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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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ist …«
    »Darüber möchte ich jetzt nicht reden. Bitte, ja?« Er sah sie direkt an und sagte: »Ich brauche Zeit, bis ich über sie reden kann.«
    »Also versuchen wir herauszufinden, wie wir mit dem glücklich werden können, was wir haben«, fügte sie hinzu.
    Es war nicht Liebe, was sie empfand, nicht das, was sie für Seth empfunden hatte, aber sie hatte durchaus freundschaftliche Gefühle. Sie hatte Sehnsucht. Sie könnte sich selbst davon überzeugen, dass das ausreichte. Wenn das hier ihre Zukunft war, könnte sie das tun. Jemanden zu lieben, hieß, verletzbar zu sein; Leidenschaft mit einem Freund war die sicherere Wahl. Das mochte zwar berechnend sein und ihr Herz schützen, aber es war kein reiner Eigennutz: Es würde ihren Hof stärker machen. Es war also vernünftig.
    Sie wollte sich in niemand anders verlieben – auch wenn sie ihm das nicht sagen mochte. Wie sagt man jemandem, dass man ihn nicht lieben will, auch wenn man jahrhundertelang verbunden sein wird? Keenan hatte etwas Besseres verdient.
    Sie saßen da, sprachen über die Höfe, die Elfen, Geschichten aus ihrem Leben – redeten einfach miteinander. Schließlich verstummte er. »Rühr dich nicht von der Stelle«, sagte er. Dann verschwand er.
    Sie lehnte sich an den Baum und war zur Abwechslung mal glücklich, im Frieden mit sich und ihrer Welt.
    Als er zurückkehrte, trug er mehrere Äpfel im Arm, die er von einem Baum gepflückt hatte. »Sie waren neulich schon fast reif. Ich wusste, dass dies der perfekte Tag sein würde.« Keenan kniete sich neben sie auf den Boden und hielt ihr einen Apfel hin, nicht um ihn ihr zu geben, sondern um sie hineinbeißen zu lassen. »Probier mal.«
    Sie zögerte, aber nur einen kurzen Moment. Dann probierte sie. Der Apfel schmeckte süß und saftig. Das hatte er möglich gemacht, hatte diesen Bäumen Kraft gespendet, als die Welt unter einer Eisschicht gefangen gewesen war. Ein paar Tropfen Saft liefen ihr das Kinn hinab, als sie in die Frucht biss, und sie lachte. »Perfekt.«
    Er strich mit dem Daumen über ihre Haut und steckte ihn dann in den Mund. »Ja, das könnte es sein.«
    Ist es aber nicht. Das hier war nicht real. Es war nicht genug. Er ist nicht Seth.
    Sie wich zurück und versuchte Keenans verletzten Blick zu ignorieren.

Sechsundzwanzig
    Niall stand mit düsterer Miene in Sorchas Wohnzimmer. Er strahlte Schatten aus, dunkle Strahlen, die von einem schwarzen Stern ausgingen. Er bewegte sich nicht von der Stelle, doch seine geballten Fäuste machten deutlich, wie sehr er an sich halten musste, um nicht loszuschlagen. »Das war ein Fehler, Sorcha.«
    Langsam, weitaus langsamer, als sie sich jeder anderen Elfe außer Bananach näherte, durchquerte Sorcha den Raum und stellte sich vor ihn. Sie blieb erst stehen, als der Saum ihres Rocks seine Stiefel streifte. »Ich mache keine Fehler. Ich treffe vernünftige Entscheidungen. Und ich habe entschieden, ihn zu einem der Meinen zu machen.«
    »Das stand dir nicht zu«, entgegnete er. Die Jungfrauen des Abgrunds wirbelten umher und verblassten zu züngelnden schwarzen Flammen, als Niall Sorchas Arme packte. »Mag ja sein, dass die anderen Höfe untätig mit ansehen, wie du dir alle holst, die die Sehergabe besitzen, aber ich werde für diesen hier kämpfen. Ich lasse nicht zu, dass du einen der Halblinge oder einen Sterblichen mit Sehergabe stiehlst, der unter meinem Schutz steht.«
    »Du stehst im Elfenreich und glaubst mir sagen zu können, was sein wird, Niall. Findest du das wirklich klug?« Der Raum um sie herum verschwand allmählich, bis sie allein in einer weiten Ebene standen. »Mein Wille ist das Einzige, was hier zählt.«
    »Vielleicht könntest du dich daran erinnern, welcher Hof früher im Elfenreich ebenso mächtig war wie deiner?« Er starrte in den leeren Raum neben ihr und zog die Augenbrauen zusammen, so sehr musste er sich konzentrieren, aber es funktionierte: Der König der Finsternis lächelte, als sich ein Spiegel aus Obsidian – in Materie verwandelte Schatten – aus der trockenen Erde zu ihren Füßen erhob. Es war nicht viel, aber es war da .
    Der verführerische Klang von Nialls Stimme verriet das Vergnügen, mit welchem er feststellte: »Mag sein, dass ich noch neu bin an diesem Hof, aber ich habe dich früher sehr genau beobachtet. Ich kenne mehr von deinen Geheimnissen, als ich je irgendwem erzählt habe.«
    »Willst du mir drohen?«
    »Wenn ich muss.« Niall zuckte die Achseln. »Ich kann meinen Hof hierher

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