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Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
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Freund vorzustellen. Susi schien die Begegnung mit Heiko weniger zu beeindrucken, sie widmete sich ihrem Essen und bestellte einen weiteren Kir Royal.
    „Was’n das?“, wollte Heiko wissen.
    „Sekt-Cocktail“, sagte Susi und lächelte ihn freundlich an.
    „Hört sich gut an, nehm ich auch.“ Er hob einen Arm, nachdem er sich ihr Glas genommen hatte und hielt es in Richtung Tresen. Mit einem Nicken wurde ihm bestätigt, dass man ihn verstanden hatte.
    „Heiko, darf ich dir meine Freunde vorstellen?“
    „Red doch nicht so geschwollen. Wie bist du denn drauf, Alter?“
    „Ich bin Susi.“ Immer noch freundlich lächelnd hielt sie ihm eine Hand entgegen.
    „Tach, ich hab das nich’ so mit Hände schütteln, nichts für ungut.“
    „Macht ja nichts.“
    Die Getränke wurden serviert und alle hoben ihre Gläser.
    „Na denn man Prost,“ sagte Heiko, nahm einen tiefen Schluck und leerte die Sektschale beinah in einem Zug. „Da is’ ja nix drinne, schmeckt aber saumäßig lecker.“
    „Und das ist meine Freundin Ella“, sagte Meier.
    „Dass du ‘ne Ische hast, haste gar nicht erzählt, ich denk du hast keinen Bock auf Weiber in deiner Nähe.“
    „Sie ist nicht so eine Art von Freundin.“
    „Ach so, dann is’ ja gut.“
    Zuvor war es Ella kaum aufgefallen, wie heiß es in dem Lokal war. Plötzlich brach ihr der Schweiß aus. Und nicht nur das, sie spürte, wie ihr Gesicht anfing zu glühen. Krampfhaft versuchte sie, ihren Teint dazu zu bewegen sich wieder zu normalisieren, was leider eher das Gegenteil zur Folge hatte.
    „Und woher kennst du Heiko?“, fragte Susi.
    „Wir kennen uns vonner Arbeit im Hafen“, sagte Heiko.
    Das erklärt einiges, dachte sich Ella.
    „Ich wusste gar nicht, dass du im Hafen arbeitest“, sagte Susi.
    „Wir kennen uns schon ‘n paar Jahre, hätte nie gedacht, dass der da so ein Oberschlauer is’, uns im Stich lässt, in Sack haut und anfängt zu studieren.“
    Meier hatte kein Interesse sich mit ihm zu unterhalten und glaubte, es sei sinnvoller einfach die Klappe zu halten. Vielleicht würde Heiko ein Einsehen haben und verschwinden, wobei er genau wusste, was er wollte.
    „Sach’ ma“, fing Heiko erneut ein Gespräch an, „was’n eigentlich mit deiner Schwester? Wo kann ich die finden?“
    „Du hast eine Schwester?“, fragte Ella.
    „Und was für eine“, bestätigte Heiko.
    „Sie hat mal einige Zeit bei mir gewohnt und da hat Heiko sie, glaube ich, mal kennengelernt.“
    „Na, das wär ja mal schön gewesen, wenn ich sie kennengelernt hätte. Die is’ echt ‘ne scharfe Braut. Sieht total super aus. So richtig wie ‘ne Frau zu sein hat, mit allem dran, wenn du verstehst.“ Breit grinste er Ella an und zog mit einem Zeigefinger das untere Lid seines Auges ein wenig nach unten, woraufhin sich Ella nicht weniger unwohl fühlte.
    „Bist du sicher, dass es Meiers Schwester war?“, fragte Susi und fing an zu lachen.
    „Was wäre so ungewöhnlich, wenn ich eine Schwester habe?“
    „Sach’ ma, wieso nennt die dich eigentlich Meier?“
    „Das ist eine längere Geschichte.“
    „Was’n nu’ mit deiner Schwester, wo treibt die sich rum?“
    „Ich habe keine Ahnung.“
    „Siehst du, wenn du eine Schwester hättest, dann wüsstest du das“, sagte Susi.
    „Wie sieht’s aus“, sagte Meier und sah dabei Ella an, „hast du Bock auf Kickern?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, war er aufgestanden, griff nach Ellas Hand und zog sie hinter sich her. Sie waren so schnell in den Raum hinter dem Tresen verschwunden, dass sie nicht mehr hätten hören können, sollte es Einwände Seitens Susi oder Heiko gegeben haben.
     
    In dem kleinen Raum war es geradezu hell erleuchtet und Ella begann zu blinzeln. Mitten in ihm stand ein großer Kicker und in einer Ecke wartete ein Flipper darauf, bedient zu werden sowie ein kastenartiges Gerät mit dem man sich die Zeit mit Telespielen vertreiben konnte. Glücklicherweise war jedoch niemand hier, der in einem der Geräte sein Kleingeld versenken wollte.
    „Willst du jetzt echt kickern?“
    „Ach was, natürlich nicht, aber Heiko ging mir tierisch auf den Sack.“
    Meier war auf den Tisch in der anderen Ecke zugegangen und hatte sich gesetzt, während Ella sich an den Kicker gelehnt hatte. Nur gedämpft war Musik zu hören.
    „Und was ist nun mit deiner Schwester?“
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass meine Schwester auf so einen Typ wie Heiko steht?“
    „Du hast also wirklich eine Schwester? Wie heißt sie

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