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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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hob einen ihrer Füße an und beschrieb mit den Daumen Kreise auf der Sohle.
    Ani schmolz bei dieser einfachen Berührung dahin. » Niemand will mit Gabriels Tochter ins Bett gehen, dabei bemühe ich mich, die Regeln zu beachten.« Sie zählte sie an den Finger ab: »Kein Abgreifen von Gefühlen und Berührungen gleichzeitig. Weder bei Sterblichen noch bei Elfen. Kein Sex, bis ich mir sicher bin, dass ich sie damit nicht umbringe. Keine Kämpfe mit Hundselfen, damit sie mich nicht umbringen. Kein nichts. Was soll ich denn tun?«
    »Willst du einen Rat?« Er sah sie sanftmütig an, enthüllte die Seite, die er in der Öffentlichkeit stets verbarg, ihr jedoch zeigte, wenn sie krank oder schwach war. Das war der Grund, warum Leslie ihn geliebt hatte, warum Niall ihn immer noch liebte. Irial würde für die, die er liebte, alles tun, vor allem jetzt, wo er nicht mehr die Verantwortung für den Hof der Finsternis trug. Diese Art der Liebe war etwas Einmaliges; nichts durfte sich in den Weg stellen, wenn jemand mit solcher Intensität liebte. Ani begriff das, auch wenn ihre sterbliche Freundin Leslie und der neue König zu blöd dazu waren.
    Ani konnte nicht verstehen, wie ihn irgendjemand zurückweisen konnte: Er war perfekt. Okay, nicht perfekt, aber ganz schön nah dran. Diese ganze Experimentiererei mit mir ist kein Spaß, aber im Grunde ist er perfekt. Als Teenie war sie schwer verknallt in ihn gewesen. Vielleicht bin ich es immer noch ein bisschen. Er war der König der Finsternis gewesen, der Dämon, Schrecken aller Albträume. An ihrem Hof waren nur noch Gabriel und Bananach ebenso furchterregend.
    »Wenn du Ratschläge verteilst, dann nehme ich einen.« Ani zog ihren Fuß aus seinen Händen und streckte ihm den anderen hin.
    Er lachte, fing aber an, die Sohle zu bearbeiten.
    »Ich leide.« Sie reckte ihr Kinn, riss die Augen weit auf und tat, als hätte sie schlechte Laune.
    »Die Schmollnummer zieht bei mir nicht, Kleines.« Er drückte seine Daumen fester in ihre Fußsohle.
    »Früher aber schon.«
    »Nein, du wolltest nur gern glauben, dass du mich austricksen kannst.« Er fuhr mit einer Fingerspitze sanft über ihren Fuß.
    Sie zog die Knie an die Brust und legte ihre Arme darum. »Das ist doch lächerlich, Irial.«
    »Gabe sorgt sich einfach um deine Sicherheit.« Irial streckte den Arm aus und drückte ihr Fußgelenk. »Die Vilas haben die letzte Ladung von deinem Blut in ein Labor gebracht, das auf Nichtsterblichen-Biologie spezialisiert ist. Wenn wir bestimmen können, was du bist, können wir deine besonderen Merkmale isolieren und …«
    »Die Tests dauern jetzt schon Monate«, unterbrach Ani ihn. »Nimm einfach ein bisschen was davon und mach wieder einen Tintentausch. Ich bin sterblich genug, um an jemanden gebunden zu werden, und Elfe genug, um andere sättigen zu können. Nimm mein Blut anstelle der Tränen vom Hof als Basis für die Tinte. Probier einfach aus, ob es funktioniert, und …«
    »Nein.« Irial drückte ihr Fußgelenk so fest, dass es wehtat. »Niall ist es lieber, wenn wir das lassen. Es herrscht Uneinigkeit, und er kann den Hof ernähren. Wenn alles andere fehlschlägt, regen meine Anwesenheit am Hof, seine Wut auf den Sommerkönig und sein Frust wegen Bananach ihn genug auf, dass er Emotionen für andere übrig hat. Das ist keine Lösung für die Ewigkeit, aber wir gewinnen dadurch Zeit.«
    Ani verdrehte die Augen. Einen emotionalen König zu haben, erwies sich als nützlich für die sich von Gefühlen ernährenden Elfen. Dies und die Feindseligkeiten zwischen den jahreszeitlichen Höfen machten den Hof der Finsternis satt genug, um zu überleben – aber nicht um zu wachsen und gedeihen. Und Anis anderes Bedürfnis stillte es auch nicht. »Ich brauche mehr, Iri.«
    »Kannst du denn unbeaufsichtigten Kontakt zu ihnen haben, ohne sie zu schwächen? Ohne sie umzubringen? Ohne preiszugeben, was du bist? Ohne dich selbst zu gefährden?« Irials Sanftheit verschwand. »Sag mir, dass du die nötige Selbstbeherrschung dafür besitzt.«
    Sie konnte nicht lügen, aber der Frage ausweichen. »Ich verletze dich nicht, und es ist niemand hier, der mich aufhalten könnte.«
    Er sah sie mit einem bitteren Lächeln an. »Süße, ich bin jetzt wieder ein Gancanagh, und ich besitze genug Selbstbeherrschung, um meine Gefühle vor dir verborgen zu halten, wenn ich muss. Ein Sterblicher oder ein Elf – selbst wenn es ein starker Elf ist –, der dir beides gibt …«
    Ani dachte an ihn – an den

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