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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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nicht geholfen, die Batzen abzukratzen.
    Die Bedienung hatte recht gehabt. Im Pub war die Hölle los. Es war fantastisch. Frauen aller Altersgruppen tobten in den verrücktesten Variationen von Feenkostümen herum. Man hörte laute Musik und ausgelassenes Gelächter.
    »Sieht aus, als säßen wir erst mal hier fest«, rief Joss fröhlich in die Runde. »Durch diese Menschenmassen kommen wir bestimmt nicht raus. Es ist ja fast wie bei einer Bühnenshow, findet ihr nicht? Und alles gratis! Soll ich euch nachschenken?«
    Noch immer sagte niemand ein Wort. Marvin zog eine Gewittermiene. Sonja schaute einfach nur fromm und prüde drein. Simon machte Stielaugen bei so viel nackter weiblicher Haut. Joss fasste das allgemeine Schweigen als Zustimmung auf und füllte vergnügt die Gläser. Sie freute sich schon darauf, das alles Valerie zu erzählen.
    Zurückgelehnt in ihrem Stuhl, die Knie vom Kaminfeuer angenehm gewärmt, wippte Joss für die anderen unsichtbar unter dem Tisch mit den Füßen und betrachtete die wogende Menge. Trotz der Verkleidung und der rosa glitzernden Kostüme glaubte sie, die meisten Partygäste zu kennen. Wie gern hätte sie an diesem bunten, lärmenden Treiben teilgenommen! Wenn sie doch nur aufstehen und mitmachen könnte, durch den Raum tänzeln, das Glas über dem Kopf haltend, und ausgelassen kichern, wenn sich ihre Flügel in einem fremden Krönchen verfingen.
    Aber, dachte sie zufrieden, einfach nur zuzusehen, war immer noch unendlich viel besser als die sonst übliche Samstagabend-Langeweile. Nur gut, dass Marvin das Weasel and Bucket ausgesucht hatte und sie folglich hinterher nicht für das Fiasko verantwortlich machen konnte.
    Die Leute zu beobachten, war sehr vergnüglich. Die älteren Damen aus Fiddlesticks machten den Hokey-Cokey , und Fern tanzte mit einer ihrer Freundinnen auf dem Tresen der Bar – und war das nicht Sukie, inmitten dieser lachenden Runde am Tisch bei der Tür?
    So ein hübsches Mädchen, dachte Joss immer bei ihrem Anblick: Mit dieser tollen kurvenreichen Figur und dem irisch anmutenden Gesicht mit blauen Augen zum dunklen Haar wirkte sie wahrscheinlich gerade deshalb so anziehend, weil sie sich ihrer Schönheit gar nicht bewusst zu sein schien. Und clever war sie auch, mit ihrer Aromatherapie. Ob Valerie den illegalen Massagetermin mit ihr wohl schon vereinbart hatte? Joss freute sich sehr darauf, sich im Geheimen verwöhnen zu lassen. Wenn es doch nur einen Weg gäbe, mit Sukie kurz ein paar Worte zu wechseln, um sich zu vergewissern, dass Valerie und sie schon gebucht waren …
    »Entschuldigt bitte.« Sie beugte sich zu Marvin, der wütend ins Feuer starrte. »Ich muss mal eben aufs Klo. War wohl zu viel Soda in meiner Schorle.«
    Marvins Miene verfinsterte sich noch mehr, und er schüttelte missbilligend den Kopf. Er brüstete sich gern damit, dass er es nie nötig hatte, öffentliche Toiletten zu benutzen, und fand es äußerst tadelnswert, dass Joss jedes Mal nach dem Schild »Damen« suchen musste, wo auch immer sie hingingen.
    Sonja hob die dünnen Augenbrauen. »In deinem Alter musst du Blasenkontrolle trainieren, Jocelyn, sonst wirst du später von Inkontinenz-Einlagen abhängig. Ich persönlich mache jeden Tag meine Beckenboden-Übungen.«
    Joss fiel darauf keine passende Antwort ein, sie schob den Stuhl zurück, stand auf und tauchte, ohne Marvin noch einmal anzusehen, in das Feengewimmel im Nebenraum ein.
    Es war, als würde sie von einer blinkenden Wolke sinnlicher Düfte umhüllt. Joss kam es vor, als könne sie allein schon von der berauschenden Mischung aus Chanel-, Jean-Paul-Gaultierund J-Lo-Parfüm high werden.
    Nachdem sie sich mit vielmaligem »Verzeihung!« und »Darf ich?« den Weg zum Waschraum gebahnt und sich dort in der Warteschlange eine Weile die herrlich anzüglichen Klatschgeschichten angehört hatte, schlüpfte sie wieder ins Gedränge hinaus.
    Mit Hilfe der Ellbogen schob sie sich durch Unmengen von Tüll und Gaze und durchsichtigen Gewändern, bis sie Sukies Tisch erreichte.
    Clemmie Coddle vom Postladen und kleinen Supermarkt in Bagley-cum-Russet führte das Wort.
    »… und dann sagte er, der andere wär gelb, und den wollte er nächstes Mal mitbringen!«
    Alle platzten los vor Lachen. Joss stimmte ein, obwohl sie keine Ahnung hatte, worum es ging.
    Sukie wischte sich die Wimperntusche aus den Augen und sah auf. »Ach, hallo … äh, Mrs Benson?«
    »Jocelyn, Joss, bitte … entschuldigen Sie die Störung, Sie wollen jetzt sicher

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