Sommersehnsucht - Sommersehnsucht - Bed of Roses (Bride Quartet 2)
wär’s mit morgen? Ich sorge auch dafür, dass es sich lohnt.«
»Das glaube ich gern, aber morgen geht es nicht. Keine Zeit, auf den Markt zu gehen. Bei meinen Zutaten bin ich pingelig. Mittwoch ist ein bisschen eng, aber …«
»Am Mittwochabend habe ich einen Geschäftstermin.«
»Okay. Nächste Woche ist ohnehin besser. Im Gegensatz zu Parker schleppe ich meinen Terminkalender nicht im Kopf mit mir herum, unterstützt durch den BlackBerry in der Hand, aber ich glaube … Oh. Cinco de Mayo. Es ist fast schon der fünfte Mai, der mexikanische Nationalfeiertag. Großes Familientreffen - weißt du noch? Du warst schon mal dabei.«
»Die rauschendste Party des Jahres.«
»Das hat bei den Grants Tradition. Aber zurück zum Kochen. Lass mich in meinen Kalender schauen, und dann machen wir was aus.«
Emma lehnte sich mit ihrem Wein zurück. »Es ist fast schon Mai. Das ist der beste Monat.«
»Zum Heiraten?«
»Dafür ist er super, aber ich dachte eher allgemein. Azaleen, Pfingstrosen, Flieder, Glyzinien. Alles beginnt zu knospen und zu blühen. Und ich kann anfangen, die einjährigen Pflanzen zu setzen. Mrs G. legt ihren kleinen Küchengarten an. Alles beginnt von neuem oder kommt wieder. Welcher ist dein Lieblingsmonat?«
»Der Juli. Ein Wochenende am Strand - Sonne, Sand, surfen. Die Baseball-Saison ist in vollem Gange. Lange Tage, rauchendes Grillfeuer.«
»Hm, auch alles gut. Alles sehr gut. Der Duft des Rasens, direkt nachdem du ihn gemäht hast.«
»Ich brauche keinen Rasen zu mähen.«
»Stadtpflanze.« Emma zeigte mit dem Finger auf ihn.
»Da gehöre ich hin.«
Als sie beide gedankenverloren mit den Nudeln herumspielten, beugte Emma sich vor. »Hast du jemals daran gedacht, nach New York zu ziehen?«
»Gedacht schon. Aber mir gefällt es hier. Zum Leben und zum Arbeiten. Und ich bin nahe genug dran, um mir die Yankees, die Knicks, die Giants, die Rangers anzusehen.«
»Ich habe gehört, dort soll es auch Ballett, Oper, Theater geben.«
»Wirklich?« Jack sah sie übertrieben erstaunt an. »Das ist ja komisch.«
»Oh, Jack, du bist so ein Kindskopf.«
»Schuldig.«
»Ich glaube, ich habe dich noch nie danach gefragt: Warum Architektur?«
»Meine Mutter behauptet, ich hätte schon mit zwei Jahren angefangen, Doppelhäuser zu bauen. Davon ist wahrscheinlich was hängengeblieben. Ich male mir gern aus, wie man Räume nutzen oder bestehende Strukturen verändern kann. Wie kann man sie besser nutzen? Will jemand in einem Raum leben, arbeiten, spielen? Was gibt es drum herum, wozu soll das Ganze dienen? Welche Materialien sind am besten und interessantesten? Wer sind die Kunden, und was wollen sie wirklich? In gewisser Weise unterscheidet sich das gar nicht so sehr von deinem Job.«
»Deine Werke sind nur beständiger.«
»Ich muss gestehen, es würde mir schwerfallen, mit anzusehen, wie meine Arbeiten dahinschwinden und vergehen. Macht dir das nichts aus?«
Emma zupfte sich ein Bröckchen Brot ab. »Das Vergängliche hat auch was, könnte man sagen. Dass meine Werke
nicht lange Bestand haben, macht sie auch unmittelbarer, persönlicher. Eine Blume blüht, und du denkst, oh, hübsch. Oder du entwirfst und bindest einen Strauß und denkst, oh, Wahnsinn. Ich bin mir nicht sicher, ob der Effekt der Gleiche wäre und du ebenso begeistert wärst, wenn du nicht wüsstest, dass der Strauß nicht lange hält. Ein Gebäude muss Bestand haben, seine Gärten ihrem Kreislauf folgen.«
»Was ist mit Landschaftsgestaltung? Hast du daran schon mal gedacht?«
»Wahrscheinlich noch kürzer als du an New York. Ich arbeite gern im Garten, an der frischen Luft, in der Sonne. Ich liebe es, zu sehen, wie etwas, das ich gepflanzt habe, im nächsten Jahr wiederkommt oder den ganzen Frühling und Sommer hindurch blüht. Aber jedes Mal, wenn ich eine Lieferung von meinem Großhändler bekomme, ist es, als gäbe man mir eine ganze Kiste mit neuem Spielzeug.«
Emma bekam einen verträumten Gesichtsausdruck. »Und jedes Mal, wenn ich einer Braut ihren Strauß überreiche, wenn ich ihre Reaktion sehe oder beobachte, wie Hochzeitsgäste den Blumenschmuck anschauen, muss ich denken: Das habe ich gemacht. Und selbst wenn ich ein Gesteck vorher schon einmal angefertigt habe, ist es nie genau das Gleiche. Es ist immer wieder neu, jedes Mal.«
»Und es wird nie langweilig. Bevor ich dich kennengelernt habe, dachte ich, Floristinnen stellen in erster Linie Blumen in Vasen.«
»Bevor ich dich kennengelernt habe, dachte ich,
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