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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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schlafen, hier vor den Welpen.«
    »Ich spüre, dass da noch ein ›Aber‹ kommt.«
    »Ich bin vollkommen verrückt. Ich möchte nicht mit dir schlafen.«
    Rory nahm es gefasst auf. Er zog die Augenbrauen hoch, schien aber nicht allzu überrascht zu sein. »Du meinst, du bist nach Irland gekommen und in mein Haus, ohne die Absicht zu haben, mir zu geben, was wir beide wollten? Wir haben es doch beide gewollt, oder?«
    Thea überlegte lange, bevor sie antwortete. Es war wichtig, ihm die Wahrheit zu sagen, aber dabei keine falschen Vorstellungen heraufzubeschwören. »Als ich nach Irland kam, wollte ich meinem stumpfsinnigen täglichen Einerlei entkommen. Und dein Interesse hat mir außerordentlich geschmeichelt - mein Ego wird sich bei der bloßen Erinnerung noch jahrelang aufblasen. Aber als ich deine Arbeit gesehen habe, deine Bilder, habe ich begriffen, dass es noch etwas Wichtigeres gibt als wunderbaren Sex.«
    »Glaub mir, nichts ist wichtiger als wunderbarer Sex.«
    »Doch, es gibt etwas Wichtigeres. Die wunderbare Kunst. Sie ist von längerer Dauer, obwohl sie zugegebenermaßen auch sehr viel kostspieliger ist. Was ich brauchte und was ich dank dir jetzt gefunden habe, ist eine Mission, ein Projekt. Ich will dich berühmt machen. Ich will, dass deine Arbeiten in allen wichtigen Museen hängen. Ich will, dass die Welt dich sieht, und zwar durch meine Hilfe.«
    »Das alles brauchst du nicht zu tun, Thea. Dieser Bursche in Amerika könnte das alles für mich erledigen, da bin ich mir sicher. Sofern ich ihn aufspüren kann.«
    »Nein, so habe ich es nicht gemeint. Ich will es tun. Weil ich will, dass England, das Land, das dich abgewiesen hat ...« »Abgewiesen« war vielleicht ein etwas starkes Wort, doch die Iren hatten ja einen Hang zum Poetischen. »Ich will, dass es dich willkommen heißt als die Begabung, die du bist. Das willst du doch sicher auch? Man hat deine Arbeiten in der Luft zerrissen, nur weil du betrunken warst. Du musst doch auch wollen, dass man dich um deiner großen Begabung willen anerkennt.«
    Er stand da, blickte auf sie herab, ließ die Wangenmuskeln spielen und legte seinen Kopf erst auf die eine, dann auf die andere Seite. »Also, vermutlich will ich das auch.« Er seufzte. »Thea, nachdem du jetzt eine so schöne Rede gehalten hast - wie wäre es, wenn du mir etwas Leckeres kochst?«
    Als Thea ein paar Minuten später in der Küche stand und Gemüse für die Suppe schnibbelte, schickte sie ein stilles Dankgebet an das Meer, die Inseln und die Berge dafür, dass es ihr gelungen war, die Sache abzuhaken. Viele Frauen - Frauen, die sie achten und die sie lieben könnte - würden Rory einfach mit animalischer Lust und frohen Herzens genossen haben, ohne sich schuldig oder benutzt zu fühlen. Aber sie konnte das nicht. Vielleicht, weil sie glaubte, das würde die Beziehung zwischen ihnen trüben. Vielleicht, weil sie eigentlich an seiner Kunst interessiert war. Das schien durchaus denkbar, doch es klang nicht ganz glaubhaft. Du bist eine merkwürdige Frau, sagte sie sich.
 
    An den folgenden Tagen war Thea sehr beschäftigt. Die Dias kamen, und mit schlechtem Gewissen behielt sie sie für sich. Sie waren wunderbar, und wenn Rory sie zu Gesicht bekam, würde er sie sofort nach Amerika schicken wollen. Zwischendurch sah sie nach den Welpen, vor allem nach dem Kleinen, der inzwischen hungrig und aktiv genug erschien, aber doch nicht so schnell wuchs wie die anderen. Und abgesehen davon sorgte sie dafür, dass Rorys kleinere Arbeiten aufgezogen und gerahmt wurden.
    Sie suchten den Freund auf, der Rorys Tierbilder rahmte. Er war bereit, die gewaltige Rolle von Zeichnungen und Skizzen aufzuziehen und zu rahmen, aber nur gegen eine Vorauszahlung. »Es tut mir Leid, Thea«, meinte er mit einem traurigen Zwinkern, »dieser Bursche ist zwar ein sehr liebenswerter Mensch, doch er schuldet mir bereits mehr Geld, als in einen Sparstrumpf passt.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen registrierte Thea, wie bildhaft die Sprache des Handwerkers war, und stellte einen Scheck über eine größere Summe aus. Zum ersten Mal tat es ihr Leid, dass sie ihr ganzes Geld in ihr Haus gesteckt und keine Hypothek aufgenommen hatte. Aber vielleicht könnte sie Molly vorschlagen, sich an der Investition zu beteiligen; sonst würde sie ganz dreist die Miete erhöhen und einen zusätzlichen Mieter in ihrer Dunkelkammer unterbringen müssen.
    Nachdem sie dafür gesorgt hatte, dass Rorys erschwinglichere Arbeiten gut gerahmt

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