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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Barmy Cow hatten herumhopsen sehen, aber das entsprach eben Murphys Gesetz. Nein, das Schlimmste war, dass Derry, der für sie insgeheim zum himmlischen Traummann geworden war, sie deswegen ausgelacht hatte.
    Ein Gesicht wie ein Engel, aber ein Herz aus Stein – außen hui, innen pfui, befand Sukie. Milla und er verdienten einander. Eindeutig.
    Und sie hatte ihm nicht mal aus dem Weg gehen können. Milla war am Mittwochmorgen nach Hause gekommen, zum Glück allein, hatte übers ganze Gesicht gestrahlt und im Badezimmer laut gesungen, was ganz eindeutig auf eine Nacht heißer Leidenschaft schließen ließ. Seitdem war sie jeden Abend mit Derry verabredet gewesen.
    Es war so unfair.
    Und immer, wenn Derry Milla in Pixies Laughter abholen kam, sah er einfach umwerfend aus – Sukie fragte sich, ob er sich von einem fest angestellten Stylisten beraten ließ, welche Kleidungsstücke am besten zu diesen herrlichen stufig geschnittenen blonden Haaren und den dunkelblauen Augen passten. Sobald Milla sie auch nur den Bruchteil einer Sekunde miteinander allein ließ, hatte er sie immer gleich angelächelt und freundlich begrüßt – sich aber nicht dafür entschuldigt, sie wegen ihres Missgeschicks ausgelacht zu haben.
    Na ja … Zum Glück würde es heute ganz schön hektisch zugehen, sodass sie keine Zeit hätte, sich über die Ungezogenheiten schöner Männer ohne Manieren zu ärgern: Bis zum Mittag gab es jede Menge Arbeit, dann kam das geheimnisvolle Treffen mit Topsy und anschließend das zweifelhafte Vergnügen, sich mit Chelsea für die vermutlich grässliche Party heute Abend als Fee zu verkleiden.
    Sie überprüfte ihre äußere Erscheinung in einem der pfirsichfarben beleuchteten Spiegel und setzte sich selbstironisch in Pose. »Ach, Sukie Ambrose, was bist du doch für ein beneidenswert glückliches Mädchen. Für so einen tollen gesellschaftlichen Terminkalender, wie du ihn hast, wäre eine wie Paris Hilton bestimmt zu schlimmen Schandtaten bereit!«
    Dann zog sie ihren eng anliegenden Overall zurecht, überzeugte sich, dass ihre Stachelfrisur schön abstand und ihre Augen gut mit schwarzem Kajal umrandet waren, und war bereit, sich gemeinsam mit Jennifer ins Getümmel zu stürzen, um die Samstagvormittagskundschaft von Beauty’s Blessings abzufertigen.
    Zur Mittagszeit war es draußen immer noch grau und kalt und nieselte. Mit den pfirsichfarbenen Lederkoffern im Kofferraum ihres unscheinbaren Kombis sauste Sukie von Hazy Hassocks nach Bagley-cum-Russet.
    Topsy wartete am Gartentor, in ihrem langen grauen Regenmantel und dem rehbraunen Kopftuch war sie vor dem düsteren Hintergrund kaum zu erkennen. Von Millas silbernem Schlitten oder Derrys chronisch verdrecktem Jeep war nichts zu sehen, was hoffentlich hieß, dass sie nicht da waren.
    »Tut mir leid, ich bin etwas spät dran«, entschuldigte sich Sukie und hievte die Koffer aus dem Auto. »Alle Welt wollte noch schnell eine Nagelverlängerung oder eine Gesichtsbehandlung für den Samstagabend. Nein danke – ich kann das gut selbst tragen – geh schon mal rein, es ist ja ziemlich kalt, und du wartest bestimmt schon seit Ewigkeiten …«
    »Papperlapapp«, entgegnete Topsy scharf. »Und hör auf, mich wie eine alte Dame zu behandeln. Alt werden«, sie tippte sich ans Kopftuch, »passiert nur hier oben, meine Kleine. Und hier oben bin ich in der Blüte meiner Jahre.«
    »Ja, sicher, entschuldige – geh bitte ins Wohnzimmer durch.« Reumütig deutete Sukie mit dem Kopf in die Richtung. Während sie die Koffer auf den Tisch in der Diele stapelte, hoffte sie inständig, dass das Wohnzimmer halbwegs aufgeräumt war und dass Milla und Derry ihre Autos nicht irgendwo hatten stehen lassen und sich gerade in erotischen Verrenkungen auf dem Sofa ergingen. »Möchtest du eine Tasse Tee?«
    »Nein danke.« Topsy sah sich im Zimmer um, in dem von Milla und Derry zum Glück nichts zu sehen war, trippelte leichtfüßig um die dicken, nicht zusammenpassenden Polstersessel herum und stellte sich vor den schwarzen Kaminrost, hinter dem nun, anstelle eines echten Feuers, die künstlichen Scheite eines Gasbrenners zu sehen waren. »Du hast ja vieles so gelassen, wie es bei Cora war.«
    »Ich wollte das Cottage nicht verändern. Ich mochte es so. Es war immer mein Zuhause. Auch nach dem Einbau der Zentralheizung habe ich alles wieder an den alten Platz gestellt, weil es bei Cora immer so war und … aber du bist sicher nicht gekommen, um mit mir über Cora zu sprechen,

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