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Somnambul Eliza (German Edition)

Somnambul Eliza (German Edition)

Titel: Somnambul Eliza (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Nailik
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1970er Jahre erkennen – Iggy Pop, Roxy Music, Kraftwerk, The
Velvet Underground.
    „Und immer wieder David Bowie“,
konstatierte Valeriu sichtlich amüsiert.
    „Ja, ich schätze ihn sehr. Nicht allein
wegen seiner Musik, sondern auch wegen seiner Fähigkeit, sich immer wieder neu
zu erfinden“, erklärte Eliza fast ein bisschen entschuldigend.
    „Ich denke, er ist ein wahrer Meister
der Maskerade. Er erfindet nicht sich neu, sondern er erfindet immer wieder
neue Masken, die ihm helfen, seine wahre Identität zu schützen und zu
verbergen“, sinnierte Valeriu.
    „ Der Mensch ist am wenigsten er
selbst, wenn er für sich selbst spricht. Gib ihm eine Maske und er wird dir die
Wahrheit sagen “, zitierte Eliza.
    „Oscar Wilde. Ein kluger Satz. Aber die
Schwierigkeit dieser These besteht darin, die Wahrheit zu erkennen, die sich
maskiert präsentiert“, gab Valeriu zu bedenken.
    Er nahm Hunky Dory aus seiner Pappe und aus der raschelnden,
leicht vergilbten Papiertüte und legte die Platte mit geübten Handgriffen auf
den Teller, wobei er die Nadel exakt auf dem äußeren Rand des Vinyls absetzte.
Aus den Boxen erklang Changes , eine Art
musikalische Manifestation der Wandelbarkeit seines Schöpfers.
    Eliza gab sich Mühe, Valeriu nicht allzu
verträumt anzuschauen, während sie über seine Worte nachdachte, denn wie er da
mit den Platten hockte und ihm die goldblonden Haare locker ins Gesicht fielen,
waren die Ähnlichkeiten zwischen ihm und David Bowie verblüffend. Sie dachte
daran, wie schön, blass und exotisch David Bowie als Außerirdischer in Der
Mann, der vom Himmel fiel ausgesehen hatte. Aber Valerius Profil war noch
perfekter. Die Mehrfarbigkeit seiner schillernden Augen beruhte nicht auf einem
Größenunterschied der Pupillen, sie waren tatsächlich bunt. Seine Wangenknochen
waren ausgeprägter, seine Nase schmaler und seine Lippen noch anmutiger
geschwungen.
    „ Time may change me
But I can't trace time
Strange fascination, fascinating me
Ah changes are taking
    the place I'm going through “, sang Valeriu mit und riss Eliza damit
aus ihren schwärmerischen Gedanken, nur um mit seiner schönen Stimme, die eine
Spur tiefer und rauer war als die des jungen David Bowie sofort die nächsten zu
produzieren.
    „Das ist ein guter Song. Ich habe ihn
lange nicht mehr gehört“, unterbrach er seine Darbietung etwas abrupt mit einem
bezaubernden Lächeln.
    Eliza applaudierte ihm.
    „Das war wirklich gut. Gibt es
eigentlich auch Verführungstechniken, die du nicht beherrschst?“ fragte sie
schmunzelnd.
    „Ich bin gerade dabei, das
herauszufinden“, entgegnete er mit einem schelmischen Grinsen. „Die meisten
erprobe ich deinetwegen zum ersten Mal.“
    „Bei dieser Virtuosität fällt es mir
schwer, das zu glauben.“
    „Ich hatte viel Zeit zum Üben. Aber
ernsthaft zum Einsatz kommen sie nur für dich.“
    Eliza lachte. „Wenn du jedenfalls wie
eines nicht wirkst, dann wie ein Mann mit Neurosen.“
    „Ich bin ganz gut darin, sie zu
verbergen“, erwiderte Valeriu ausweichend.
     „Darf ich dir Stadtneurotiker
vielleicht etwas zu essen anbieten? Ich habe frisches Fladenbrot und leckere
Schafskäsecreme vom Türken. Und Baklawa kann ich dir
auch anbieten.“
    „Nein, vielen Dank. Ich nehme nach
Sonnenuntergang möglichst keine feste Nahrung mehr zu mir. Ich habe
festgestellt, dass mir dieses Ernährungskonzept gut bekommt.“
    Eliza runzelte die Stirn.
    Sein nonchalantes Schulterzucken hatte
eine entwaffnende Wirkung.
    „Da hast du eine weitere meiner
Neurosen. Vermutlich hätte Woody Allen seine wahre Freude an mir.“ Er lächelte
etwas schüchtern und auch das stand ihm ausgezeichnet.
     
    Eliza hatte geglaubt, dass es an diesem
Abend passieren würde, aber Valeriu beließ es bei Händchenhalten und ziemlich
heißen Küssen. Fast war sie ein bisschen enttäuscht, als er sich weit nach
Mitternacht von ihr verabschiedete. Er hielt ihren Kopf in seinen schönen
Händen und hob mit seinen langgliedrigen Fingern ihr
Kinn so an, dass er sie bequem küssen konnte.
    Eliza schlang die Arme um seinen muskulösen
Hals und fuhr mit den Fingern durch sein seidiges, volles Haar. Dieses
kräftige, goldblonde Haar hatte sie vom ersten Moment an berühren wollen.
Valerius Hände liebkosten ihren Rücken und fuhren von dort hinauf zu ihrem
Nacken und hinab bis zu ihrem Po und versetzten jeden Zentimeter, den sie
berührten, in Erregung. Eliza schmiegte sich an ihn und sie war überrascht, wie
kalt und wie

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