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Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit

Titel: Sommerlicht Bd. 3 Für alle Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Nähe von Donias Haus und Cottage und vor dem Rath. Diese flirrenden Barrieren waren stets an Orten zu sehen, an denen sich größere Mengen von Elfen aufhielten oder wo sie wohnten. Doch keine von denen, die ihm bislang aufgefallen waren, hatte so undurchdringlich gewirkt. Sie hatten aus einer Art Dunst bestanden, wie ein Rauch oder Nebel, durch den man hindurchschlüpfen konnte. Es fühlte sich unangenehm an, wenn er durch diesen Dunst hindurchschritt, und zwar so unangenehm, dass die Barrieren ihn vom Weitergehen abgehalten hätten, wenn er nicht von ihrer Existenz gewusst hätte – oder von der Existenz der Elfen. Und genau das war ihr Zweck: Menschen fernzuhalten.
    Doch diese hier war in jeder Hinsicht anders. Weder Rauch noch Illusion, sondern ein Schleier aus Mondlicht hing bis auf die Erde herab. Sein absolut gleichmäßiger Fall ließ ihn schwer wirken, wie ein dichter Samtvorhang. Seth streckte eine Hand danach aus. Er konnte nicht hindurchfassen.
    Als Bananach auf den Schleier zuging, kräuselte er sich in winzigen konzentrischen Wellen, als wäre sie in ein ruhiges Gewässer gefallen. Dann stieß sie ihre krallenbewehrten Hände in den Mondlichtschleier und teilte ihn. »Komm in das Herz des Elfenreichs, Seth Morgan.«
    Die Stimme der Vorsicht – eine Warnung, dass er im Begriff war, einen Schritt zu tun, der alles verändern würde – summte in seinem Kopf auf. Er sah plötzlich Elfen durch eine Stadt laufen, die bei geschlossenem Schleier unsichtbar gewesen war. Hinter dieser Barriere, die stabiler war als alle anderen, die er je in Huntsdale gesehen hatte, lag eine ganze Welt verborgen. Irgendetwas daran war falsch. Die Logik beschwor ihn stehen zu bleiben, über die Gefahren nachzudenken, die Folgen abzuwägen – aber da drinnen war Sorcha. Sie besaß die Fähigkeit, seine Probleme zu lösen. Wenn er sie davon überzeugen konnte, ihm zu helfen, konnte er die Ewigkeit mit Ashlyn verbringen.
    Boomer wie einen Schal um seinen Hals geschlungen durchschritt Seth den Schleier.
    Bananach lachte gackernd. »Bist ein mutiges kleines Lamm, was? Zögerst nur einen kurzen Moment, bevor du in einen Käfig marschierst. Du sitzt in der Falle, kleines Lamm.«
    Seth legte seine Hand auf den Schleier aus Mondlicht: Er teilte sich nicht. Er versuchte seine Finger hindurchzustecken, wie sie es getan hatte, doch der Schleier war hart wie Stahl. Das Flüstern der Angst in seinem Kopf schwoll zu einer Kakophonie an.
    Er drehte sich wieder zu ihr um, doch sie setzte ihren Weg bereits fort. Elfen wichen ihr aus, rannten nicht direkt vor ihr weg, schienen aber doch bei ihrem Anblick zu flüchten. Bananach stolzierte eine Straße hinunter, die in jeder Stadt und doch irgendwie in keiner hätte liegen können. Dieser Ort war offensichtlich früher mal eine normale Menschenstadt gewesen, doch alles darin schien ein wenig von der Normalität abzuweichen. Von den Gebäuden waren die meisten metallhaltigen Teile entfernt und durch andere Materialien ersetzt worden: Knorrige Weinreben mit geruchlosen Blüten hingen an Stelle von Feuerleitern außen an den Häusern; die Markisen wurden von hölzernen Pfosten getragen; Gitter waren durch Steinplatten ersetzt.
    Als er einen Blick zurückwarf, konnte er nicht mehr sagen, wo der Schleier gewesen war. Der Friedhof und der ihm bekannte Rest der Stadt waren ebenso gründlich verborgen, wie diese Welt für Seth unsichtbar gewesen war, als er noch zwischen den vertrauten Grabsteinen und Mausoleen gestanden hatte. Er versuchte sich einzureden, dass das hier auch nicht ungewöhnlicher war als alles andere, was er gesehen hatte, seit Ashlyn ihm die Augen für die Elfenwelt geöffnet hatte.
    Es waren jedoch nicht nur die Naturstoffe, die die Szenerie surreal wirken ließen. Dieser ganze Ort verströmte eine Atmosphäre der Ordnung und Präzision. Die Gassen hinter den Gebäuden waren hell und makellos. Eine Gruppe menschlich aussehender Elfen spielte auf der Straße Fußball, und alle waren mit großem Ernst bei der Sache. Nirgends waren Rufe oder laute Stimmen zu hören. Es war ein bisschen so, wie einen Kinosaal zu betreten, in dem ein Stummfilm lief – kombiniert mit der Merkwürdigkeit eines Gemäldes von Dalí.
    Bananach blieb vor dem Eingang zu einem alten Hotel stehen. Blassgraue steinerne Pfeiler standen zu beiden Seiten der türlosen Öffnung. Ein burgunderroter Vorhang war mit vergoldetem Laub zurückgebunden. Es sah nach einem alten Hollywoodfilm aus, nur dass es das nicht

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