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Somnambul Eliza (German Edition)

Somnambul Eliza (German Edition)

Titel: Somnambul Eliza (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Nailik
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Hoffmann. Er muss sich gewaltsam gezwungen haben, aufzuwachen, als er Sie
in Gefahr wähnte. Es war das erste Mal, dass ich etwas Derartiges erlebt habe.
Schon sich am Morgen nach Sonnenaufgang wachzuhalten, bedeutet für ihn eine
immense Kraftanstrengung, aber sich aus dem Todesschlaf zu reißen, ist damit
kaum zu vergleichen. Er wusste, dass er schwach und angreifbar sein würde, aber
er musste versuchen, Sie zu retten. Er liebt Sie wie nichts anderes auf der
Welt, Miss Hoffmann.“
    Wilberts letzte Worte
hatten so eindringlich geklungen, als seien sie seine eigene Liebeserklärung.
Dann änderte sich sein Ton und wurde ein wenig hektisch.
    „Die Sonne wird gleich aufgehen. Ich
werde Ihnen noch etwas zu essen und zu trinken bringen. Dort drüben finden Sie
das Badezimmer.“ Wilbert deutete auf eine Tür, die Eliza bisher nicht
aufgefallen war.
    Er verschwand und kam gleich darauf mit
einem Tablett zurück, auf dem er Speisen und Getränke arrangiert hatte.
    „Kann ich in den nächsten Stunden
wirklich überhaupt nichts für ihn tun?“ fragte Eliza und Wilbert schüttelte mit
dem Kopf.
    „Sie können einfach nur bei ihm sein“,
entgegnete er, „und versuchen, zu verstehen.“
    Dann wandte er sich zum Gehen, hielt
jedoch in der Tür noch einmal inne.
    „Sie sind eine starke Frau, Eliza
Hoffmann. Ich bewundere Sie und ich bin mir sicher, dass sie beide für einander
bestimmt sind.“
    Aus Wilberts Worten
sprachen ernsthafte Hochachtung und liebevolle Anteilnahme. Dennoch verfärbte
sich das Gesicht des Butlers rötlich.
    „Bitte verzeihen Sie, Miss. Das stand
mir nicht zu. Ich lasse Sie jetzt allein.“
    Ehe Eliza noch etwas entgegnen konnte,
hatte er die schweren Türen ins Schloss fallen lassen und sie mit Valeriu hier
eingeschlossen. Ein leichter Angstschauer durchfuhr sie, doch dann fiel ihr
Blick wieder auf Valeriu und die edlen Züge seines schönen, blassen Gesichtes.
Sie zog sich einen mit weinrotem Samt bezogenen Stuhl an sein Bett und griff
nach seiner kalten, weißen Hand. Fast hätte sie einen kleinen Freudenschrei
ausgestoßen, als er den sanften Druck ihrer Finger erwiderte. Doch dann
geschah, worauf Wilbert sie hatte vorbereiten wollen. Seine Hand erschlaffte in
der ihren. Seine Glieder wurden steif und seine Haut noch kälter als sie
ohnehin schon war. Er entglitt ihr einfach so und sie konnte nichts dagegen
tun. Sie streichelte seine Wangen und küsste seinen sinnlichen, fest
verschlossenen Mund. Panik ergriff sie und obwohl Wilbert das alles
vorausgesagt hatte, glaubte sie, ihn sterben zu sehen. Verzweifelt hielt sie
ihn in den Armen und drückte seine Hand, doch es war, als würde bereits die
Leichenstarre einsetzen und alles Leben aus ihm weichen. Sein Atem ging flach,
sein Herzschlag war unregelmäßig, bis beides schließlich völlig versiegte.
    „Er stirbt! Wilbert, helfen Sie mir!“
schrie Eliza in blankem Entsetzen und ihre Tränen fielen auf Valerius
erhabenes, starres Antlitz. Doch niemand schien sie zu hören und keiner öffnete
die Türen.
    „Du darfst nicht sterben! Bitte lass
mich nicht allein, Valeriu. Ich liebe dich doch so!“ flüsterte sie wimmernd in
sein blondes Haar, das schon ganz durchnässt war von den Sturzbächen ihrer
Tränen. Hilflos umklammerte sie seine bleichen, muskulösen Schultern, doch sein
Nacken fiel schlaff nach hinten. Eine Weile hielt sie ihn so umfangen, unfähig
loszulassen. Aber schließlich ließ sie seinen bandagierten Oberkörper doch
vorsichtig auf sein Lager zurücksinken und stürzte zur Tür. Sie rüttelte und
klopfte an den schweren Eisenbeschlägen der beiden Flügel, doch alle Bemühungen
waren vergebens. Schließlich ließ sie sich entkräftet und noch immer
schluchzend an der Tür hinabrutschen und sank in die
Knie, das Gesicht in den Händen verborgen.
    Was sollte sie jetzt nur tun? Wie konnte
sie sichergehen, dass Wilberts Prognose stimmte? Was,
wenn sich der Butler geirrt hatte und Valeriu seinen Verletzungen erlegen und
in ihren Armen gestorben war? So todesähnlich konnte sein Schlaf doch gar nicht
sein. Sie schaute sich um, doch es gab weder ein Fenster noch ein Telefon. Es
war kurz nach halb Acht und die Sonne würde erst in etwa neun Stunden
untergehen. So lange würde sie hier gefangen sein und bangen, ohne zu wissen,
ob ihr Geliebter ins Leben zurückkehren würde oder nicht.
    Eliza kehrte zu ihrem Platz an Valerius
Bett zurück und hielt erneut seine kalte, starre Hand. Sie hatte sein
vollkommenes Gesicht noch niemals

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