Sommerliebe eine Anthologie aus 8 sinnlich-romantischen, humorvollen und erotischen Gay -Love -Storys (German Edition)
Er öffnete die Augen, sah mich fast schon flehend an. „Bitte ... hör nicht auf…“
Für einen kurzen Moment setzte mein Verstand ein. Er war 17! War er nicht noch viel zu jung dafür? Vor allem viel zu jung für mich? „Das tust du hier aber nicht zum ersten Mal?“, fragte ich ihn so ernst, wie es unter diesen Umständen eben ging. Zuerst sah er mich verwirrt an, dann grinste er frech. „Natürlich nicht! Mein erstes Mal hatte ich schon vor mehr als einem Jahr!“ Levi zog meinen Kopf zu sich hinunter. Meine Zweifel verschwanden in seinem Kuss.
Ich rollte mich von ihm herunter und zog ihn dicht an mich heran. Und dann umschloss meine Hand seinen Penis. Ich fühlte die samtene Haut, streichelte genüsslich daran entlang. Zärtlich ließ ich einen Finger über seine Eichel kreisen, verteilte die Feuchtigkeit, die aus dem kleinen Spalt heraustropfte. Levi fing an zu zittern, ich hielt ihn fest in meinen Armen. Unsere Lippen suchten sich immer wieder, dämmten das laute Stöhnen ein. Endlich blieb auch seine Hand nicht untätig. Levi strich über meine Brust, reizte kurz meine Brustwarzen. Aber damit hielt er sich nicht lange auf. Schnell waren seine Finger in meiner Unterhose verschwunden. Ich schob automatisch mein Becken in seine Richtung und keuchte, als sich seine Finger um meine Erektion schlossen. Wir pumpten uns gegenseitig, sahen uns dabei an. Ich versank in seinen Augen, wurde in dieses unendliche Braun hineingezogen… tiefer und tiefer. Mit immer schnelleren Bewegungen brachten wir uns unserm Höhepunkt entgegen. War das der Moment gewesen, wo er heimlich den Adoptionsvertrag aus der Tasche zog? Wo ich, gefangen in meiner Lust, gefangen von seiner Leidenschaft, einfach so unterschrieb?
Kehlig stöhnten wir beide auf. Der Orgasmus überrollte uns fast gleichzeitig, nahm von jeder Zelle Besitz. Er brachte uns zum Beben. Heiß spürte ich seinen Saft über meine Hand laufen. Seufzend fiel sein Kopf gegen meine Brust. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Sie verursachte eine Gänsehaut. Mein Gesicht vergrub ich in seinen Haaren. Sie rochen ein wenig nach dem See. Ich schloss die Augen, spürte, wie die Erregung langsam nachließ. Levi hatte mich eingefangen, mit seinen Schokoaugen, mit seiner duftenden Haut, mit seinen niedlichen Geräuschen…
Sein Klopfen riss mich abermals aus meinen Erinnerungen. Ja, jetzt war es ein Klopfen, kein Hämmern mehr. Die pure Verzweiflung! „Bitte Daniel, bitte lass mich rein!“ War es kindisch, sich die Ohren zuzuhalten? Durfte man mit 32 noch so reagieren? Wahrscheinlich nicht! Aber ich wollte das alles nicht hören, nicht seine Stimme, nicht dieses elende Klopfen. Er sollte aufhören, mich in Ruhe lassen, endlich verschwinden.
Wir passten nicht zusammen. Es war nicht allein das Alter. Mittlerweile war er 18. Auch wenn der Altersunterschied deshalb nicht kleiner wurde, es war zumindest rechtlich nicht mehr bedenklich. Im Grunde passte ich zu niemandem. Ich wollte noch nie eine Beziehung, genoss meine Freiheit. Ich wollte mich nicht von anderen einschränken lassen. Es ging dabei nicht um schnellen, unverbindlichen Sex! Ich hatte mich in meiner Jugend genug ausgetobt. Ich wollte einfach nur meine Ruhe! Verdammt!
Wieso konnte dieser kleine Scheißer das nicht akzeptieren? Wieso hatte ich mich nicht schon von Anfang an dagegen gewehrt? Warum hatte ich zugelassen, dass wir uns nach dieser Party erneut trafen? Gut, es war nicht geplant gewesen. Es war wohl eher ein Zufall. Vielleicht meinte es das Schicksal besonders schlecht mit mir, als es mich ausgerechnet in seine Schule schickte, um die neue Computeranlage zu installieren. Und natürlich bin ich Levi als Erstes über den Weg gelaufen. Als er mich sah, da strahlte er so unglaublich. Er ließ seine Tasche fallen, rannte auf mich zu und umarmte mich wild. Mitten im Klassenzimmer. Zwischen all den anderen Schülern! Ich war zu perplex, um mich zu dagegen zu wehren. Ich hatte ihn tatsächlich vermisst. Und da war es wieder, das Geräusch der Klettverschlüsse, die sich in meinem Rücken schlossen. Diese elenden Klettverschlüsse! Dieser furchtbar kuschelige Körper!
Die Fragen nach dem „Warum“ und „Wieso“ waren unsinnig. Vollkommen unsinnig! Denn die Antwort lag klar auf der Hand! Ich konnte es nicht. Ich war von Levi fasziniert. Er berührte etwas in mir. Vom ersten Moment bei der Party am See bis jetzt, fast ein halbes Jahr später. Er hatte mich vollkommen eingenommen. Er beherrschte mein
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