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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Zeitungsbericht so hervorragende Arbeit geleistet hast, überlasse ich die Kontaktaufnahme lieber dir. Aber ich würde gern so bald wie möglich vorbeikommen und mir die Truppe anschauen. Weißt du, ob sie demnächst hier in der Gegend irgendeinen Auftritt haben?«
    »Ich glaube«, sagte Joss, der wieder einfiel, was Valerie Pridmore ihr erzählt hatte, »dass sie erst Anfang Mai wieder öffentlich auftreten. Bei einer nachträglichen Hochzeitsfeier in Fiddlesticks.«
    »Tatsächlich?« Freddo schob sich nachlässig die Haare aus dem Gesicht und ließ die Armreifen klimpern. »Etwa die Party für dieses Paar aus dem Pub? Die zwei, die an irgendeinem Strand auf den Seychellen oder so ähnlich heiraten und nach ihrer Rückkehr eine Riesenfete auf dem Dorfanger schmeißen?«
    »Ja, ich glaube schon«, antwortete Joss überrascht und erinnerte sich vergnügt an den ausgelassenen Spaß bei Ferns Polterabend im Weasel and Bucket . »Wieso? Kennst du sie?«
    »Kann man so sagen, indirekt.« Freddo hüpfte beinahe vor Begeisterung. »Vor allem ist auch eine meiner besten Nummern dort gebucht. Kennst du die JB Roadshow? Tolle Soulband, beenden gerade ihre ›Soul Survivors‹-Tour. Die Party in Fiddlesticks wird ihr abschließendes Heimspiel. Da sieht man mal wieder, wie klein die Welt ist.«
    Joss nickte. »Du könntest zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wenn du wegen deiner, äh, Soulband hinkommst, wirst du auch die Cancan-Truppe in Aktion sehen.«
    »Die Tänzerinnen würde ich mir gerne vorher schon anschauen, wenn es sich machen lässt«, sagte Freddo und blätterte durch einen Terminkalender, der mit gelben Zetteln und Fetzen zerrissener Briefumschläge gespickt war. »Proben sie regelmäßig?«
    »Dienstags«, antwortete Joss, die Val immer darum beneidet hatte, wenn sie dienstagabends zum Tanzen losgesaust war, »abends um halb acht. Im Gemeindesaal von Hazy Hassocks.«
    »Dann also am Dienstag.« Freddo kritzelte etwas auf einen weiteren gelben Klebezettel. »Und du wirst auch da sein?«
    Joss schüttelte den Kopf. »O nein – ich gehöre eigentlich nicht dazu.«
    »Ich würde mich sehr freuen, wenn du auch kommen könntest«, sagte Freddo. »So bekämst du einen Eindruck davon, wie ich vorgehe, um neue Nummern aufzutun, und du könntest quasi als Vermittlerin auftreten – da du mich kennst und auch diese Topsy. Meinst du, das wäre ein ›Könnte-klappen‹?«
    Warum nicht? Na, zum Beispiel, weil Marvin es verbieten würde.
    Joss nickte. »Mehr als das. Das ist ein Gebongt.«
    »Siehst du! Du kannst schon den Fachjargon! Und lass sie doch bitte wissen, dass ich vorbeikomme, okay?«
    »Ja, natürlich. Obwohl ich nicht garantieren kann -«
    »In diesem Metier gibt es keine Garantien – das wirst du sicher bald merken.« Freddo strahlte sie an. »Das macht es ja so unvorhersehbar – und so spannend.«
    Und Joss strahlte zurück.
     
    Sie strahlte immer noch, als sie zu Hause in The Close ankam.
    »Marvin?«, rief sie ins Esszimmer. »Marvin? Bist du da? Ich hab wunderbare Neuigkeiten …«
    Nun, dachte sie und entledigte sich ihrer Schuhe, Handtasche und Jacke, zumindest wunderbar für sie. Auch wenn Marvin die Nase darüber gerümpft hatte, dass sie bei Big Sava arbeiten wollte, gegen eine Bürotätigkeit konnte er doch sicher nichts einzuwenden haben. Jetzt hätte er keinen Grund mehr, ihre alte Berufsausbildung schlechtzumachen. Nicht, wenn sie ihm erklärte, dass sie über genau die Fähigkeiten verfügte, auf die Freddo Wert legte, und dass sie für ein sehr gutes Gehalt in einem richtigen Sekretariat arbeiten würde. Vielleicht spornte ihn das ja sogar an, sich nun auch selbst nach einer neuen Stelle umzusehen?
    »Marvin?«
    Der Bungalow war leer. Der Fernseher schwieg. Die Reste vom Lunch standen noch immer auf dem Tisch. Wo in aller Welt war Marvin hingegangen? Er hatte das Haus nicht mehr verlassen, seit – nun, seit ihm gekündigt worden war.
    Da sie so in Hochstimmung hereingeschwebt war, konnte Joss sich gar nicht erinnern, ob Marvins Wagen eigentlich in der Auffahrt gestanden hatte oder nicht. Sie spähte aus dem Fenster – und verspürte einen ersten Anflug von Besorgnis.
    Marvins Wagen war weg.
    O Gott. Während sie mit Freddo gelacht und Kekse eingetunkt hatte, war Marvin endgültig durchgedreht. Die Depression hatte ihn überwältigt. Er war losgefahren – sicher viel zu schnell – und...
    Halt! Joss versuchte, ihre Fantasie im Zaum zu halten. Vielleicht hatte er auch einfach nur

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