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Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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deinen Hunger als Waffe zu benutzen.«
    »Aber du – du tust immer noch die Dinge, die Niall nicht tun will.«
    Irial antwortete nicht, aber sie hatte ja eigentlich auch nicht wirklich gefragt. »Wir schaffen das. Du wirst stark und sicher sein, Ani.«
    Sie hob den Kopf und sah zu ihm auf. »Kann ich ein paar Stunden hier schlafen?«
    »Solange du deine Kleider anbehältst, kannst du gern bleiben.«

Zehn
    Ani hatte das Gefühl, gerade erst eingeschlafen zu sein, als sie von einem Knurren aufwachte.
    »Bist du eigentlich völlig von Sinnen?« Niall beugte sich mit finsterer Miene über sie. Rechts und links von ihm schaukelten Abgrundwächter in der Luft und tätschelten ihn, um ihn zu beruhigen.
    Sie blinzelte zu ihm hoch und versuchte zu verstehen, warum der König der Finsternis so wütend auf sie war. Bevor sie allerdings etwas entgegnen konnte, antwortete jemand anderer für sie: »Was geht das dich denn an?« Irial klang verblüfft. Er nahm seinen Arm nicht weg, hielt sie ganz ruhig fest, während er sprach.
    Die Decke, die jemand über sie gelegt hatte, war bis zu ihrem Hals hochgezogen, und sie schmiegte sich an Irials nackten Oberkörper.
    »Sie ist Gabriels Tochter. Sie ist halb sterblich, und du …« Niall griff nach ihr, als wollte er sie aus Irials Armen reißen.
    »Lass das.« Irials Tonfall war nicht gerade der, den ein Untergebener seinem König gegenüber anschlagen sollte.
    Ani seufzte. Ein bisschen Gewalt wäre als Nächstes an einem ohnehin schon angenehmen Morgen perfekt.
    Wenn bloß …
    »Du bist nicht mehr König, Irial. Willst du mich herausfordern?«
    Ein Lachen schwang in Irials Stimme mit. »Sei nicht albern.«
    »Du bist wieder ein Gancanagh.« Niall klang müde. »Ihre sterbliche Seite könnte ausreichend dominant sein, um sie süchtig nach dir zu machen.«
    »Ani ist kaum noch sterblich. Sieh sie dir doch an! Das einzige Sterbliche an ihr ist ihre Stärke … und mit der Zeit und ein wenig Training – wer weiß?« Irial klang gereizt, aber Ani konnte nicht sagen, ob er es wirklich war. Jetzt, wo Niall im Zimmer war, hatte er seine Gefühle vor ihr verschlossen.
    »Willst du es Gabriel erzählen?« Nialls Stimme wurde noch leiser. Es war zwar nicht so, dass irgendjemand im Haus die Geheimnisse des Königs der Finsternis ausgeplaudert hätte, aber er war vorsichtig. » Ich werde ihm nämlich nicht stecken, dass du beschlossen hast, dass sie Elfe genug ist, um sie zu fi… um mit ihr zu schlafen.«
    Ani seufzte erneut. Niall war jetzt, wo er wütend war statt beleidigt, ziemlich sexy. Wabernde Schatten erstreckten sich hinter ihm wie angedeutete Flügel, und seine längliche Narbe im Gesicht wirkte bedrohlich in dem spärlichen Licht.
    »Er ist lecker, wenn er so ist«, flüsterte sie.
    »Hopp, steh auf, Süße.« Irial lachte nicht, aber seine Stimme klang amüsiert.
    »Es ist aber so gemütlich hier, und …« Sie warf einen Blick auf die Uhr, dann auf ihren König. »Wer steht schon um diese Zeit auf? Ich bin doch gerade erst ins Bett gegangen.«
    »Du kannst noch ein paar Stunden in meinem Zimmer schlafen«, sagte Irial.
    Niall reichte ihr die Hand; selbst in seiner Wut war er noch Gentleman.
    Ani ergriff sie widerstrebend und stand auf – wobei sie enthüllte, dass sie vollständig angezogen war. Als der König sie verwundert ansah, beugte sie sich vor und flüsterte: »Glaub mir, ich hab alles versucht, aber er hat mir eine Abfuhr erteilt.«
    Dann sah sie zu Irial, der immer noch ausgestreckt auf dem Sofa lag, träge und mit bloßem Oberkörper. Hätte sie es nicht besser gewusst, hätte sie von seinem Aussehen darauf geschlossen, dass er eine wilde Nacht verbracht hatte.
    Niall folgte ihrem Blick, ließ sich von dem Anblick jedoch nicht erweichen. »Ich bin nicht in der Stimmung, um Spielchen zu spielen, Irial.«
    »Geh nach oben, Ani.« Irial schwang die Füße vom Sofa auf den Boden. Er blickte Ani nicht an. Seine ganze Aufmerksamkeit galt jetzt dem König der Finsternis. »Sag mir, was du glaubst, was ich hätte anders machen sollen, Niall. Ich habe die ganze Nacht damit zugebracht, mit ihr zu reden und ihr einen sicheren Platz zu bieten, an dem sie sich ausruhen kann. Ich habe ihr die Nahrung gegeben, die sie nirgendwo anders findet, ohne ihre ohnehin schon nicht vorhandene Keuschheit zu gefährden.«
    Touché. Der König der Finsternis antwortete nicht.
    Mehrere Augenblicke verstrichen. Ani durchquerte den Raum und schob eine der reich verzierten Doppeltüren auf,

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