierte.
    Na ja, vielleicht doch nicht ganz so froh.
    »Eisen und Stahl sind ein guter Schutz. Aber das wusstest du ja bereits.« Er zeigte auf die Wände. »Gut zu wissen, dass ich da, wo ich schlafe, sicher bin. Aber ich werde auch beim Pins and Needles vorbeigehen und mir die Titanringe durch stählerne ersetzen lassen. Es sei denn …«, er hielt inne und drehte sich zu ihr um, »du findest die Idee mit dem Zungenring gut. Im Ernst, könnte ich doch machen.«
    Er beobachtete sie gespannt, als wartete er darauf, dass sie etwas sagte.
    Aber sie sagte nichts, konnte nichts sagen. Sie errötete sogar noch mehr als vorher. Er versucht immer noch, mich durch Flirten auf andere Gedanken zu bringen. Hat ja auch funktioniert. Zu gut sogar. Sie biss sich auf die Lippe und schaute weg.
    »Gut. Ähm, angeblich wirken auch ›heilige Symbole‹ – ein Kreuz, vor allem, wenn es aus Eisen ist, Weihwasser.« Er legte das Blatt beiseite und nahm ein Buch zur Hand, in dem er einzelne Passagen mit grellbunten Post-its markiert hatte. Er schlug die Stellen nacheinander auf und fasste zusammen, was dort stand: »Verstreue Friedhofserde vor ihnen. Brot und Salz bieten ebenfalls einen guten ›Schutz‹, aber ich weiß nicht genau, was

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