Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit
Streit fortsetzten. Ihre Doppelgängerin wurde immer wieder von einem sonnen- und wutgeladenen, blutenden Sommerkönig geschlagen. Dann sprang die Szene zu dem Moment zurück, in dem Keenan Ashlyns Namen gesagt hatte, doch diesmal schlug Donia auf ihn ein, bis er reglos auf dem Boden liegen blieb.
»Es gibt so viele schöne Antworten auf deine Frage, Schneekönigin«, gurrte Bananach. »So viele Wege, wie du uns blutige Lösungen geben kannst.«
Die Szene wiederholte sich erneut.
Sie sprach zu ihm, sagte Worte, die sie wieder und wieder gesagt hatte, Worte, von denen sie sich geschworen hatte, sie ihm nie wieder zu sagen. »Ich liebe dich.«
Er seufzte. »Ich liebe dich, aber ich kann nicht mit dir zusammen sein.«
Donia konnte nicht wegschauen.
Die Szene begann von neuem.
Sie sprach zu ihm, sagte Worte, die sie wieder und wieder gesagt hatte, Worte, von denen sie sich geschworen hatte, sie ihm nie wieder zu sagen. »Ich liebe dich.«
Er stieß seufzend einen Namen aus, der nicht ihrer war: »Ashlyn …«
Donia erhob sich.
»Ich kann das nicht, Keenan«, flüsterte sie. Schnee wehte ins Zimmer.
Er schlug sie. »Es war nur ein Spiel …«
Diesmal schlugen sie beide aufeinander ein, bis der Raum von Dampf erfüllt war. In diesem Dampf erschienen erneut Leichen, die scheinbar immer körperlicher wurden. In der Mitte dieses Gemetzels stand Bananach wie die schadenfrohe Aaskrähe, die sie war.
»Warum?« Es war das einzige Wort, das Donia noch über die Lippen brachte. »Warum?«
»Warum bringst du die Erde zum Frieren?« Bananach hielt inne, und als Donia nicht antwortete, fügte sie hinzu: »Wir haben alle ein Ziel, Wintermädchen. Deins und meins ist die Zerstörung. Das hast du akzeptiert, als du Beiras Hof zu deinem gemacht hast.«
»Das ist nicht das, was ich will.«
»Ist es Macht? Oder dass er dafür leidet, dir wehgetan zu haben?« Bananach lachte. »Natürlich ist es das, was du willst. Ich zeige dir nur die einzelnen Stränge in deinem Handeln, die mir geben werden, was ich will. Ich sehe sie« – sie winkte in den Raum – »und es sind alles nicht meine Möglichkeiten. Sondern deine.«
Dreizehn
Die nächste Woche kam Ashlyn beinahe normal vor: Mit Seth war alles wieder gut, Keenan bedrängte sie nicht und am Hof schien alles ruhig zu sein. Sie konnte Keenan nicht länger ignorieren, und es bereitete ihr inzwischen fast körperliche Schmerzen, sich so oft von ihm fernzuhalten. Also hatte Ashlyn beschlossen, einfach so zu tun, als hätte es die Unannehmlichkeiten der letzten Woche nie gegeben. Sicher, sie hatte es in den letzten Tagen vermieden, mit Keenan allein zu sein, doch abgesehen von ein paar bedeutungsschweren Blicken, als sie Quinn und Tavish zu einem Gespräch hinzuzog, bei dem sie nicht wirklich dabei sein mussten – und okay, vielleicht noch abgesehen von einigen sehr durchsichtigen Situationen, in denen sie ganz plötzlich einen »Mädelabend« mit den Sommermädchen verbringen musste –, tat Keenan so, als bemerke er ihr ausweichendes Verhalten nicht. Er wartete einfach ab, während sie ihre Elfen wie einen Schild um sich scharte. Sie genoss die Zeit mit ihnen, vor allem mit Eliza, aber das allein konnte nicht erklären, warum sie unbedingt zum Tanzen in den Park musste, sobald Keenan in ihre Nähe kam.
Es ist total offensichtlich . Es war unübersehbar, aber niemand sagte etwas. Abgesehen von Keenan und Seth war niemand ihr gegenüber unbefangen genug, um Fragen zu stellen. Sie war ihre Königin, und im Augenblick verschaffte ihr das eine Extraportion Ungestörtheit.
Aber sie sehen alle, dass irgendwas los ist. Es verunsichert sie. Sie hatte sich selbst geschworen, eine gute Königin zu sein. Sie alle zu beunruhigen ist nicht gerade das, was eine gute Königin tun sollte .
Mit leicht zitternden Händen klopfte Ashlyn an die Tür zum Büro. »Keenan?« Sie drückte die Tür auf. »Hast du kurz Zeit?«
Er hatte ihre Schaubilder ausgebreitet vor sich auf dem Couchtisch liegen. Im Hintergrund spielte leise Musik – eine ihrer älteren CDs, Poes Haunted , die sie mal mit Seth bei Music Exchange erstanden hatte.
Keenan sah sie an und schaute dann demonstrativ an ihr vorbei. »Wo ist denn dein Sicherheitsteam?«
Sie schloss die Tür. »Ich habe ihnen heute Nachmittag freigegeben. Ich dachte, ich schaue mal bei dir vorbei … damit wir reden können.«
»Verstehe.« Er sah wieder ihre Schaubilder an. »Die Idee, die du da entwickelt hast, gefällt mir, aber in der
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