Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht

Titel: Sommerlicht Bd. 4 Zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
Vom Netzwerk:
Namen gibst.
    Okay, aber muss das jetzt gleich sein? Das ist gerade nicht der beste Zeitpunkt, dachte sie.
    Aber bald, kam es zurück.
    Sie ließ ihre Tasche fallen, griff nach unten und zog ein Sgian Dubh aus dem Holster an ihrem Fußgelenk. Dann drehte sie sich um, um sich ihrem Verfolger zu stellen – und stockte.
    Der Elf, der sie im Crow’s Nest geküsst und ihr Blut geschmeckt hatte, stand mitten auf der Straße.
    » Du bist das«, sagte sie.
    »Ja, ich bin’s.«
    Mit dem solltest du dich nicht abgeben, Ani, knurrte ihr Ross, und sie spürte, wie es sich hinter ihr verwandelte. Jetzt war es ein riesiger, wuchtiger Geländewagen der Marke Hummer und wirkte, als bestünde es aus weitaus mehr Stahl, als die meisten Elfen ertragen konnten. Da es ein Lebewesen war und keine Maschine, enthielt es tatsächlich überhaupt kein Metall, aber die Illusion war perfekt. Es sollte furchterregend wirken.
    Der gut aussehende Typ vor ihr ließ sich davon aber nicht einschüchtern.
    Sie blieb auf Distanz. »Ich dachte, du wärst gegangen.«
    »Bin ich auch.« Er sah sie ebenso unverwandt an wie zuvor im Club.
    Ein Schauder überlief sie. Ein Teil von ihr wollte ihn fragen, ob er ihrer Spur gefolgt war, während ein anderer Teil es vorzog, es nicht zu wissen. »Weißt du, wer ich bin?«
    Er betrachtete sie eingehend von oben bis unten. »Die Elfe aus dem Club … oder sollte ich sonst noch etwas über dich wissen?«
    Sie straffte die Schultern und blickte ihn an – was ihr wirklich nicht schwerfiel. »Du bist mir gefolgt.«
    »Ja. Willst du weglaufen?«
    »Sollte ich das?«
    »Nein.« Er ging an ihr vorbei in Richtung einer schmaleren, sehr schattigen Gasse. »Du solltest mit mir kommen.«
    Sie hoffte, dass er ihr wegen ihres Kusses gefolgt war, aber sie war nicht dumm: Jeder wollte sich bei Gabriel einschmeicheln – oder bei Irial und Niall. Er war wahrscheinlich aus taktischen Gründen hier.
    Oder wegen Bananach.
    »Hat … die Kriegselfe dich geschickt?«, fragte sie, bevor sie ihm folgte.
    Er zögerte und drehte sich zu ihr. »Mich hat niemand geschickt. Ich habe ein eigenes Interesse daran, hier zu sein.«
    Sie erschauderte erneut. »Interesse an was?«
    »An dir«, antwortete der Elf. Seine Stimme war wie ein Flüstern aus den Schatten.
    Ani ging zum Anfang der schmalen Gasse.
    Der ist keine Beute, murrte ihr Ross.
    Nur ein bisschen Spaß, eine kleine Stärkung, bevor wir losfahren, erklärte Ani ihrem Ross. Ich werde ihn nicht töten … außer ich muss.
    Die Versuchung, diesem Elf nicht zu sagen, wer sie war, rang mit ihrem angeborenen Sinn für Fairness. »Ich bin keine ungebundene Elfe«, sagte sie schließlich ausweichend.
    Seine ganze Körperhaltung war so anmutig! Er zeigte keinerlei Anspannung, nahm aber jede ihrer Bewegungen haargenau wahr. Sie hatte seine Reaktionen beobachtet, während sie näher kam: Er behielt sie im Auge wie jemand, der kampferprobt war.
    »Das weiß ich.« Fast lächelte er – einer seiner Mundwinkel zeigte nach oben. Er wirkte weder so brutal, als käme er vom Hof der Finsternis, noch so langweilig wie ein Elf vom Hof des Lichts, noch verströmte er den Liebreiz des Sommerhofs.
    »Bist du vom Winterhof?«, fragte sie. Sie hielt ihre Hand hinterm Rücken, darin lag ihr Messer.
    »Nein. Ich kann Kälte nicht ausstehen.« Der Mundwinkel ging nach unten. Als hätte er nicht vorher schon sündhaft schön ausgesehen, machte sein Gesichtsausdruck ihn jetzt, wo sie näher kam, praktisch unwiderstehlich. Sie betrachtete seine Augen: dunkelkalte Gewitterwolken waren darin verborgen. »Du bist nicht vom Sommerhof«, sagte sie.
    »Du auch nicht.«
    Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie ihn für einen Dunkelelfen gehalten, doch eine solche Kraft, wie er sie ausstrahlte, wäre ihr nicht bis jetzt entgangen; an Irials und Gabriels Seite hatte sie ausreichend Unterweisung in den Kräften ihres eigenen Hofs bekommen. »Und um vom Hof des Lichts zu kommen, machst du mir viel zu sehr den Eindruck, dass man mit dir Spaß haben könnte.«
    »In der Tat.« Seine Augen sagten ihr, was seine Worte verschwiegen: Er war gefährlich. Alle ihre Instinkte flüsterten ihr zu, dass er aus der gleichen Sorte Schatten gemacht war wie Irial. Er hätte eigentlich zum Hof ihres Königs gehören sollen.
    Ich passe in dieser Gestalt nicht in die enge Gasse . Die Stimme ihres Rosses war eine versteckte Warnung, während sie weiter auf den Elf zuging.
    »Was bist du? Ein Gancanagh? Ein Wasserelf? Hilf

Weitere Kostenlose Bücher