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Sommernachtsgeflüster

Sommernachtsgeflüster

Titel: Sommernachtsgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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der Größe eines Gartenteichs.
    Rory kümmerte sich nicht weiter darum. »Wir haben Mai; es ist doch nicht mehr mitten im Winter.« Er nahm die Schachtel mit den Welpen aus dem Auto. »Morgen muss ich nach London. Ich hoffe, du kannst dich an meiner Stelle um sie kümmern.«
    Kleine schwarz-weiße Gesichter erschienen über dem Rand des Kartons und warfen Thea Mitleid heischende Blicke zu. Völlig verdattert sah Thea Rory an. Dann klappte sie den Mund wieder zu und führte die ganze Bande ins Haus. Die Straße war nicht der richtige Ort für einen Vormundschaftsstreit. »Bring sie hinunter in die Küche. Da können wir reden.«
    Lara ging voraus und machte es sich sofort vor dem Rayburn gemütlich, der wegen des gewaltigen Heißwasserbedarfs des Haushalts sommers wie winters in Gang gehalten wurde. Sie hob den Kopf und sah Thea vertrauensvoll an -sie ahnte nicht, wie wenig willkommen sie war.
    »Ich stelle die Welpen hier neben Lara ab.«
    »Rory, ich kann mich nicht um sie kümmern. Ich habe gerade mit den Arbeiten für die Galerie begonnen. Außerdem sind sie viel zu jung, um sie in der Gegend herumzuschleppen.«
    »Ich weiß, aber Susan ist irgendwohin verschwunden, und ich habe sonst niemanden, bei dem ich sie lassen kann. Ich muss nach London. Du willst doch bestimmt nicht, dass ich sie einfach verhungern lasse?«
    Thea verzog die Lippen, während sie ihm ein Glas Wein einschenkte. »Eigentlich sollte ich dir keinen Wein geben. Ich würde besser Kaffee aufbrühen.«
    Rory nahm den Wein. »Ach, komm, sei nicht böse.« Er grinste, dass einem der Verstand vergehen konnte. »Obwohl du toll aussiehst, wenn du böse bist.«
    »Rory! Weißt du nicht, dass du dir mit solchen Bemerkungen gleich einen Kübel Müll über den Kopf einhandelst?«
    »Ich dachte, bei dir würde ich vielleicht damit durchkommen, Thea.«
    Thea konnte ihm nicht länger böse sein. Sie war zu müde. »Gut. Lara muss etwas zu fressen bekommen. Dann können wir überlegen, was mit den Welpen geschehen soll. Sind sie schon entwöhnt?«
    Rory schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung. Bisher hat Susan sich um sie gekümmert.« Er zog sich einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich. »Hast du noch Wein?«
    »Wann fährst du nach London?«, wollte Thea wissen, die inzwischen ihre hinter den Scheuermitteln versteckte Notreserve hervorgeholt hatte.
    »Ich hatte vor, die Nacht durchzufahren. Tagsüber komme ich mit dem Londoner Verkehr nicht klar.«
    Das löste zumindest das Problem, ihn über Nacht irgendwo unterbringen zu müssen. »Gut, dann trink jetzt keinen Alkohol mehr, wenn du noch nach London fahren willst.«
    »Mach kein Theater, Thea. Setz dich und lass dich anschauen.«
    Während Lara glücklich ihre Abendmahlzeit aus der Spülschüssel fraß, nahm Thea Platz und schenkte sich noch ein Glas Wein ein. »Was willst du eigentlich in London? Ich dachte, du hättest eine Abneigung gegen die Stadt.«
    Rory antwortete nicht, sondern schenkte sich ebenfalls noch einmal Wein ein.
    »Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt klinge wie eine Mutter, aber es gibt Gesetze gegen Alkohol am Steuer, das weißt du doch.« Wenn er noch mehr trank, würde sie ihm am Ende ein Bett für die Nacht anbieten müssen, was alle möglichen Komplikationen zur Folge haben konnte.
    »Ich schwöre dir, das Trinken wirkt sich nicht im Geringsten auf meine Fahrweise aus.«
    »Soll das heißen, dass du sowieso in Schlangenlinien fährst?«
    »Das tue ich nicht, und das weißt du auch.«
    »Gut. Und warum fährst du nach London, Rory ?« Seine Körpersprache deutete darauf hin, dass er ihr etwas verheimlichte.
    »Um die Familie zu besuchen. Dort wohnen eine ganze Reihe von Cousins, Cousinen und Tanten, die ich jahrelang nicht gesehen habe. Ich will mich mal wieder bei ihnen zeigen.«
    Das klang wie eine völlig hinreichende Erklärung. Kein Grund für irgendwelche Verdächtigung. Auch sie hatte einige Mitglieder ihrer Familie seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Warum also war sie mit der Antwort trotzdem nicht ganz zufrieden?
    »Erzähl mir«, sagte er, »wie es mit der Galerie läuft. Wie stehen die Chancen, dass etwas daraus wird? Sechzig zu vierzig? Oder nur fünfzig zu fünfzig?«
    »Wie bitte? Rory, was erlaubst du dir!« Sie lachte, aber dieser Mangel an Vertrauen erregte ernsthaft ihren Zorn. »Natürlich wird aus meiner Galerie etwas. Es war nur ziemlich schwierig, die Räumlichkeiten zu bekommen, das ist alles. Ich musste dafür Geld borgen ...«
    Ihr fiel gerade

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