Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit
es immer noch.«
»Aber?«
»Ich musste zu dem werden, den sie wollten, damit sie mich liebten. Manchmal hieß das, dass ich die neuste Mode mitmachen musste, die neuesten Tänze und Dichter kennen oder Origami können musste … Ich musste herausfinden, was sie mochten, und etwas darüber lernen.«
»Warum bist du nicht du selbst geblieben?«
»Manchmal habe ich es versucht. Bei Don –« Er unterbrach sich. »Sie war anders, aber wir sprachen über deine Mutter. Moira war klug. Heute weiß ich, dass ihr klar war, was ich bin, aber damals wusste ich es nicht.«
»Hast du … Ich meine … Ich weiß, dass du … Ich meine …« Sie wurde roter als die Äpfel über ihnen. Ihren Freund, ihren König, ihren Vielleicht-auch-etwas-mehr zu fragen, ob er mit ihrer Mutter geschlafen hatte, war schon ganz besonders seltsam.
»Nein. Ich habe nie mit einem der Sommermädchen geschlafen, solange sie noch sterblich waren.« Er schaute weg; ihm war bei diesem Thema offensichtlich ebenso unbehaglich zu Mute wie ihr. »Ich habe noch nie mit einer Sterblichen geschlafen. Ein paar habe ich geküsst – aber sie nicht, nicht Moira. Sie hat mich fast von Anfang an mit Verachtung gestraft. Kein noch so großer Charme, kein noch so großes Geschenk, keine Worte, nichts, was ich ausprobiert habe, hat gewirkt.«
»Oh.«
»Sie war ein bisschen wie du, Ashlyn. Stark. Klug. Voller Angst vor mir.« Er verzog das Gesicht bei der Erinnerung. »Ich habe es nicht verstanden, aber sie hat mich angesehen, als wäre ich ein Monster. Und als sie weggelaufen ist, konnte ich ihr nicht folgen. Ich wusste, dass sie zurückkommen musste, sobald sie ein Sommermädchen wurde. Ich wusste, dass sie den Test nicht machen würde. Also habe ich sie gehen lassen.«
»Und was hast du dann getan? Gewartet?«
»Wenn ich ein Mädchen einmal ausgesucht hatte, konnte ich meine Wahl nicht wieder rückgängig machen.« Keenan sah traurig aus. »Ich wusste, dass sie etwas Besonderes war. Genau wie du. Als ich begriffen habe, wer du bist, habe ich mich gefragt, ob sie meine Königin geworden wäre, wenn …«
»Das habe ich mich auch schon gefragt.« Ihr wurde bewusst, dass sie flüsterten, obwohl die Elfen, die sie auf der Plantage gesehen hatte, nicht in der Nähe waren. »Oder ob ich das hier bin, weil sie dabei war, sich zu verwandeln, als sie mich bekommen hat.«
»Wenn ich anders gehandelt hätte – wenn ich sie zurückgebracht hätte –, was wäre dann alles anders gekommen? Wenn ich gewusst hätte, dass sie schwanger war, wärst du an meinem Hof großgezogen worden. Und du hättest dich mir nicht widersetzt, wenn du bei uns aufgewachsen wärst. Denn dann hättest du dich nicht so viel mit Sterblichen abgegeben.«
Sie wusste genau, an welchen Sterblichen er dachte, aber es war für sie undenkbar, dass ihr Leben ohne den sterblichen Teil besser gewesen wäre. Ihre Liebe zu Seth war das Perfekteste, was sie jemals erlebt hatte, und seine Liebe würde die einzige wahre Liebe sein, die sie überhaupt erfuhr. Das war nichts, was man einfach so wegwischte, nicht einmal jetzt, wo sie so litt. Doch es brachte nichts, wenn sie all das demjenigen gegenüber, an den sie bis in alle Ewigkeit gebunden sein würde, wieder und wieder betonte.
»Ich bin froh, dass du es nicht gewusst hast«, sagte sie.
»In dem Jahr, in dem Moira mit dir schwanger war und verschwand, habe ich meine gesamte Zeit darauf verwendet, Donia dazu zu bewegen, dass sie mir vergibt.« Er sah wehmütig aus. »An manchen Abenden ließ sie sich dazu herab, sich neben mich zu setzen. Wir sind zusammen zu einem Fest gegangen … und …«
»Wird es irgendwann leichter?«
Er sah sie an. »Wird was leichter?«
»Jemanden zu verlieren, den man liebt.«
»Nein.« Er wandte den Blick ab. »Ich habe die ganze Zeit gedacht, irgendwann würden ihre ewigen Zurückweisungen dafür sorgen, dass der Schmerz nachlässt, aber was mich am meisten schmerzt, ist das eine Mal, als sie mich nicht zurückgewiesen hat. Ich dachte, wir hätten ein paar Jahre für uns, aber jetzt … Er ist weg, Ash, und ich kann nicht anders, als in deiner Nähe zu sein. Du bist meine Königin. Es ist mir unmöglich, mich nicht zu dir hingezogen zu fühlen. Wenn ich dich irgendwie freigeben und Donia zu meiner Königin machen könnte, würde ich es tun. Aber ich kann es nicht. Und wenn es eine Chance gibt, dass aus dir und mir vielleicht doch noch etwas wird, werde ich hier bei dir bleiben.«
»Und Donia
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