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Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Varus
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Sklavenmarkt?“
    Livius schüttelte den Kopf: „Er hat ihn bei einem Überfall auf eine Villa entführt. Sejan geht niemals auch nur in die Nähe des Sklavenmarktes.“
    „Schlechte Erinnerungen.“
    Corvus stand vom Bett auf und verließ das Zimmer, um Shiro auf dem Hof Gesellschaft zu leisten.
    Livius beobachtete am Fenster, wie Corvus sich vor Shiro leicht verbeugte. Es war eine Aufforderung zum Kampf, der Beginn einer Konversation, deren Sprache beide Männer verstanden.

 
     
    SOMNIUM TERTIUM
    LAQUEI
    FALLEN
     

I
     
    „Es ist ein Wunder, dass du noch am Leben bist, Herr.“
    „Nein, es ist eine Tatsache.“
    Cato blickte in die Reihe seiner Männer.
    Der Bauchschuss hatte ihn viel Blut gekostet, doch er hatte sich schnell erholt. Er war schon oft verletzt worden – nach menschlichem Maßstab sogar tödlich verletzt.
    Seine Stimme war kalt, als er seinen Männern den Befehl erteilte: „Besucht die Familie des Trebius. Tötet jeden Einzelnen von ihnen.“
    Danach befahl er ihnen abzutreten. Die Männer verließen den Thronsaal, bis auf Varro, einen ehemaligen Feldherrn, der in Ungnade gefallen war. Varro war erst Mitte Dreißig, doch sein Haar war bereits vollständig ergraut. Sein Körper wirkte ausgemergelt, aber das täuschte. Varro war ebenso stark wie schnell. Schließlich war er einer von Catos Söldnern.
    Er verbeugte sich tief. „Verzeih mir, Herr.“
    „Was willst du?“
    Varro wagte kaum, es auszusprechen: „Diese Grausamkeit. Sie ist nicht gerecht. Curio verdient die schlimmste Strafe, aber die Familie des Trebius trägt keine Schuld daran.“
    Cato packte Varro am Oberarm und zog ihn nah zu sich heran. „Du stellst meine Entscheidungen in Frage?“
    Ehe Varro antworten konnte, stieß Cato ihn zu Boden.
    „Du hast eine ganze Legion in den Tod geschickt, Varro, die Söhne vieler ehrbarer Familien. Deine eigene Familie lebt seitdem in Schande.“
    Varro erhob sich nicht, er ging auf die Knie. „Könnte ich es durch mein Leid ungeschehen machen, ich würde mir den Bauch aufschneiden.“
    Cato lachte: „Für Harakiri bist du viel zu feige.“
    Varros wasserblaue Augen blickten an Cato vorbei. Sie suchten einen Spiegel und fanden ihn in der Reflexion eines polierten Schildes, das als Verzierung an der Wand hing. Sein vages Spiegelbild gebot ihm aufzustehen.
    „Nein, Cato, ich bin kein Feigling. Sonst wäre ich längst tot. Vielleicht bist du der Grund, weshalb ich noch lebe.“
    „So ist es. Dein Leben gehört mir.“
    Allzu sicher war sich Cato dabei jedoch nicht. Er sah, wie Varro nach dem Messer griff, das an seinem Gürtel steckte. Cato reagierte schnell, als Varro sich erhob. Er umfasste Varros Handgelenk und drehte es herum, bis dessen Knochen brachen. Die Klinge fiel auf den Boden. Das Klirren auf den Fliesen war das einzige Geräusch. Varro gab keinen Laut von sich.
    Cato war beeindruckt: „Ich lasse dich am Leben.“
    Varros Augen füllten sich mit Tränen. Sein Gesicht blieb davon beinah unberührt. Er blickte auf Catos Bauch. Blut quoll durch den Verband.
    „Mach mit mir, was du willst. Du bist kein Mensch, Cato. Du solltest längst verblutet sein.“
    „Du dienst einem Gott, Varro. Vergiss das nicht.“
    Cato schob das Messer mit dem Fuß zu Varro hin. „Nimm es dir.“
    „Jawohl.“
    Mit der rechten, unversehrten Hand hob Varro die Klinge vom Boden auf.
    Cato lächelte: „Lerne schnell, deine rechte Hand zu gebrauchen. Du wirst Curio töten. Bring mir seinen Kopf.“
    Während Varro noch mit dem Gedanken spielte, die Gelegenheit zur Flucht zu nutzen, sprach Cato: „Mit jedem Tag, der bis dahin verstreicht, werde ich ein Mitglied deiner Familie töten lassen.“
    Varros Unterlippe zitterte. Sein Gesicht zeigte nun deutlich Wut und Schmerz.
    Cato genoss dieses Schauspiel der Emotionen.
    „Du kannst sie nicht beschützen, Varro. Du bist zu schwach.“
     
    Aber ein anderer konnte es vielleicht.
     

II
     
    Gaius hatte Lucius selten lächeln sehen. Die Jahre hatten das harte Gesicht des Ausbilders der Spezialeinheit milder werden lassen. Eine Spur von Sorge zog sich über Lucius' Stirn, als er auf die drei Männer blickte, die vor seiner Tür standen. „Ich werde euch keine Fragen stellen.“
    Gaius nickte. „Das hatte ich gehofft.“
    „Und ich hoffe, du erklärst es mir beizeiten.“
    Lucius bat die Männer herein und schloss die Tür hinter ihnen. Dann wandte er sich wieder Gaius zu: „Willst du mir deine Begleiter wenigstens vorstellen?“
    Gaius wies auf Curio,

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