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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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hätte diesen schrecklich aufgeblasenen Spießer Marvin Benson heiraten sollen.« Topsy starrte noch einen Augenblick ins Feuer, dann lächelte sie Sukie an. »Ach, hab ich dir eigentlich erzählt, dass ich seine Frau Jocelyn gefragt habe, ob sie nicht bei der Cancan-Truppe mitmachen möchte? Sie hat zwar Nein gesagt, aber sie will für den Bagley Bugle mit dir ein Interview über unsere Truppe machen. Ist das nicht toll?«
    »Ich pfeif auf die Bensons und die Cancan-Truppe und den verdammten Bagley Bugle «, versetzte Sukie zornig. »Versuch jetzt nicht, den Rückwärtsgang einzulegen, Topsy. Nun hast du angefangen, mir diesen Unsinn über Cora zu erzählen – also mach ruhig weiter. Komm schon. Du hast gesagt, Cora habe Pixies Laughter meiner Mutter und meinem Vater hinterlassen, weil sie wusste, dass sie mit Samstagabend-Satanismus nichts am Hut haben und weder einen sechsten Sinn für heilige Altäre im Gartenschuppen besitzen, noch im Plumpsklo einen Tauchstuhl für Hexen erkennen würden. Hab ich das richtig verstanden?«
    »Spotte nicht, Sukie, Liebes. Bitte mach dich nicht lustig darüber. Hier geht es nicht um Teufelsanbetung oder schwarze Magie oder Hexerei. Ich weiß, dass Cora sich im Grunde gewünscht hat, dass du in diesem Cottage wohnst, weil sie das Haus liebte und weil sie dich sehr liebte – wir haben oft darüber gesprochen -, aber sie wusste, es könnte gefährlich sein. Sie hatte immer das Gefühl, du wärst ein bisschen medial veranlagt.«
    »Medial? Was soll das denn heißen? Ich bin keine Hellseherin und auch kein verdammter Kobold! Das hier ist die Wirklichkeit! Ich bin Aromatherapeutin und arbeite mit synthetischen Ölen und Düften. Ich werde sicher nicht im Morgengrauen in den Garten gehen und büschelweise Nesseln ausrupfen, wenn ich all diese wundervollen kleinen Flaschen mit – äh, was hab ich eben gesagt?«
    »Nesseln. Morgengrauen. Bitte, da siehst du es ja. Du hast ganz automatisch die zum Kräutersammeln magisch bedeutsamste Tageszeit und Nesseln in einem Atemzug genannt. Nesseln gehören zu den wirksamsten Bestandteilen jedes Liebestranks.«
    »Quatsch! Ich habe vom Morgengrauen nur gesprochen, weil das in Märchen immer vorkommt, und Nesseln habe ich erwähnt, weil das für mich die langweiligsten Pflanzen der Welt sind, sie wachsen einfach überall, und der Garten ist voll davon und – wie war das? Liebestränke? Was für Liebestränke ?«
    Topsy wandte sich vom Gasfeuer ab und hockte sich Sukie gegenüber auf die Kante des Polstersessels. »Du hast mir wohl nicht ganz zugehört? Cora hat Liebestränke gebraut. Sagte ich das nicht schon?«
    »Du hast gesagt, sie sei eine Kupplerin gewesen. Selbst wenn ich das glauben würde, was aber nicht der Fall ist, hätte ich angenommen, du sprichst von einer Art Partnervermittlung zu Zeiten, als es noch keine Computer gab. Du weißt schon, Treffen mit den Freundinnen, herausfinden, auf welche Typen sie stehen, dem einen oder anderen etwas ins Ohr flüstern … so ungefähr. Aber du willst wohl sagen, sie hätte Mixturen aus Pflanzen zusammengebraut – zum Beispiel aus Löwenzahn und Kletten – und den Leuten dieses Zeug eingeflößt?«
    Topsy seufzte. »Die Tränke waren der Hauptbestandteil ihrer Arbeit, ja, aber Cora hat ebenso mit Tinkturen und Ölen gearbeitet – deshalb musste ich dir davon erzählen, nur für den Fall -«
    »Dass ich plötzlich den Drang verspüre, im Garten herumzuspringen, Unkraut auszureißen, zu kochen, zu zerstampfen, in Flaschen zu füllen und dann ahnungslose Leutchen damit einzureiben? Aber sicher doch – sehr wahrscheinlich, wo ich ja alle benötigten Düfte und Essenzen des einundzwanzigsten Jahrhunderts hier in diesen Köfferchen habe: Öle und Essenzen, die meinen Kunden helfen und ihr Leben bereichern werden – anstatt sie zu vergiften!«
    Topsy sagte gar nichts. Hockte nur auf der Kante des großen, dicken Polstersessels und machte ein trauriges Gesicht.
    Sukie seufzte. Das konnte sie nun wirklich nicht brauchen. Es gab genug albernen Kram, mit dem sie sich tagein, tagaus beschäftigen musste. Durch das gegenüberliegende Fenster betrachtete sie den sich verdunkelnden stahlgrauen Himmel und die schnell dahinziehenden pechschwarzen Wolken, dann sah sie wieder zu Topsy. »Gut, wenn sie also eine so unheimlich tolle Kupplerin war – wie kommt es dann, dass sie selbst nie geheiratet hat? Und was ist mit dir? Hat dir der selige Mr Turvey einen Heiratsantrag gemacht, nachdem du ihm eines von Coras

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