Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommernachts-Grauen

Sommernachts-Grauen

Titel: Sommernachts-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mennings
Vom Netzwerk:
still. Sie hatte damit gerechnet, hier Frauen vorzufinden, die sich ihre Lippen nachziehen wollten, fröhlich quatschende Freundinnen, die sich lachend Geschichten von Männern erzählten. Aber kein Mensch war zu sehen oder zu hören. Nicht einmal in den Kabinen saß jemand.
    Das war keinesfalls gut. Sie musste an die Frau im ‚Pickenpack‘ denken. Ulli, ganz bestimmt war es Ulli, die auf dem Klo überfallen worden war. Und auch das war mit Sicherheit Meier gewesen, denn den hatte sie zu der Zeit aus den Augen verloren. Jetzt wurde ihr alles klar. Der ganze Abend erklärte sich und Panik brach in ihr aus. Sie war die ganze Zeit mit einem Mörder zusammen durch die Nacht gefahren, hätte beinah mit ihm geschlafen.
    Zur Säule erstart war sie bei der Erkenntnis stehengeblieben. Ekel stieg in ihr auf und sie wische sich mit dem Handrücken über ihren Mund, der noch vor wenigen Stunden seine Küsse empfangen hatte. Bei dem Gedanken daran fing sie an zu würgen und glaubte sich übergeben zu müssen. Aber anstatt in eine der Kabinen zu verschwinden, drehte sie sich in Richtung der Tür. Sie wusste, dass sie schnell handeln musste, um mit dem Leben davon zu kommen, aber ihr Körper schien ihr nicht zu gehorchen.
    Mit aller Kraft zwang sie sich zu bewegen, als eine Frau die Toilette betrat. Für den Bruchteil einer Sekunde war Ella erleichtert. Das war die Rettung. Aber Moment mal, wieso stand plötzlich Manuela vor ihr?
     
    „Wie kommst du denn hier her?“, wollte Ella wissen.
    „Ich bin euch gefolgt.“
    „Aber warum? Ich dachte, du bist mit Frank von der Party direkt nach Hause gefahren. Na ja, is’ auch egal. Gut dass du da bist, wir müssen hier schnell weg. Lass uns gleich abhauen.“
    „Tu doch nicht so dämlich, du blöde Kuh.“
    Ella wollte an ihr vorbei den Waschraum verlassen, aber Manuela hatte sich ihr quasi in den Weg gestellt.
    „Entschuldige mal, wie redest du denn mit mir?“
    „So, wie es sich für so eine blöde Schlampe gehört. Du widerliches Drecksstück.“
    „Jetzt ist aber mal gut. Komm schon wir müssen weg, es könnte gefährlich werden.“
    Ella versuchte Manuela mit einer Hand zur Seite zu schieben, die blieb jedoch wie ein Bollwerk fest stehen.
    „Nichts ist gut, du dumme Sau.“
    „Sag mal, wie redest du eigentlich mit mir. Ich hab dir doch gar nichts getan.“
    „Ach nein. Dass ich nicht lache. Du mit deiner selbstgefälligen Art, einfach jeden Typen um den Finger zu wickeln und mir den Mann wegzunehmen.“
    „Wen meinst du jetzt genau?“
    „Das fragst du auch noch? Frank, du blöde Kuh, Frank natürlich.“
    „Ich nehme dir Frank nicht weg, Du kannst ihn gern haben. Werdet glücklich miteinander. Ich will ihn jedenfalls nicht mehr.“
    „Und genau aus dem Grund will er dich. Er liebt dich und will dich zurück.“
    „Du spinnst doch.“
    „Ach ja? Und warum seid ihr dann immer noch so gute Freunde? Da läuft doch was zwischen euch, das weiß ich genau. Aber du wirst ihn mir nicht wegnehmen, so wie keine andere Frau ihn mir wegnehmen wird.“
    „Ehrlich, Manuela, Manu, ich will ihn dir nicht wegnehmen. Ich hatte ihn schon und habe keinen Bedarf mehr.“
    „Jede Frau will ihn haben. Das ist doch offensichtlich. Ich sehe doch die gierigen Blicke, mit denen sie ihm hinterherglotzen, schon feucht werden, weil sie so geil auf ihn sind. Aber er gehört mir, mir ganz allein.“
    „Und du sollst ihn ja auch haben. Ich nehme ihn nicht, ehrlich. Nun lass mich bitte durch, ich möchte jetzt gehen.“
    „Du gehst nirgends hin. Hast du denn die letzte Botschaft nicht verstanden?“
    „Woher weißt du von den Zetteln?“
    „Der letzte war kein Zettel, du Dummerchen. Du bist einfach für alles zu blöde und für nichts zu gebrauchen. Es wird kein Verlust sein, wenn du nicht mehr da bist. Frank wird kaum die Gelegenheit haben, dich zu vermissen, ich werde ihm über die Trauer helfen.“
    „Soll das etwa heißen, dass du …?“
    „Was für ein Schlauberger du bist. Ich mache jede fertig, die mir in die Quere kommt.“
    „Dann hast du all diese Frauen umgebracht?“
    „Leider sind nicht alle tot. Bei Ulli bin ich mir nämlich gar nicht sicher. Und Susi, naja, dieser blöde Typ, den du da immer im Schlepptau hast, der hat alles versaut. Ich hatte dann keine Zeit mehr mich richtig um sie zu kümmern. Wenn ich Glück habe, dann stirbt sie noch im Krankenhaus, so wie vielleicht auch deine Freundin, das nach meiner Behandlung weniger hübsche Fotomodel, das wäre doch schön. Aber

Weitere Kostenlose Bücher