Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Varus
Vom Netzwerk:
führten, war sich Curio bewusst, dass er seinen Stolz ablegen musste – zumindest das, was Cato ihm davon noch nicht genommen hatte.
    Er wollte vor Sejan auf die Knie gehen, aber der Räuber schüttelte den Kopf: „Ich hätte dich ganz gern auf Augenhöhe, Curio.“
    Er schritt um Curio herum und musterte den Mann von allen Seiten. „Du hast Cato also in den Bauch geschossen.“
    Curio nickte: „Ich tat es für Kommandant Gaius.“
    Sejan lächelte giftig: „Wie heldenhaft.“
    Er legte seine Finger unter Curios Kinn und sah ihm in die Augen. „In meiner Bande ist kein Platz für Helden.“
    Curio ließ sich nicht beirren: „Ich bin kein Held. Ich habe Cato viel zu lange die Stiefel geleckt.“
    Sejan fuhr mit einem seiner Finger über Curios Lippen. „Ich hörte, du kannst gut mit deiner Zunge umgehen.“
    Curio räusperte sich: „Als Kämpfer kann ich dir nützlicher sein.“
    Sejan deutete auf seinen Unterkiefer: „Dass du gut zuschlagen kannst, weiß ich.“
    Natürlich wollte Sejan diese Angelegenheit nicht einfach so vergessen.
    Zu Curios Verwunderung forderte der Bandenchef von ihm allerdings einen Nachschlag: „Los, schlag mir noch mal eins in die Fresse.“
    Curio zögerte, und Sejan zischte ihn an: „Das war ein verdammter Befehl!“
    Also schlug Curio zu.
    Sejans Lippen platzten auf, und Curio erwartete, dass der Mann zurückschlug. Aber Sejan lachte bloß. Es klang ekelhaft.
    Curio erinnerte sich an Gaius' Worte: „Sejan ist ein anziehender Mann, aber wenn er lacht, ist er abstoßend.“
    Am liebsten hätte Curio ein zweites Mal zugeschlagen, damit Sejan mit diesem Gelächter aufhörte. Es machte ihm bewusst, dass er sich hier der Bande eines Wahnsinnigen anschloss.
    Endlich hörte Sejan auf zu lachen und befahl Curio, auf dem Bett Platz zu nehmen.
    Sejan wollte nun sein Zeichen auf die Hand setzen, die ihn geschlagen hatte.
     

VI
     
    Gaius konnte Curios Entscheidung verstehen. Für ihn hingegen gab es keine Seite mehr, auf die er sich stellen wollte. Sejan war und blieb für ihn ein Verbrecher. Die Spezialeinheit jagte Sejan noch immer, doch sie waren nun auch hinter ihrem ehemaligen Kommandanten her.
    Gaius konnte nicht mal auf Lucius' Beerdigung erscheinen. Sie hätten ihn sofort verhaftet. Also beschränkte er sich darauf, Trauer zu tragen. Seine Uniform war ohnehin Vergangenheit. In Sejans schwarzer Kleidung fühlte er sich wie ein Gespenst. Tatenlos wanderte er durch die Gänge des ehemaligen Krankenhauses. Er war hier gefangen.
    Sejan amüsierte sich darüber: „Für dich brauche ich keine Gitterstäbe. Draußen wartet niemand mehr auf dich, nur noch der Tod.“
    Gaius hatte bisher ganz und gar für die Spezialeinheit gelebt. Er hatte weder Freundschaften gepflegt, noch war er Liebschaften eingegangen. Eine Familie hatte er auch nicht. Gaius war Einzelkind. Seinen Vater kannte er nicht, und seine Mutter war schon lange tot. Eine Zeit lang hatte Lucius ihm den Vater ersetzt. Durch die Verlobung mit Adriana wollte Lucius ihn in seine Familie aufnehmen. Aber Gaius hatte die Verlobung gelöst und Lucius nicht mehr besucht. Er hatte ihm nicht mehr in die Augen sehen können. Was er vor Lucius so viele Jahre lang verbergen konnte, hatte Cato in wenigen Tagen erkannt: „Du hast eine Leidenschaft fürs Böse, Gaius, eine sexuelle Leidenschaft.“
    Es hatte Gerüchte gegeben, doch niemand hatte gewusst, was der Kommandant nach Dienstschluss tat. Wie verdrängte er das Grauen, das ihm an den Tatorten begegnete? Trank er? Ging er ins Bordell? Nein, er fickte mit dem Täter. Jeder Mord, der Sejans Handschrift trug, war für Gaius eine Einladung gewesen. Er hätte Sejan verhaften müssen.
    „ Tu es, Gaius. Zerr mich vor den Richter, und dein Alptraum wird zu Ende sein.“
    Sejans Worte waren höhnisch gewesen. Nicht einmal der Anblick der verstümmelten Leichen hatte Gaius dazu bewegen können, die Beziehung zwischen ihnen zu beenden. Der Sex mit Sejan war wie ein Rausch. Nichts war damit vergleichbar.    Aber war es das wert? Gaius brauchte sich diese Frage nicht mehr stellen. Er hatte bereits bezahlt.

VII
     
    Als Verräter zu sterben, war keine schöne Angelegenheit. Aber als Verräter zu leben, war auch nicht angenehm. Sie behandelten Darius wie einen Aussätzigen. Und Silvius ging ihm nicht aus dem Kopf. Noch nie hatte er jemanden beim Sex so beherrscht. Es war geil gewesen. Und nun? Teilweise trieb Darius es mit Kerlen, die ihm nicht gefielen, nur um ein wenig Aufmerksamkeit zu

Weitere Kostenlose Bücher