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Somnambul Eliza (German Edition)

Somnambul Eliza (German Edition)

Titel: Somnambul Eliza (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Nailik
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gedämpften Licht, das durch die Vorhänge
drang, wirkte er noch blasser als sonst und als sie sich zu ihm umdrehte,
erkannte sie die leichten Falten um seine Augen und die latente Müdigkeit in
seinen Zügen.
    „Es strengt dich an, jetzt bei mir zu
sein, oder?“
    Valeriu strich ihr in einer zärtlichen
Geste eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, pisică mea .
Ich bin nicht durstig. Was du siehst, ist bloß der Schlafentzug.“
    Sie streichelte seine schöne, kühle
Hand.
    „Komm zu mir ins Wasser, Liebster“, bat
sie sanft mit einem sinnlichen Unterton in der Stimme.
    Sie konnte im Spiegel beobachten, wie
sich Valeriu erhob und sich entkleidete und jedes Mal aufs Neue hielt sie den
Atem an, angesichts seines perfekten, athletischen Körperbaus und der
natürlichen Anmut seiner Bewegungen. Sie ließ sich von ihm in den Arm nehmen
und lehnte den Kopf an seine Schulter. Eine Weile genoss sie einfach seine Nähe
und den angenehmen Kontrast zwischen dem warmen Wasser und der Kühle seiner
seidigen Haut.
    „Du hast ein Spiegelbild“, stellte sie
schließlich unvermittelt fest. „Erzähl mir, was dran ist an all den Mythen. Du
tötest nicht, aber du ernährst dich von Blut. Du schläfst in keinem Sarg, aber
du meidest das Sonnenlicht. Wie viel ist Aberglaube und literarische Fiktion
und was ist wahr?“
    Er sah sie mit seinem wunderbaren Lächeln
an und streichelte zärtlich ihre Schultern.
    „Du solltest dich eigentlich entspannen.
Aber ich habe ja versprochen, dir Rede und Antwort zu stehen.“ Er holte tief
Luft und sie hatte den Eindruck, es koste ihm jedes Mal Überwindung, so offen
mit ihr über diese Dinge zu sprechen.
    „Wie du schon festgestellt hast, sind
Särge, Heimaterde, die Sache mit dem Spiegelbild und der Einladung, über die
Schwelle zu treten voll und ganz der Fantasie der Menschen entsprungen und
dienten wohl in erster Linie dazu, die Angst zu schüren und uns in eine Reihe
mit Dämonen und Geistwesen zu stellen. Zum Vampir zu werden ist aber kein
Fluch, auch wenn es mir oft so vorgekommen ist. Es ist kein Pakt mit dem Teufel
und es hat keinen religiösen oder okkulten Hintergrund. Kruzifixe und
Weihwasser können uns also nichts anhaben. Ebenso verhält es sich mit
Hausmitteln wie Knoblauch oder Weihrauch, sofern der Vampir nicht auf sehr
menschliche Art eine persönliche Abneigung gegen diese Gerüche hegt.“ Valeriu
grinste spitzbübisch und Eliza musste ebenfalls schmunzeln.
    Dann wurde Valerius Ton wieder ernster.
„Es ist in erster Linie der Körper, der einen physischen Wandlungsprozess
durchmacht. Er ist nicht mehr fähig, feste Nahrung zu verwerten und zu
verdauen. Stattdessen beginnt er damit, seine Energie aus dem eigenen Blut zu
beziehen. Wenn du so willst, ist das ein schwerer anämischer Prozess, der sehr
schmerzhaft werden kann, wenn man versucht, ihn zu ignorieren und dem Körper
die Zuführung dessen verweigert, wonach er verlangt. Jede Ader im Körper
beginnt zu brennen wie Feuer und die Sinneswahrnehmungen werden derart
gesteigert und gleichzeitig auf solch animalische Instinkte heruntergefahren,
dass man an Menschen und anderen Lebewesen in erster Linie deren verlockenden
Duft nach frischem Blut wahrnimmt, das durch ihren Körper zirkuliert. Dieser
Durst, diese Gier, ist mit nichts zu vergleichen, das ich in meinem Leben als
Mensch kennengelernt habe und ihn zu stillen, wird wie bei einem Süchtigen zur
alles bestimmenden Konstante.“
    „Dann ist das Verlangen immer da? Hast
du immer diese Schmerzen?“
    Valeriu schüttelte mit dem Kopf.
„Normalerweise genügt es, wenn ich bei Einbruch der Nacht etwas zu mir nehme.
Seit wir zusammen sind, bin ich aber vorsichtiger und trinke öfter, um die Gier
im Keim zu ersticken und dich nicht unnötig zu gefährden. Wobei das in
Situationen wie dieser mehr Beherrschung erfordert als in anderen“,
fügte er vielsagend hinzu und sein ungemein charmantes Lächeln mit dem leicht
dämonischen Einschlag ließ Eliza dahinschmelzen .
    Valeriu griff nach einem Schwamm und
begann sie damit zu waschen. Mit bestickend langsamen, kreisenden Bewegungen
verteilte er den cremigen Badeschaum auf ihrem Körper und die kleinen
irisierenden Luftbläschen darin schillernden mit seinen Augen um die Wette.
Eigentlich aber war es wohl eher ein Vorwand, um sie am ganzen Körper
streicheln zu können, denn seine sanften, kühlen Hände folgten dem Schwamm zu
ihren Brüsten, ihrem Po und schließlich zwischen ihre

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