Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht

Titel: Sommerlicht Bd. 1 Gegen das Sommerlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
Vom Netzwerk:
Blick wie damals, nachdem er von den Schlägertypen draußen vor der Bibliothek erfahren hatte. Er nickte langsam, als dächte er noch über das nach, was sie gerade gesagt hatte.
    »Vielleicht kann ich ja irgendwas tun oder sagen … oder kriege zufällig irgendwas mit«, fuhr sie fort. Sie lehnte sich gegen ihn; sie brauchte seinen Trost, seine Unterstützung. Sie hatte Angst, aber sie konnte doch nicht einfach herumsitzen und darauf warten, dass irgendjemand sie rettete. Sie musste versuchen, sich selbst zu retten, musste versuchen, etwas herauszubekommen.
    Er sagte nichts.
    »Hast du einen besseren Vorschlag?«, fragte sie leise.
    »Nein.«
    Seufzend zog er sie an sich und hielt sie ganz fest. »Der Typ hat ein beschissenes Timing.«
    Sie lachte – und sei es auch nur, um nicht weinen zu müssen. »Findest du?«
    Das Nudelwasser hinter ihnen kochte zischend über. Sie nahm den Holzlöffel und rührte darin herum.
    Er blieb hinter ihr stehen, die Hände auf ihren Hüften. »Nach dem Essen wollte ich ein paar von den Salbenrezepten ausprobieren, damit ich sie auch sehen kann.«
    »Okay«, sagte sie mit einem Blick über ihre Schulter.
    Er drückte ihr schnell einen Kuss auf die Wange. Eine süße, zärtliche Geste.
    Seine nächste Bemerkung war aber alles andere als süß: »Geh mal aus dem Weg.«
    »Wie bitte?«
    Er knuffte sie in die Seite. »Kein Wunder, dass du so viel Joghurt isst. Deine Kochkünste …«, er seufzte, »wirklich kümmerlich.«
    Jetzt lachte sie befreit – sie war froh, dass er sie neckte und nicht zuließ, dass ihre Ankündigung ihnen den ganzen restlichen Abend ruinierte. Sie gab ihm einen leichten Klaps auf den Arm. »Nudeln umrühren kann ich. Das ist keine Kunst.«
    »Wenn du so weitermachst, klebt am Ende die Hälfte davon am Boden. Los, komm, mach Platz.«
    Sie ging lächelnd beiseite und öffnete den Mini-Kühlschrank. Darin stand ein Sixpack Bier aus einer kleinen Brauerei – er trank keine billige Sachen. Typisch Seth . Er teilte sein Bier allerdings auch mit niemandem. Wer bei ihm etwas trinken wollte, musste seine Getränke selbst mitbringen. Da war er strikt. Fragen kostet ja nichts . Sie nahm eine Flasche heraus. »Darf ich?«
    »Du verträgst doch nichts, Ash«, erwiderte er und sah sie ernst an. »Ich dachte, du brauchst heute Abend einen klaren Kopf.«
    Sie musste sich zurückhalten, um nicht zuzugeben, wie viel Angst sie hatte. Stattdessen schloss sie den Kühlschrank wieder, behielt die Flasche aber in der Hand. »Teilst du dir eins mit mir?«
    Er reichte ihr einen Teller mit frisch aufgeschnittenem Brot und sah sie erneut missbilligend an. »Wo ist denn eigentlich dieser Jahrmarkt?«
    »Unten am Fluss.« Sie stellte den Teller auf den Tisch und hielt ihm die Flasche hin.
    »Du könntest noch absagen – oder die Sache verschieben, zumindest bis wir mehr wissen.« Er öffnete das Bier, trank einen Schluck und reichte ihr die Flasche zurück. »Weißt du eigentlich, wie viele Geschichten es über Elfen gibt, die Menschen rauben? Seit Hunderten von Jahren, Ash, seit Hunderten von Jahren verschwinden Menschen auf diese Weise.«
    »Ich weiß.« Sie trank einen Schluck, schaute ihn an und trank noch einen.
    Seth nahm ihr die Flasche aus der Hand und zeigte auf das Brot. »Iss was, danach probieren wir ein paar von den Rezepten aus.«
    Er schaute auf die Uhr und goss die Nudeln ab. »Ich muss sie sehen können, damit ich dich finden kann, wenn irgendwas schiefläuft.«
    Nach dem Essen rief Ashlyn Grams an und versicherte ihr, dass sie an einem sicheren Ort war. »Ich bin bei Seth. Und ich bleibe auch noch eine Weile hier …«
    Sie hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie ihr nicht erzählte, dass sie den Abend keineswegs bei Seth verbrachte, aber Grams machte sich schon genug Sorgen. Also murmelte sie noch ein paar Beteuerungen – und fühlte sich noch schuldiger deswegen –, dann legte sie auf.
    Ich wünschte, ich könnte einfach hierbleiben. Vorsichtig, damit sie Boomer nicht in die Quere kam, streckte sie sich auf dem Sofa aus und schloss eine Minute die Augen.
    Seth beugte sich über sie und küsste sie auf die Stirn. Das machte er in der letzten Zeit häufiger, kleine Berührungen, behutsame Zeichen seiner Zuneigung, die sie daran erinnern sollten, wie gern er sie hatte. Und natürlich flirtete er weiterhin mit ihr, bis zwischen ihnen eine knisternde Spannung herrschte.
    Und zwar eine echte. Bei ihm ist es kein Elfentrick. Er ist echt . Sie hatte ihn nicht

Weitere Kostenlose Bücher